Perspektive Trainee 2013 - das Expertenbuch zum Einstieg
stattfindet. Informationen dazu finden sich meist auf der Website der Unternehmen. Sollte man eine feste Bewerbungsfrist verpasst haben, lohnt sich ein Anruf in der Personalabteilung des Unternehmens. Entweder man kann seine Bewerbung direkt in die nächste Runde aufnehmen lassen, oder es wird sogar für die laufende Auswahlrunde eine Ausnahme gemacht, zum Beispiel wenn nicht genug geeignete Bewerbungen eingegangen sind oder bereits vorausgewählte Bewerber wieder abgesprungen sind.
Die schriftliche Bewerbung
Die schriftliche Bewerbung ist ein absolutes Standard-Element, auf das kein Unternehmen verzichtet. Aus Unternehmenssicht ist es hier das Ziel, möglichst viele relevante Informationen über den Bewerber zu sammeln und auszuwerten, diese mit den Anforderungskriterien der Stelle zu vergleichen und gegebenenfalls noch einen ersten Eindruck über die Passung der Person in die Unternehmenskultur zu bekommen. Das Ganze steht unter dem ökonomischen Grundgedanken, möglichst wenige, dafür aber die am besten geeigneten Bewerber in die nächste, für die Firma deutlich kostenintensivere Runde (Telefoninterview oder persönliches Interview) vorrücken zu lassen.
Eine schriftliche Bewerbung kann folgende Bausteine enthalten:
Deckblatt/Vorblatt: Eine Art „Vorbinder“, in der ausgewählte Informationen auf der ersten Seite herausgestellt werden (z. B. Name und Beruf, Foto, eine Kurzbeschreibung der Person). Kein Pflicht-Baustein.
Anschreiben: Auch Motivationsschreiben genannt. Die eigentliche „Bewerbung“, in der in direkter Ansprache des potenziellen Vorgesetzten oder des Personalverantwortlichen das Interesse für die Stelle ausgesprochen und begründet wird. Meist werden ausgewählte Elemente des Lebenslaufs vorweggenommen, um Belege für die Passung auf die in der Stellenanzeige genannten Anforderungskriterien anzuführen. Pflicht-Baustein.
Lebenslauf/Curriculum Vitae (CV): Der Lebenslauf soll dem Personal- und Fachverantwortlichen auf einen Blick vermitteln, welche Fähigkeiten der Bewerber mitbringt bzw. welche Erfahrungen er bisher gesammelt hat. Hierzu werden – meist in tabellarischer Form – die wesentlichen Stationen der bisherigen Ausbildung und beruflichen Karriere dargestellt und um einige zusätzlichen Angaben wie z. B. Sprachkenntnisse und Hobbys ergänzt. Der Lebenslauf schlägt die Brücke zwischen dem Anschreiben und den Anlagen und ist ebenfalls ein Pflichtbaustein.
Anlagen/Zeugnisse: Das Backup der Bewerbung. Hier gilt: „Weniger ist mehr“. Niemand möchte sich durch 20 Anlagen oder mehr quälen. Eine Anlage kann nur relevant sein, wenn sie zusätzliche Informationen zu Anschreiben und Lebenslauf liefert. Pflicht sind Abiturzeugnis und alle Universitäts-Abschlusszeugnisse (Bachelor und Master bzw., wenn diese noch nicht vorliegen, ein möglichst vollständiger Notenauszug). Zentrale Sammel- bzw. Abschlussnoten (Abiturnote, Gesamt-Bachelor-Note, Gesamt-Master-Note ggf. Note der Master-Arbeit) sollten bereits im Lebenslauf genannt werden – die meisten Leser werden sich dafür interessieren und sind sonst gezwungen, diese umständlich aus dem Backup zu suchen. Darüber hinaus sind Zeugnisse relevanter Praktika interessant, wenn sie Leistungsbeurteilungen enthalten (nicht bloße Bescheinigungen über das Absolvieren eines Praktikums). In manchen Fällen werden Referenzen oder Referenzschreiben angefordert (dazu mehr im folgenden Beitrag).
Manchmal findet die schriftliche Bewerbung in Form von Formularfeldern in einer Online-Maske statt, bei der neben den eben beschriebenen üblichen Elementen noch weitere Informationen erfasst werden. Zum einen kann dies durch standardisierte biografische Fragebogen erfolgen, in denen bestimmte, den Lebenslauf betreffende Daten über Auswahlfelder erfasst werden. Zum anderen kann der Bewerber aber auch durch Freitextfelder aufgefordert werden, zu bestimmten Fragen Stellung zu nehmen, die normalerweise erst im Interview ihren Platz gefunden hätten (etwa „Beschreiben Sie Ihre drei größten Stärken und Schwächen“). Für das Unternehmen ist dies eine kostengünstige Möglichkeit, die Vorselektion anhand von schriftlichem Material auf ein etwas breiteres Fundament zu stellen. Für den Bewerber dagegen ist es häufig eher lästig, da die Vorbereitungszeit einer schriftlichen Bewerbung dadurch deutlich erhöht wird, und meist nicht auf vorhandene, d. h. bereits geschriebene Texte zurückgegriffen werden kann. Dies kann allerdings auch einer der zugrunde
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