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Peter Voss der Millionendieb

Peter Voss der Millionendieb

Titel: Peter Voss der Millionendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewger Seeliger
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doch in allen Zeitungen, in St. Louis, in New York, in San Francisco, daß Mr. Voss zwei Millionen entwendet hat. Und habe ich es vielleicht hineinsetzen lassen?«
    Darauf wußte sie nichts zu erwidern, aber ihre zusammengepressten Lippen verrieten nur zu deutlich, daß sie noch immer nicht geneigt war, ihren einmal gefassten Argwohn gutwillig fahrenzulassen.
    »Und überdies«, fuhr er fort, »wozu streiten wir? Peter Voss sitzt bereits auf der Polizei. Es ist nur nötig, seine Identität zu beweisen. Und dazu bitte ich um Ihre Mitwirkung.«
    Polly kam in die Höhe.
    »Sie haben ihn?« schrie sie auf.
    »Ich hoffe es«, sagte er bescheiden. »Und wenn er sofort das Geld abliefert, verspreche ich Ihnen sogar, ihn bei der Überführung nach St. Louis entschlüpfen zu lassen.«
    Sie stand einen Augenblick und sah ihn starr an. Seinen Worten konnte sie noch immer keinen Glauben schenken. Sie war sofort entschlossen, mit ihm zu gehen, um die Identität abzuleugnen, falls sie vorhanden war. Und so willigte sie endlich ein und fuhr mit ihm ins Polizeipräsidium.
    Sam Fletcher wurde vorgeführt. Polly wandte sich ab, sie hatte nicht nötig, die Identität zu leugnen. Sie erklärte, den Mann noch nie vorher gesehen zu haben.
    »Was wollten Sie auf dem Schiff?« forschte Dodd.
    »Ich bin Zwischendeckpassagier!« log Sam Fletcher kühl. »Ich werde die Polizei für meine Verluste verantwortlich machen, wenn ich mein Engagement in London verliere.«
    »Wie kamen Sie in den Laderaum?«
    »Ich hatte mich im Finstern verlaufen. Wenn ich nur gewußt hätte, wie ich da hineingekommen bin, so wäre ich sicher nicht drin geblieben.«
    Auch die Vernehmung Moritz Pietjes förderte nichts zutage. Es blieb schließlich nichts anderes übrig, als die beiden seltsamen Vögel laufen zu lassen. Auf der Straße gerieten sie sich in die Haare, wobei zwei wachhabende Polizisten ruhig zusahen, wie Moritz Pietje für seine Denunziation hinreichend bezahlt wurde. Denn Sam Fletcher verstand zu boxen.
    »Der Verbrecher befindet sich noch an Bord der Pennsylvania«, entschied Bobby Dodd. »Wir werden sofort ein Telegramm nachschicken. Ich selbst fahre morgen mit der Mauretania nach Liverpool und werde ihn in Plymouth in Empfang nehmen.«
    Eine Stunde später, die Pennsylvania hatte Staten Island längst hinter sich, brachte der Bordtelegrafist dem Kapitän Siems einen Funkspruch, der folgenden Wortlaut hatte: »Der Millionendieb Peter Voss aus St. Louis, auf dessen Ergreifung eine Belohnung von zweitausend Dollar gesetzt ist, befindet sich an Bord der Pennsylvania. Sie werden ersucht, ihn sofort zu verhaften.«
    »Steward!« rief der Kapitän. »Bringen Sie mir mal die Passagierliste.«
    Doch darin war kein Peter Voss zu finden. Der Kapitän ließ dieses Resultat zurücktelegrafieren.
    Sofort kam die Antwort: »Der Dieb sitzt im Schiffsraum.«
    »Noch einer!« knurrte der Kapitän ärgerlich. »Was sich die Leute bloß denken!«
    Dann ließ er den ersten Offizier und den ersten Bootsmann holen.
    »Michel!« sagte er zu ihm. »Da soll noch ein Millionendieb im Raum stecken.«
    »Das kann doch nicht gut möglich sein!« antwortete Michel Mohr treuherzig.
    »Er muß gesucht werden«, sagte der Kapitän und sah den ersten Offizier fragend an.
    »Wenn ihn der erste Bootsmann nicht findet«, antwortete der Offizier, der keine Lust hatte, sich in den Räumen die Uniform zu beschmutzen, »dann findet ihn keiner. Er kann ja den Zimmermann zu Hilfe nehmen!«
    »Der Zimmermann hat jetzt keine Zeit«, meinte Michel Mohr. »Ich will erst mal selbst zusehen. Ausreißen kann er nicht mehr. Später können wir mit mehr Leuten suchen.«
    »Er hat recht!« sagte der Kapitän, und damit war die Angelegenheit vorderhand erledigt.
    Michel Mohr verlangte vom Obersteward den Schlüssel zum Gepäckraum.
    »Da sind eben zwei Stewards hinten, die den großen Koffer für Mr. Murrel holen«, sagte der.
    Und richtig, da kamen die beiden Stewards schon keuchend unter der schweren Last durch den schmalen Kajütgang.
    Frank Murrel schlief in seiner Kabine allein. Wenn er sich den ohnehin engen Raum mit diesem Riesenkoffer füllen wollte, so war das seine eigne Sache.
    »Nicht stürzen, um Gottes willen nicht stürzen!« rief er und öffnete die Kabinentür. »Immer ganz sanft aufsetzen. Es sind Glassachen darin.«
    ›Du wirst dich wundern!‹ dachte Peter Voss.
    Die beiden Stewards bekamen ein Trinkgeld und zogen ab.
    Frank Murrel war mit seinem Koffer allein. Rasch riegelte er die

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