Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
Vorgesetzen sprechen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass man eine Null wie Sie leitend mit dem Fall beauftragt hat“, antwortete Schmitt, der keine weitere Diskussion mit Miehle wünschte.
„Mein Chef ist im Meeting. Vor 15 Uhr ist er nicht erreichbar. Der Fall Nina Vogel hat höchste Priorität bei uns“, antwortete Miehle und Schmitt wusste, dass Miehle diesmal die Wahrheit gesagt hatte. Mit Druck kommst du also nicht klar, dachte Schmitt. Wie sollst du dann mit diesem Fall klar kommen? Das ist eine Nummer zu groß für dich, Kleiner.
„Gut, wie heißt Ihr Vorgesetzter? Und Sie können mir glauben, dass ich eine Beschwerde gegen Ihre unkooperative Verhaltensweise einreichen werde. Das wird Ihre Karriere um mehrere Jahre zurückwerfen, Junge!“
Miehle wollte etwas antworten, verkniff sich aber jedes weitere Wort. Schmitt sah ihm an, dass er kurz überlegte, ob er Recht hatte oder nicht. Gut, soll er ruhig schwitzen , dachte Schmitt. Natürlich würde er keine Beschwerde einreichen. Wieso auch? Es gab nichts, womit er ihn hätte wirklich angreifen können. Aber diesen Spaß wollte er sich jetzt einfach gönnen.
„Und wie ist nun der Name Ihres Vorgesetzten?“
„Manfred Wolke.“
„Sagen Sie Herrn Wolke, dass ich mich um 17 Uhr melde und dass ich dann alle notwendigen Informationen will, die ich für meine Untersuchungen brauche. Vor allem aber will ich wissen, was auf den Aufzeichnungen zu sehen ist. Ansonsten werde ich Ihrer Abteilung mit Beschwerden das Leben zur Hölle machen und an die Presse gehen.“ Schmitt stand auf, Miehle wollte ihm die Hand reichen, aber Schmitt dachte nicht im Traum daran, diese Geste zu erwidern.
Er nahm seine Jacke und verließ das Büro, ohne Miehle Gelegenheit zu geben, auf seine letzte Aussage zu reagieren. Dass er die Bürotür beim Rausgehen zuknallte, gehörte zu seinem kleinen Spiel dazu.
Er hoffte, dass es wirkte und dass Miehle unfreiwillig seinem Chef mitteilte, was für ein Arsch Schmitt war und sie ihm ein paar Infos gaben, damit er nicht die Presse informierte. Noch schlimmer als ein Detektiv waren Pressegeier, wenn sie sich auf so einen Fall stürzten und damit die Ermittlungsarbeit behinderten und den Druck unnötig erhöhten.
Warum ist dir das mit der Presse nicht vorher eingefallen, du Nuss? , ärgerte sich Schmitt ein wenig, denn er wusste, mit der Presse hatte er ein Ass gezogen. Er musste wissen, was die Polizei wusste, ansonsten hatte er nicht die geringste Ahnung, wo er anfangen sollte zu suchen. Aber er wusste auch, dass er nicht den Luxus hatte, ins Blinde zu recherchieren, da jede Stunde eine Stunde zu spät für das Leben von Nina sein konnte. Er war der Polizei hoffnungslos ausgeliefert.
Diese Abhängigkeit kotzte ihn an. Dann kam ihm eine Idee. Was, wenn das Kaufhaus digital aufzeichnen würde? Würde das nicht bedeuten, dass sie die Dateien eventuell noch auf ihren Festplatten hätten?
Wenn die Polizei ihm schon nicht sagen wollte, was auf den Aufzeichnungen zu sehen ist, vielleicht dann das Kaufhaus. Und wenn sie sich weigerten, dann würde er wieder den Pressejoker ziehen.
Negative Schlagzeilen wie diese konnte ein so großes Kaufhaus wie P&C sicher nicht gebrauchen. Bis jetzt wusste die Presse noch nicht, warum P&C gestern geschlossen wurde. Inoffiziell wurde von einer Bombendrohung ausgegangen.
Wieder ein bisschen optimistischer gestimmt fuhr Schmitt zu P&C.
Kapitel 8
Walsh Entschluss stand fest. Er würde noch die frühen Morgenstunden für seine Abreise nutzen. Wer immer dieses Mädchen auch war, er würde sie ausfindig machen. Sein ehemals bester Freund und Kollege aus Deutschland würde ihm helfen, einen Anhaltspunkt zu finden, so hoffte er zumindest. Walsh hatte auch schon einen Plan, wie er die Suche beginnen würde und Joe, sein bester Freund, sollte ihm die dafür notwendigen Informationen besorgen. Manchmal , dachte er, ist es doch gut, bei der Behörde gearbeitet zu haben.
Aber genau diese Behörde würde sicherlich auch registrieren, wenn er wieder in die Zivilisation zurückkehrte. Ihr Überwachungsprogramm PRISM, dessen Quellcode Joe vor lange Zeit mitgeschrieben hatte, würde sicherlich sofort anschlagen, sobald er einen Flughafen ansteuerte, der durch die Spionagesoftware PRISM überwacht wurde oder sobald er eine Airline buchen würde, von der die Passagierdaten durch PRISM abgegriffen wurden. Aber konnte ihm das nicht egal sein? Er war US-Bürger, somit frei zu tun, was immer ihm beliebte.
Er
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