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Peter Neururer - Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers

Peter Neururer - Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers

Titel: Peter Neururer - Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Lötz , Peter Neururer
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folgendem Gesang befeuern: »Nach links, nach rechts ... Bewegt eure Hüften! Tanzt den Peter Neururer! Nach links, nach rechts ...« Genau diesen Song haben die Fans am Tor im Kölner Südstadion angestimmt, durch das Neururer hindurch muss. Das Tor wird geöffnet, langsam fährt Neururer durch ein Spalier der Fans, es gibt Standing Ovations für den AbstiegstraMer und seinen Co. Das ist Offenbach, die einzige Station in Peter Neururers Karriere, wo er erlebt, dass der eigenen Mannschaft nach einer Niederlage im eigenen Stadion applaudiert wird - vorausgesetzt, sie hat gefightet bis zum Gehtnichtmehr. Solange ihre Jungs unten auf dem Rasen alles geben, stehen die Fans der Kickers bedingungslos hinter ihnen.
    Obwohl der Trainer oft betont hat, die Regionalliga sei für einen Mann wie ihn nichts, bleibt Neururer in Offenbach. Er hat beim OFC einen Vertrag abgeschlossen, der sich bei Erhalt der Zweiten Liga um ein weiteres Jahr verlängert hätte. Im Fall des nun eingetretenen Abstiegs können sowohl Neururer als auch der Verein die Option zur Vertragsverlängerung ziehen.
    In jener Phase der Saison, in der der OFC den Klassenerhalt noch hätte schaffen können, hat Neururer diverse Angebote von anderen Vereinen bekommen, auch von welchen aus der Ersten Bundesliga. Aber der Trainer bleibt seinem Prinzip treu, mit keinem Verein zu verhandeln, wenn er vertraglich noch an einen gebunden ist - und mit diesem noch ein Ziel verfolgt.
    Nach der Niederlage der Kickers gegen Cottbus kommt keine einzige Anfrage mehr. Neururer sorgt sich ob des plötzlichen Angebotsstopps, er will vermeiden, als Regionalliga-Trainer zu arbeiten. Nach Gesprächen mit seiner Familie zieht er dann doch die Option zur Vertragsverlängerung. Und das sorgt für Probleme.
    Klaus Gerster kennt Neururer als einen Mann, dessen Wort man Glauben schenken kann. Insofern geht der OFC-Manager davon aus, dass Neururer mit dem Club nicht in die Regionalliga runtergehen, die Option also nicht ziehen wird. Was anderes hat Peter Neururer ja auch nie behauptet.
    Gerster beugt also dem Fall der Fälle vor und begibt sich auf die Suche nach einem Nachfolger, er spricht mit Dra-goslav »Stepi« Stepanovic, den er aus Zeiten bei Eintracht Frankfurt kennt und der ein Kumpel Neururers ist, über ein Engagement. Die beiden werden sich einig, und der Serbohesse berichtet Neururer fröhlich, dass er sein Nachfolger werde, er habe sogar schon einen Vertrag bei den Kickers unterschrieben. Daraufhin sagt Neururer Stepanovic, dass er von seinem Recht Gebrauch machen und die Option ziehen werde. Jetzt hat Offenbach zwei Trainer mit gültigem Vertrag.
    Neururer bleibt also erst mal Trainer. Das erste Spiel in der Regionalliga Süd 2000/01 bei Eintracht Trier endet 2:2 unentschieden, wieder sind zig Fans dem OFC nachgereist. Das zweite Spiel vor 13 000 Zuschauern am Bieberer Berg verlieren die Kickers in der vorletzten Spielminute mit 0:1. Bei Gegner Rot-Weiß Erfurt spielen damals der spätere
    Kurz-Nationalspieler Marco Engelhardt sowie Clemens Fritz, der Jahre darauf zum Kapitän des SV Werder Bremen aufsteigen wird. Neururers Mannschaft mit dem Methusalem-Libero »Manni« Binz kann in dieser Liga nicht mithalten. Als am dritten Spieltag das Auswärtsspiel bei Bayern München II auf dem Programm steht - da kapituliert Neururer. Wenn es nur die Heimspiele wären mit diesem fantastischen Publikum im Rücken, würde es vielleicht noch gehen. Aber jetzt nach München zu Bayerns Reserveteam? Das will Neururer sich dann doch nicht antun. Der Trainer bittet um einen Termin bei Klaus Gerster. Er eröffnet dem Manager, dass er nicht weitermachen will und schlägt vor, dass er vom Traineramt zurücktritt und den Platz für den ja bereits unter Vertrag stehenden Stepanovic frei macht. Man einigt sich auf eine Anstands-summe als Abfindung. Neururer ist wieder einmal draußen.
    Helmut Spilcker ist ein Mann, ein Mäzen, wie es ihn im deutschen Profiftlßball seit dem Abgang solcher Vereinspatriarchen wie Wattenscheids Klaus Steilmann oder Jean Löring von Fortuna Köln nicht gegeben hat. Was Spilckers Fußballkenntnisse, seine Leidenschaft und Durchsetzungsstärke anbelangt, kann ihm in den iggoer-Jahren allenfalls der zeitgleich in Hoffenheim wirkende Dietmar Hopp noch das Wasser reichen. Der Münsterländer Spikker ist ein Visionär, wie manche das nennen, vor allem aber ist er von igg?. bis zu seinem Rücktritt im Jahre 2006 der LR Ahlen.
    Bei der Fusion von Blau-Weiß Ahlen mit Spilckers

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