Perspektive Trainee 2013 - das Expertenbuch zum Einstieg
der Bewerber von Abi über Bachelor zu Master oder ist eine abfallende Notentendenz auffällig? Am wichtigsten ist dabei natürlich die letzte erhaltene Abschlussnote.
Kriterien für die Trainee-Auswahl
Praktische Erfahrung und Auslandsaufenthalte
Neben Studium und Ausbildung wird bei Bewerbern für Trainee-Stellen gerne besonderes Augenmerk darauf gelegt, welche Erfahrung sie darüber hinaus sammeln konnten: Dies bezieht sich als allererstes auf Auslands- und Praxiserfahrung, aber auch außeruniversitäres Engagement.
Gerade Praxiserfahrung kann hierbei nicht groß genug im Anforderungsprofil an Trainee-Bewerber geschrieben werden. Nach Methodenkompetenz ist dies entsprechend der Studie von Haniel/Kienbaum für 89 Prozent das zweitwichtigste Kriterium für Bewerber. Der Begriff „Praxiserfahrung“ ist relativ breit gefasst. Es können z. B. Firmenpraktika im Rahmen des Studiums sein oder auch die in einem Unternehmen verfasste Abschlussarbeit. Selbst Nebentätigkeiten wie Kassieren im Supermarkt dürfen durchaus genannt werden: Diese praktischen Erfahrungen können z. B. im Bewerbungsgespräch sehr hilfreich sein, da man das eigene Stärken- und Schwächenprofil anschaulich beschreiben kann, indem man Situationen aus dieser Zeit näher erläutert. Auch werden dadurch praktische Erfahrungen über das allgemeine Arbeitsleben gesammelt – man bekommt erste Vorstellungen, wie Entscheidungen in Unternehmen getroffen werden und interne Prozesse ablaufen. Zusätzlich kann man dadurch erste Selbstständigkeit nachweisen.
Bei fachspezifischen Trainee-Programmen ist praktische Erfahrung in dem entsprechenden Gebiet ein großer Pluspunkt und auch oftmals Voraussetzung. Für fächerübergreifende Trainee-Programme kommt es dagegen eher darauf an, überhaupt relevante Eindrücke aus der Berufswelt zu gewinnen. Wenig Berufserfahrung haben häufig Naturwissenschaftler, da sie nicht immer in der universitären Ausbildung vorgesehen ist. Arbeitstätigkeiten an der Universität sind bei der Bewerbung auf jeden Fall zu nennen – aber bevorzugt wird von Unternehmen natürlich die praktische Erfahrung in der freien Wirtschaft.
Durch die internationale Ausrichtung fast aller großen Unternehmen ist es für heutige Führungskräfte üblich, dass sie auch einige Zeit im Ausland für die Firma tätig sein werden. Diese Aufgaben können nur Mitarbeiter übernehmen, die sowohl die Fähigkeiten als auch das Interesse besitzen, sich in einer fremden Arbeitswelt zurechtzufinden. Daher suchen Unternehmen nach Kandidaten, die dies bereits frühzeitig in ihrem Lebenslauf erkennen lassen. Speziell für Trainees sind Auslandsaufenthalte wünschenswert, da sie für spätere Aufgaben dieser Art besonders im Fokus stehen.
Punkten kann hier, wer mehrere Monate in einem fremdsprachigen Land gelebt hat und sich in dieser Zeit auch wirklich mit der (Arbeits-)Kultur, der Mentalität und den Menschen auseinandergesetzt hat. Dies kann im Rahmen eines Auslandssemesters sein, durch ein Gap Year oder durch ein Auslandspraktikum während des Studiums. Nur auf diese Weise bekommt man selber einen Eindruck, welche Herausforderungen wirklich zu erwarten sind. Die Gefahr, einen Kulturschock zu erleben und den Auslandseinsatz abzubrechen, wird reduziert. Dies gilt vor allem für aus unserer Sicht „exotische“ Länder, in denen die kulturellen Unterschiede zu Deutschland riesig sein können. Zusätzlich zeigt ein Auslandsaufenthalt auch, dass man bereit ist, über den Tellerrand zu gucken, um seinen eigenen Erfahrungshorizont zu erweitern.
Viele Unternehmen schreiben daher im Anforderungsprofil, dass Auslandserfahrung wünschenswert ist. Obligatorisch ist es nur in wenigen Ausnahmefällen – nach der Studie von Haniel/Kienbaum lediglich bei zwei Prozent der Unternehmen. Immerhin 55 Prozent bewerten dies jedoch als wichtig bis sehr wichtig, sodass es einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg einer Bewerbung haben kann.
Außeruniversitäres Engagement
Mit außeruniversitärem Engagement können Bewerber ihr Profil abrunden. Hierunter fallen beispielsweise ehrenamtliche Tätigkeiten in einem Verein oder Aufgaben in der Fachschaft. Kandidaten zeigen mit solchen freiwilligen Aufgaben neben der Uni, dass sie ihr Zeitmanagement im Griff haben und je nach Aufgabe ihre Organisationsfähigkeit unter Beweis stellen konnten. Auch können diese Tätigkeiten fehlende Praxiserfahrung zu einem gewissen Grad kompensieren oder gewinnbringend ergänzen.
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