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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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werden zu können. Es ging ja das Gerücht rum, dass ein Maulwurf in ihren Kreisen sein würde. Außerdem machte die Verhaftung einiger Mitglieder der Com, sowie die Aufdeckung des Pädophilen ,Rings aus Berlin, welche ein Waisenhaus in Haiti betrieben hatte, die Mitglieder sichtlich nervös. Warum wurde Nina dann entführt, wenn das Motto eigentlich lauten müsste: Füße still halten!
    Schmitt hatte keine befriedigende Antwort darauf. Vielleicht war es auch nur ein Alleingang von Ralle und Carlos, und die „Szene“ hatte gar nichts damit zu tun. Dennoch, es passte nicht zu Carlos. Carlos war seit Jahren mit Schmitt befreundet. Beim Wort „befreundet“ ertappte sich Schmitt dabei, dass er ein böses Grinsen aufgelegt hatte. Wie konnten sie jemals befreundet gewesen sein, wenn Carlos ihm jetzt nach dem Leben trachtete?
    Nein, Carlos hatte immer mit ihm gespielt gehabt, um seine Tarnung als Kinderschänder zu schützen. Jedoch: Er war auf Bewährung. Das passte also auch nicht so recht zusammen. Aber vielleicht passte es ja gerade deswegen? Er hatte ihm doch erzählt, dass Pädophile machtlos gegen ihre Sexualität sind, und dass sie alles unternehmen, um ihre gesellschaftliche Fassade aufrecht zu erhalten. Das passt zu dem hohen Grad an Wiederholungstätern. Das hatte Schmitt jedenfalls recherchiert gehabt, dass fast alle Kinderschänder rückfällig wurden. Die Frage, die sich ihm dabei stellte: Wenn sie alle wieder rückfällig wurden, warum wurden sie überhaupt freigelassen und nicht besonders überwacht? Verdeckte Ermittler , kam Schmitt in Gedanken. Und genau dieser Gedanke machte ihm wieder Mut.
    Wenn Carlos eine Minderjährige missbraucht hatte, und vielleicht ja nicht nur dieses eine Mal, sondern wesentlich öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten war, konnte es da nicht wahrscheinlich sein, dass die Polizei ihn verdeckt überwachte, ohne dass es Carlos mitbekam, trotz seiner Vorsicht?
    Schmitt hoffte es. Das nämlich könnte bedeuten, dass die Polizei mitbekommen hatte, dass Schmitt von Carlos entführt wurde. Aber hätte das die Polizei nicht schon längst auf die Matte bringen müssen?
    Was, wenn dem also doch nicht so war? Dann würde er wohl sterben müssen und dieser kleine Strohhalm wäre nie einer gewesen. Was aber, wenn dem so war, und die Polizei Carlos geschnappt hatte, der aber nicht verriet, wo sie Schmitt versteckt hielten? Denn solange die Polizei Schmitt nicht finden würde, würde die Anklage nur auf Annahmen beruhen. Was bedeutete dies aber für Schmitt?
    Wo hielten sie ihn gefangen?
    Schmitt lief es eiskalt den Rücken runter. Was, wenn er irgendwo unter der Erde in einem alten verlassenen Keller gefangen gehalten wurde, ohne Essen und Trinken, und keiner würde ihn finden? Er würde elendig verhungern und verdursten und qualvoll verrecken. Schmitt bekam einen trockenen Hals.
    War das der Plan von Carlos? Schmitt elendig einfach verrecken zu lassen? Schmitt versuchte, sich auf die Füße zu stellen, aber sein schwerer und unsportlicher Körper machte es ihm alles andere als einfach. Es gelang ihm nicht, da er seine Hände nicht als Hilfe nutzen konnte.
    Also drehte er sich auf den Rücken und versuchte, sich aus dieser Position irgendwie nach oben zu heben. Seine Hände konnte er dabei nur minimal zur Hilfe nutzen, da sie hinter seinem Rücken so miteinander verbunden waren, dass er sie kaum bewegen konnte. Aus der Rückenlage konnte er auch nicht aufstehen.
    „Verdammt“, schrie er.
    Aber war es wirklich wichtig, aufzustehen? Was sollte ihm das bringen? Es war wichtig, auf die Beine zu kommen, weil er dann den Raum inspizieren und prüfen konnte, ob er irgendwie aus dieser Folterkammer entkommen könnte. Nichts anderes war es für ihn – eine Folterkammer. So sehr er sich aber auch bemühte, es wollte ihm einfach nicht gelingen. Er zog die Beine an und versuchte, mit Hilfe der Beine hochzukommen, aber auch das misslang ihm. Er war inzwischen komplett durchgeschwitzt und spürte den kalten Boden schon gar nicht mehr.
    Nun versuchte er, seine festgebundenen Hände als Hilfe zu nutzen. Er winkelte die Beine nach oben, presste die Hände hinter seinem Rücken mehr oder weniger zu einer Faust, nahm Schwung mit seinen Beinen und versuchte, durch das Schwungnehmen und Abstützen mit der Faust gegen den Fußboden hochzukommen. Und tatsächlich: sein Oberkörper hatte sich bewegt, aber nicht genug, sodass er mit dem Rücken auf den harten Boden fiel und vor Schmerzen aufschrie. Oder war

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