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Peter Voss der Millionendieb

Peter Voss der Millionendieb

Titel: Peter Voss der Millionendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewger Seeliger
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eigentlich nicht zum Detektiv. Ich werde nicht schießen. Und Sie werden nicht über Bord springen. Das Baden im Hafen von Valparaiso ist polizeilich verboten, schon wegen der zahlreichen Haifische.«
    Und schon tauchten zwei Matrosen auf. Die chilenische Hafenpolizei kam an Bord. Dodd wurde gefesselt. Das zerfeilte Fenstergitter bewies hinlänglich seine Schuld. Er sträubte sich nicht und beschränkte sich darauf, gegen diese Behandlung zu protestieren. Zwei Wachleute packten ihn links und rechts.
    »Zweitausend Dollar Belohnung sind ausgesetzt«, sprach Peter Voss zu dem Hafenkommissar. »Ich werde dafür sorgen, daß sie Ihnen ausgehändigt werden. Geben Sie mir Ihre Adresse. Nur lassen Sie den Mann nicht entwischen.«
    Dann öffnete er ihm die Augen über die Eigenarten und die außerordentliche Gefährlichkeit des Verbrechers. Peter Voss begleitete den Transport bis zum Gefängnis. Bobby Dodd verlangte fortgesetzt, zum amerikanischen Konsul geführt zu werden.
    »Meine Verhaftung ist ein Justizirrtum!« rief er an der Tür des Gefängnisses. »Ich bin Bobby Dodd, der Detektiv!«
    »Jede Verhaftung ist in den Augen des Verhafteten ein Justizirrtum«, beruhigte ihn Peter Voss sarkastisch. »Bemühen Sie sich nicht weiter, Mr. Voss, und erholen Sie sich in diesem behördlichen Hotel von den Strapazen der Seereise. Die Sache beim Konsul der Vereinigten Staaten kann ich auch ohne Ihre Hilfe ordnen.«
    Das war zuviel für einen Mann wie Bobby Dodd. Er riß sich los, stürzte sich auf Peter Voss und würgte ihn.
    »Du Schuft!« brüllte er außer sich. »Ich will dich zeichnen, daß dich jeder auf den ersten Blick wiedererkennt.«
    Dabei griff er nach Peters linker Ohrmuschel in der festen Absicht, sie ihm abzureißen. Aber es glückte ihm nur zum Teil. Immerhin gab es einen sehr bösen Riß, und das Blut lief in Strömen. Bobby Dodd wurde von den beiden Polizisten energisch zurückgerissen und mußte auf weitere Tätlichkeiten verzichten. Man schaffte ihn in die sicherste Zelle des Gefängnisses, schloß ihn seiner Gefährlichkeit halber an die Wand und ließ ihn allein.
    Peter Voss gab dem Gefängniswärter ein Goldstück.
    »Pflegen Sie ihn gut«, bat er den Mann. »Er ist nicht ganz normal. Er wird wohl eher im Irrenhause als im Zuchthause endigen.«
    »Sie bluten, Sir«, rief der Wärter und deutete auf das verletzte Ohr.
    »Ich weiß«, versetzte Peter Voss und wischte das Blut mit dem Taschentuch fort. »Mein Beruf ist ein wenig gefahrvoll. Man muß sich damit abfinden und es nicht zu ernst nehmen.«
    Er ging zum Arzt und ließ sich verbinden. Dann konferierte er mit dem Konsul. Der wies ihn wegen der Auslieferungsverhandlungen an die Botschaft in Santiago und versprach, den Gefangenen unter Beobachtung zu halten.
    »Sie brauchen ihn nicht zu besuchen«, beruhigte ihn Peter Voss. »Ich sorge schon für ihn.«
    Peter Voss aber fuhr nicht nach Santiago. Er hatte gar keine Sehnsucht, die persönliche Bekanntschaft des Botschafters zu machen. Er fragte bei der Kosmosagentur, ob die sechstausend Mark für Franz Müller eingelaufen seien, und ließ sie zurückgehen. Dann begab er sich an Bord der King Edward, schenkte Kapitän Flintwell zum Andenken und zum Dank für seine Hilfe bei der Verhaftung des Verbrechers Dodds silberne Zigarettendose und ging mit Dodds Koffern von Bord. Polly war schon allein an Land gegangen und wartete auf ihn bei der Post.
    Darauf zog er sich mit Polly in ein stilles Café zurück, um zu beraten, was weiter zu tun sei. Es kam alles auf die Kupferaktien an. Peter Voss langte die Prensa vom Nagel und durchsuchte den Kurszettel.
    »Hurra!« rief er plötzlich und schwenkte das Riesenblatt wie eine Fahne. »Kupferhausse! Wahnsinnige Kupferhausse! Nach Hause! Schnell nach Hause!«
    Als er mit Polly acht Wochen später über Buenos Aires und New Orleans auf der Union-Station in St. Louis eintraf, rannte er im Gewühl mit einem Mann zusammen, der eben mit einem Zug aus San Franzisko angekommen war. Es war Bobby Dodd, der sich inzwischen in Valparaiso auf legalem Wege die Freiheit zu verschaffen gewußt hatte und nun nach St. Louis zurückgekehrt war, um der Firma Stockes &Yarker den unausführbaren Auftrag zurückzugeben.
    Er stutzte einen Augenblick, packte zu und brüllte: »Peter Voss!«
    Drei Polizisten kamen ihm zu Hilfe, aber er hätte sie gar nicht nötig gehabt.
    »Endlich!« lachte Peter Voss, ohne sich im geringsten zu sträuben. »Das hat lange genug gedauert, Mr. Dodd.«
    So fing er

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