Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
ins Auge blicken.
„Fetti, sei dir nicht zu sicher. Nur, weil Carlos dich kennt, heißt das nicht, dass du Sonderprivilegien genießt. Außerdem würde ich dir einen Gefallen tun, wenn ich dich hier und jetzt absteche. Carlos ist zu feige.“
„Sehr nett von dir, Schwabbel, aber ich verzichte“, war Schmitts kurze und trockene Antwort.
„Hör zu, ich will nicht nochmal runterkommen, sonst schlachte ich dich ab wie ein Schwein … grunz … grunz …“
Schmitt antwortete nicht, sondern blickte nur zu ihm herüber, seine Augen wurden zu Schlitzen.
„Willst du aufmucken?“, fragte Ralle, der sich anscheinend bedroht fühlte.
„Du bist witzig. Nimm mir doch die Ketten ab, dann sehen wir ja, wie stark du bist.“
„Toller Versuch! Mann, ich hätte nicht auf Carlos hören , sondern dich gleich abstechen sollen, als er dich ohnmächtig geschlagen hat. Verdammter Carlos. Warum hat er dir die Handfessel abgenommen?“
„Du bist echt ein ganz Heller, oder? Wie hätte ich Essen sollen?“
„Mir doch scheiß egal. Egal, du wirst hier verrecken. Und sei gewarnt, wenn du noch einmal Lärm machst, komme ich runter und bringe dich um“, sagte Ralle und es lag keine Emotion in seiner Stimme.
Schmitt positionierte sich weiter links an der Wand, hin zur Tür. Er wusste, dass die Fußfessel ihn hinderte, bis zur Tür zu gelangen. Aber er war nicht klein, das heißt, sein Körper gab ihm ein bisschen Spielraum nach vorne.
Ralle warf Schmitt noch einen bösen Blick zu und drehte sich um, um den Raum zu verlassen. In seiner Überheblichkeit dachte Ralle nicht daran, rückwärts die Tür zu verlassen, wie es Carlos getan hatte. Und genau diese Unachtsamkeit nutzte Schmitt. Er sprang schnell auf Ralle zu und griff mit seinen Händen nach seinem Hals.
Es gelang ihm. Ralle blieb abrupt stehen und Schmitt hielt mit aller Kraft seinen Hals fest, versuchte, ihm die Luft abzuschnüren. Ralle ging zu Boden und Schmitt versuchte, Ralle an sich zu ziehen, da er nun spürte, dass die Fußfessel ihn keinen cm mehr weiterließ. Mit letzter Mühe gelang es ihm, Ralle näher an sich zu ziehen. Er ließ den Druck auf Ralles Hals nicht los und drückte so fest er konnte zu. Ralle wehrte sich und versuchte, um sich zu schlagen, aber Schmitt ließ den Griff nicht locker. Ralle war wie ein wildgewordener Stier.
Er schlug um sich, aber Schmitt ließ nicht locker. Er würgte Ralle mit beiden Händen. Aber Ralle wollte und wollte einfach nicht sterben. Schmitt spürte, dass ihn seine Kräfte langsam verließen. Die Fußkette zog erbarmungslos an seinem Knöchel und machte die Sache nicht einfacher. Er musste Ralle in den Schwitzkasten bekommen, ansonsten, fürchtete er, dass er Ralle nicht länger im Würgegriff halten konnte. Das war allerdings ein sehr gefährliches Unterfangen, da die Fußfessel seinen Bewegungsspielraum extrem einschränkte und er seinen Griff dafür kurz lockern musste. Schmitt musste es wagen. Er löste die linke Hand aus dem Würgegriff und wollte mit dieser Ralle ganz an sich heranziehen, damit er ihn in den Schwitzkasten nehmen konnte.
Schmitt umklammerte Ralle mit der linken Hand, während die rechte Hand weiter seinen Hals zudrückte. Es schien ihm zu gelingen. Er zog Ralle näher an sich. Es fehlten nur noch zehn Zentimeter, dann hätte er ihn im Schwitzkasten. Und wenn er ihn erstmal im Schwitzkasten hatte, würde er Ralle keine Chance mehr lassen, dann würde er ihn umbringen und wäre ein freier Mann. Dieser Gedanke setzte die letzten Reserven in ihm frei. Obwohl Ralle wie wild um sich schlug gelang es Schmitt, Ralle Zentimeter um Zentimeter an sich zu drücken. Es trennten ihn nur noch wenige Zentimeter, bis er Ralle da hatte, wo er ihn hinhaben wollte.
Und dann war es soweit. Er hatte Ralle so nahe an sich, dass er ihn in den Schwitzkasten nehmen konnte. Mit einer schnellen Bewegung brachte er Ralle in diese Stellung. Doch in dem Moment, wo er mit der linken Hand an Ralles Hals ansetze, biss dieser mit der letzten Kraft, die er noch hatte, in Schmitts Unterarm. Schmitt schrie vor Schreck auf und ahnte nicht, welch großer Fehler das war, denn diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte Ralle, um sich aus Schmitts Griff zu befreien. Ralle machte einen Schritt rückwärts und es war schon erstaunlich zu sehen, wie so ein fetter Mensch, so beweglich sein konnte.
Das Adrenalin musste schier unmögliche Kräfte freigesetzt haben, oder Ralle war einfach nur sehr beweglich. Schmitt versuchte, ihn wieder mit den
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