Perspektive Trainee 2013 - das Expertenbuch zum Einstieg
man im Trainee-Programm entwickelt, werden auch im weiteren Karriereverlauf eine Rolle spielen. Wer sich fachlich und persönlich weiterentwickelt sowie seine Sozialkompetenz ausbaut, ist auch für Herausforderungen, die sich im weiteren Karriereleben stellen, bestens gerüstet.
2. Bewerbung und Einstieg
Anforderungen an Bewerber
von Philipp Ulrich
Im Wettbewerb, um die besten Bewerber für das eigene Unternehmen zu gewinnen, spielen Trainee-Programme inzwischen eine bemerkenswerte Rolle. Ein Blick auf Deutschlands größte Unternehmen zeigt, dass von den 30 DAX-Unternehmen fast alle Trainee-Programme von ein bis zweijähriger Dauer anbieten. Aber auch bei kleineren Unternehmen oder selbst bei Familienbetrieben lässt sich immer öfter eine solche Zusatzausbildung als Berufseinstieg finden.
Trainee-Programme als frühzeitige Manager-Akquise
Um herauszufinden, welche Anforderungen an Bewerber gestellt werden, hilft ein Blick auf das spätere Aufgabenspektrum und die Zielsetzungen, die Unternehmen mit diesen Programmen verfolgen. In der Studie von Haniel/Kienbaum, aus der auch die in diesem Beitrag verwendeten Grafiken stammen, zeigt sich, dass 86 Prozent der Unternehmen über Trainee-Programme talentierte Potenzialträger gewinnen möchten, 60 Prozent sie zur Gewinnung von Führungskräften und 58 Prozent zur strukturierten Einbindung von Talenten in das Unternehmen einsetzen.
Unternehmensziele bei Trainee-Programmen
Entsprechend diesen hohen Erwartungen an die späteren Mitarbeiter sind aber auch die Anforderungen an die Bewerber gesteckt. Die Unternehmen müssen sichergehen, mit der ein- bis zwei jährigen Zusatzausbildung in die richtigen Kandidaten zu investieren. Neben überdurchschnittlichen akademischen Leistungen und ausgeprägten Soft Skills wird auf einen prägnanten Lebenslauf mit Auslandsaufenthalt und Praxiserfahrung noch mehr Wert gelegt als bei einem Direkteinstieg.
Ein wichtiges Kriterium ist für die Unternehmen die Abschlussart der jeweiligen Hochschule. Hat der Kandidat eine FH oder eine Uni besucht, und wie ist das Image der jeweiligen Hochschule im Vergleich zu anderen? Bezüglich der Abschlussart gibt es in der Regel nicht schwarz oder weiß – beide Ausbildungsformen haben sowohl Vorzüge als auch Schwächen: Bewerber von Fachhochschulen haben in der Regel eine praxisnähere Ausbildung absolviert, Uni-Absolventen punkten hingegen mit einer ausgeprägteren analytischen Arbeitsweise. Besonders gern gesehen sind Kandidaten, die zusätzlich ihre Schwächen ausgleichen können, also Uni-Absolventen mit Praxiserfahrung oder FH-Absolventen, die spezielle komplexe Aufgaben bearbeitet haben. In Stellenausschreibungen wird aber nicht differenziert, ob das Unternehmen einen Universitäts- oder einen FH-Abschluss präferiert, denn für die meisten Firmen bieten beide Ausbildungsrichtungen Absolventen mit interessanten Werdegängen und breitem Fachwissen. Es kann aber sein, dass für spezielle und komplexe Stellen wie etwa im Asset- oder Risikomanagement nur Bewerber mit Universitäts-Hintergrund berücksichtigt werden.
Weniger sinnvoll ist ein Trainee-Programm nach Abschluss eines dualen Hochschulstudiums. Bei einem dualen Studium absolviert der Student bereits diverse Praxisphasen im jeweiligen Partnerunternehmen. In diesen Stationen erhält man bereits gute Einblicke in unterschiedliche Bereiche und nimmt viel praktische Erfahrung und internes Wissen über das Leben im Berufsalltag mit. Nach einer dualen Ausbildung ist somit der direkte Einstieg in ein Unternehmen vorzuziehen, da die Bewerber dann bereits wissen, in welchen Bereichen sie arbeiten wollen und wo ihre Stärken im Berufsleben liegen.
Master-Studenten im Vorteil
Ein Hochschulabschluss ist bei allen Trainee-Programmen großer Firmen vorgeschrieben, wobei zwischen den unterschiedlichen Ausbildungsgraden – Bachelor, Master, Promotion – in der Ausrichtung des Trainee-Programms häufig differenziert wird. Zu den Unterschieden zwischen Master- und Bachelor-Absolventen zählt unter anderem, dass erstere häufig von Beginn an ein seriöseres Auftreten mitbringen. Dies ist für Trainees besonders relevant, da sie bereits frühzeitig mit hochrangigen Vorgesetzten und Kunden zusammenarbeiten und diesen ihre Ergebnisse präsentieren müssen. Master-Absolventen können aufgrund ihrer Erfahrung oft eine größere Selbstsicherheit im Umgang mit komplexen Problemstellungen und namhaften Kunden vorweisen.
Trainee-Programme für
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