Perspektive Trainee 2013 - das Expertenbuch zum Einstieg
Welche Aspekte der Biografie (akademische und berufliche Erfahrungen), welche Eigenschaften sollte man in den Vordergrund stellen? Wie auch bei der schriftlichen Bewerbung und beim Bewerbungsgespräch sollten diese Aspekte mit den Anforderungen zusammenpassen, die das Unternehmen (voraussichtlich) an die Bewerber stellt. Dann sollte man sich Gedanken machen, wie man diese Aspekte grafisch/anschaulich darstellen könnte. Findet sich vielleicht ein roter Faden, mit dem sich die Themen verbinden lassen? Gibt es Symbole oder Bilder, mit denen man arbeiten kann? Es empfiehlt sich, eine solche Selbstpräsentation im Freundes- und Bekanntenkreis zu üben. Trotzdem ist es gut möglich, dass im AC eine Selbstpräsentation mit spezifischen Schwerpunkten vorkommt, sodass diese Übung nicht eins-zu-eins übertragbar wäre. Man sollte also flexibel bleiben und sich an die Instruktionen halten.
2. Gruppendiskussion: Gespräch in der Gruppe zu meist kontroversen Themen, ggf. mit vorher fest gelegten Rollen
Diese Übung ist schwer vorzubereiten, da das jeweilige Thema und die Zusammensetzung der Gruppe sehr unterschiedlich sein können. Hier hilft am ehesten Lebenserfahrung aus echten Diskussionen oder vielleicht auch vorherigen ACs: Man sollte versuchen, sich in Erinnerung zu rufen, ob man zu bestimmtem Verhalten in Diskussionen – besonders in hitzigen – schon einmal Feedback bekommen hat. Wurde rückgemeldet, dass man sich manchmal dominant, rechthaberisch oder wenig wertschätzend verhält? Oder wurde man im Gegenteil als zu passiv, zu schnell nachgebend und „blass“ wahrgenommen? Dieses Feedback im Hinterkopf kann helfen, Fettnäpfchen zu umgehen.
3. Postkorb: Der Teilnehmer erhält einen Postkorb mit Schriftstücken, die analysiert und sortiert werden müssen. Dabei gilt es, die richtigen Prioritäten zu setzen und rasch Entscheidungen zu treffen.
Postkorbübungen zielen häufig auf die Erfassung von kognitiven Fähigkeiten ab – diese sind nicht oder nur sehr geringfügig trainierbar. Man sollte sich also mit der Methode vertraut machen, aber nicht allzu viel Zeit darauf verwenden, Übungen zu absolvieren. Es gilt wieder einmal: Wenn man nicht zufälligerweise genau den gleichen Postkorb übt, wird man auch durch stundenlanges Trainieren nicht viel besser abschneiden. Hier ist es eher wichtig, vor Ort im AC genau aufzupassen, wenn die Übung erklärt wird, damit keine wertvolle Zeit aufgrund von Missverständnissen verloren geht. Meist soll auch erfasst werden, wie gut man priorisieren kann und inwieweit man sich mit Details aufhält. Es ist also wichtig, sich nicht an Informationen oder Teilaufgaben festzubeißen, sondern zu versuchen, einen möglichst großen Teil der Gesamtaufgaben in der verfügbaren Zeit zu lösen.
4. Rollenspiel: Der Teilnehmer nimmt eine definierte Rolle ein und führt mit einem Rollenspieler ein Gespräch – meist zu einem konfliktreichen Thema.
Hier verhält es sich ähnlich wie bei der Gruppendiskussion – Thema und Rollenspielpartner können naturgemäß kaum vorhergesagt werden. Es geht in den Gesprächen häufig um Konfliktgespräche unter Kollegen oder zwischen Führungskraft und Mitarbeiter. Vordergründig ist meist ein praktisches Problem zu lösen, eigentlich geht es aber um persönliche Themen, Kränkungen, Motivation und andere „weiche“ Faktoren der Zusammenarbeit und Führung. Man sollte versuchen, auf entsprechende Signale im Gespräch zu achten und nicht stur an der in der Vorbereitungszeit erarbeiteten Lösungsstrategie festzuhalten. Manchmal gibt es auch im Nachgang noch eine oder mehrere Fragen zur Reflektion der Übung, im Sinne von: „Konnten Sie ihr Gesprächsziel erreichen? Wenn nein, warum nicht? Was würden Sie beim nächsten Mal anders machen?“ Hier gilt es, reflektiert und ehrlich zu antworten, und nicht die „Schuld“ beim Rollenspieler zu suchen.
5. Auswahltests
Siehe Abschnitt oben
6. Auswahlgespräche
Siehe Abschnitt oben
7. Reflektion/Feedback: Entweder Reflektion als Teil einer Übung oder als Abschluss-Feedback
Während Reflektionsrunden zum Teil in die AC-Übungen eingebaut sind (siehe z. B. beim Rollenspiel, aber auch bei den anderen Elementen möglich), ist das Feedback normalerweise nicht mehr Teil der Übungen, sondern schließt sich als Ergebnis an. Trotzdem sollte das Feedback-Gespräch (so es denn schon am gleichen Tag geführt wird) nicht unterschätzt werden, da die abschließende Entscheidung zum Teil erst danach gefällt wird. Wenn
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