Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
aber nichts bringen würde, war ihm mehr als bewusst.
„Also ich würde Teddy vermissen, wenn ich aufwache und er ist nicht bei mir. Weil als sie schlief, dachte sie ja, der ist bei ihr. Nicht dass sie denkt, dass Teddy abgehauen ist.“
Wolke hielt instinktiv die Hand vor die Stirn, da er nicht glauben konnte, was er eben vernommen hatte. Dachte Marc wirklich, dass Teddy ein Lebewesen war, oder war das vielleicht nur die Übermüdung nach diesem langen Verhör? Erstaunlicherweise hatte Marc bis jetzt keine Müdigkeitserscheinungen gezeigt. Dennoch war es an der Zeit, dass Wolke etwas riskierte.
„Soll ich dir jetzt deine heiße Schokolade holen?“
„Oh ja. Lecker ... hehe ...“
Jetzt, oder nie , dachte Wolke.
„Sag mal, Marc, wer war eigentlich der Mann, der Nina nach Hause gebracht hat?“ Wolke hoffte, dass er nicht zu viel riskierte. Er wunderte sich, dass Marc keinen Verdacht geschöpft hatte, dass Melanie nicht bei Nina war. Hätte nicht auch er begreifen müssen, dass ein kleines Mädchen bei seiner Mutter sein sollte?
So naiv konnte Marc doch gar nicht sein! Es sei denn , dachte Wolke und baute noch eine Ungleiche in seine Theorie ein. Es sei denn, Nina wurde von einem Familienmitglied entführt. Hatte Bruhns nicht erzählt, dass sich Maria Vogel verdächtig verhalten hatte? Dass ihre Hände zitterten, als sie den Zucker reichte? War vielleicht der Entführer am Ende doch der Großvater? Die Videoaufzeichnungen sprachen allerdings gegen diese Annahme.
Wolke brauchte Kaffee. Das Verhör zerrte mehr an seinen Nerven, als er sich selbst eingestand.
Marc gab Wolke den Becher.
„Aber mit ganz viel heißer Milch bitte“, antwortete Marc, als Wolke bereits aufgestanden war. Wolke war enttäuscht. Marc hatte wieder im entscheidenden Moment einen anderen Weg eingeschlagen. Wolke verzog vor Enttäuschung das Gesicht.
Das wird nichts , dachte er und sehnte sich nach seinem Kaffee, der Balsam für seinen Nerven sein sollte.
„Möchtest du Honig in deiner heißen Schokolade?“, fragte Wolke, bevor er das Zimmer verließ.
„Oh ja, Honig wäre toll ... hehe ...“, bestätigte Marc und schenkte Wolke ein breites Grinsen.
Der kann ja nur lachen, mit diesem Gesicht , dachte Wolke, ohne dabei böse Gedanken zu hegen.
Gerade, als Wolke die Tür öffnen wollte, hörte er: „Das war der Clown.“
Kapitel 47
Tag 3 nach der Entführung, irgendwo, 08:40 Uhr
Schmitt hatte sehr schlecht geschlafen. Oder hatte er nur geträumt, schlecht geschlafen zu haben? Irgendetwas stimmte nicht. Irgendwie war er noch sehr benommen, ganz so, als hätte er viel zu viel Alkohol konsumiert.
Und sein Schädel brummte. Alkohol? Aber er konnte sich nicht daran erinnern, gestern getrunken zu haben. Dieses Gefühl, das er gerade hatte, war anders als das Gefühl, das er kannte, wenn er betrunken war. Sein Körper fühlte sich schlapp an, als könne er nicht aufstehen, als wolle er gar nicht aufstehen, sondern einfach weiterschlafen. Aber warum fühlte sich die Matratze so hart und kalt an?
Er schluckte. Verdammt, er konnte nicht schlucken! Wieso konnte er nicht schlucken? Bekam er gerade eine Panikattacke? Er wollte instinktiv durch den Mund atmen, aber es klappte nicht. Er konnte nicht durch den Mund atmen. Jetzt machte sich Panik breit. Warum konnte er nicht durch den Mund atmen? Sein Körper war noch immer sehr schwerfällig und sein Verstand noch viel schwerfälliger. Er öffnete seine Augen, aber das Zimmer war dunkel. War er wirklich zu Hause?
Wenn er in seinem Bett lag, wieso fühlte sich die Matratze dann so kalt und hart an?
Und wieso war er nicht fähig, aufzustehen? Er wollte, aber sein Körper verweigerte ihm den Dienst. Nur die Panik war allgegenwärtig. Die Panik, die er schon mit neun Jahren, bei der Froschwanderung, kennengelernt hatte und die ihn immer wieder heimsuchte. Und diese Panik war in seinen Gedanken eingeschlossen, denn weder sein Verstand noch sein Körper konnten auf diese Panik reagieren. Sie waren einfach zu erschöpft. Aber wovon sollte Schmitt erschöpft sein? Er hatte doch gestern keine sportlichen Aktivitäten unternommen, oder doch?
Ich träume versuchte er sich zu beruhigen. Dass er seine Lippen nicht bewegen konnte fühlte sich aber sehr - verdammt real an. Und die Kälte und Härte des Bodens wurde durch seinen Köper auch immer stärker wahrgenommen.
Irgendetwas stimmte hier nicht. Er träumte nicht! Er war wach, aber noch nicht in der Lage, die Situation richtig zu
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