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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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dieser General, wie er behauptet hatte, jetzt war der Golem unter seiner Kontrolle und er war hinter ihr her. Ein Blick über die Schulter zeigte Rebekka, dass der Golem ihr folgte. Er war langsam und würde sie sicher nicht einholen, aber er war beharrlich. Er würde nicht aufgeben. Dann war sie an der nächsten Ecke, bog ab und war dem Blick des Golem entzogen.
    Sie rannte, ohne darüber nachzudenken, wohin sie der Weg führte. Nur weg! In die Wohnung des Vampirs konnte sie nicht gehen, denn diese war ein Trümmerfeld.
    Der Schnee fiel dicht und ein böiger Wind trieb die Flocken zu flachen Wehen zusammen. An den Ecken der Häuser und um die Stämme der Bäume herum häuften sie sich schon so hoch, dass sie Rebekka bis zu ihren Knien reichten. Das Vorwärtskommen wurde schwerer, je weiter sie aus den engen Gängen des Hafenviertels in die breiteren Straßen kam. Hier lag der Schnee nicht so hoch, doch um in die flache Mitte zu gelangen, musste sie erst durch die hohen Wehen an den Rändern.
    Der Golem bewegte sich gleichmäßig, unbeeindruckt von Schnee und Eis.
    Und der Abstand wurde kürzer …

Melissa de Ville zuckte irritiert zusammen. Ganz kurz, aber sehr intensiv, hatte sie die Anwesenheit eines anderen Drachen gespürt! Drake? Nein, der war aus der Stadt abgereist. Einer der anderen Drachen? Sie hatte seit Jahren keinen Kontakt zu anderen Drachenträgern gehabt, konnte es einer von den anderen sein?
    Sie horchte in sich hinein, doch nun war wieder Ruhe  …
    Mit gerunzelter Stirn rührte sie die letzten Zutaten in den erkalteten Trank und wuchtete den Kessel dann auf die Feuerstelle zurück, um ihn ein letztes Mal aufzukochen. Dann endlich war er fertig!
    Bereit, ihr die unumschränkte Macht zu schenken! Sobald der Trank nach dem Aufkochen abgekühlt sein würde, konnte sie den ersten Schluck nehmen. Dann musste sie den Drachen rufen, der in ihr schlief, und das zweite Drittel zu sich nehmen, während sie dies tat. Wenn sich der Drache dann zeigte und begann, die Oberhand zu ergreifen, musste sie den Rest trinken.
    Damit sie sich nicht in der Menge irren konnte, wenn es schnell zugehen sollte, hatte sie sich drei gleiche Flaschen besorgt und auf dem Tisch bereit gestellt, in die sie je ein Drittel der Tinktur füllen wollte.
    Sie schürte das Feuer an und starrte in den grünlich schimmernden Sud. Die ersten aufsteigenden Bläschen zeigten an, wann es Zeit wäre, den Kessel vom Feuer zu nehmen. Sie durfte den genauen Zeitpunkt nicht versäumen!
    Vielleicht wäre sie nicht überrascht worden, hätte sie sich nicht so sehr darauf konzentriert, auf die blubbernde Masse zu achten, doch so krachte die Tür, die sich genau hinter ihr befand, mit voller Gewalt in ihren Rücken. Die Eichenbohlen schmetterten sie gegen den Sims der Feuerstelle und ein fauchender Schatten drückte sie zu Boden. Ein scharfer Schmerz zuckte ihr durch die Rippen, als etwas mit Gewalt in sie gestoßen wurde. Dann wirbelte sie der Angreifer herum wie nasse Lumpen und warf sie durch den Raum bis an die gegenüberliegende Wand. Melissa schlug mit dem Rücken gegen den kalten Stein und rutschte auf den Boden. Bei dem Aufprall war ihr Bein gebrochen. Sie stützte sich ab, fühlte etwas unter der Hand, umklammerte es und riss es mit Wucht hoch, als der Angreifer sie erneut attackierte. Es knirschte und zwei Körper fielen zu Boden.
    In Melissa de Villes Schädel klaffte ein großes Loch. Die Axt, die der Angreifer von der Wand gerissen haben musste, lag blutbesudelt neben ihr.
    Daneben lag der verdrehte Körper George Drakes, dem ein langer Zimmermannsnagel aus dem rechten Auge ragte.

Sie hatte Glück gehabt! Die Axt war nicht stecken geblieben, sonst hätte es viel länger gedauert, bis sie wieder lebendig geworden wäre. George Drake hat weniger Glück gehabt. Der Nagel in seinem Hirn musste erst entfernt werden, bevor er wieder zu atmen beginnen würde, und Melissa hütete sich, ihn herauszuziehen.
    Solange der Nagel dort blieb, war sie sicher vor Drake. In ein paar Jahren würde er sich in Rost aufgelöst haben, dann konnte sich der Vampir regenerieren! Melissa lachte heiser. Dieser Scheißkerl machte ihr wahrhaftig zu schaffen! Immer und immer wieder kam er ihr in die Quere, aber damit war jetzt ein für alle Mal Schluss! Sie gedachte nicht, George diese Nacht überleben zu lassen. Wenn sie erst der Drache war, würde sie ihren Gegner zerfetzen!
    Der Trank war nun zur Genüge abgekühlt und sie musste ihn in die Flaschen füllen und

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