Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
mit der linken Faust in sein Gesicht. Seine Wange platzte augenblicklich auf und fing an, stark zu bluten. Carlos schrie vor Schmerz.
„Nochmal: Gibt es einen Keller?“
„Ja“, antwortete Carlos zitternd.
„Sind auch noch andere Keller an ihn angeschlossen, oder ist das nur der Keller vom Laden?“, wollte Walsh wissen. Er brauchte einen Raum, wo er in Ruhe mit dem Verhör beginnen konnte. Zeugen unerwünscht!
„Nein, das ist nur der Keller für das Büdchen“, antwortete Carlos.
„Gut. Dann geh vor - und keine Tricks, sonst drück ich ab. Ist das klar?“
„Ja, keine Sorge, Hombre, ich hänge an meinem Leben“
Gerade, als Carlos die Tür zum Keller öffnen wollte, hörten sie ein Klingelgeräusch.
„Was ist das?“
„Scheiße, das wird mein Neffe sein. Bitte tun Sie ihm nichts, er ist noch jung und macht eine Ausbildung bei mir.“
„Ihr Neffe interessiert mich einen Scheißdreck. Wird er gehen?“
„Ja, wenn er mich nicht sieht, denkt er bestimmt, ich bin kurz weg.“
„Gut, dann ignorieren wir ihn. Weiter“, befahl Walsh und Carlos betrat durch eine Tür den Gang hinab in den Keller.
Nachdem sie die Treppe runtergegangen waren, befanden sie sich im Kellerflur. Carlos ging den kleinen Flur entlang und war gerade dabei, die Kellertür aufzuschließen, als er sagte: „Das Schloss klemmt leider.“ Der Schweiß auf seiner Stirn verriet, dass er die Wahrheit sagte.
„Weiter versuchen“, antwortete Walsh trocken.
Carlos versuchte alles, aber die Tür ließ sich nicht aufschließen. Und dann passierte, was passieren musste, der Schlüssel brach und die Spitze des Schlüssels blieb im Schloss stecken. Carlos Gesicht war nun komplett vom Angstschweiß bedeckt.
„Fuck!“, schrie Walsh und richtete die Waffe auf Carlos Stirn
„Hombre, das war keine Absicht. Bitte erschieß mich nicht. Das Schloss hat schon immer seine Macken gemacht. Bitte“, flehte Carlos.
„Halts Maul. Hast du noch einen Ersatzschlüssel?“
„Nein, es gibt nur diesen“, sagte Carlos und zeigte ihm den Schlüsselbund, als wolle er zeigen, dass er nicht vorhatte, Walsh zu belügen. Walsh schaute auf den Schlüsselbund, ließ es aber vorsichtshalber bei einem oberflächlichen Blick.
„Scheiße“, schrie Walsh und überlegte, ob er mit seinem Spezialwerkzeug, das er am Körper bei sich trug, die Tür aufmachen konnte.
Leider steckte die Schlüsselspitze in der Tür, daher wusste er, dass ihm sein Werkzeug keine Hilfe sein würde. Er schaute sich um. Er überlegte, ob er Carlos nicht gleich hier im Flur verhören sollte. Carlos machte den Eindruck, als würde er unter Druck alles sagen. Aber er hatte schon größere Feiglinge verhört, die während des Verhörs alles andere als redselig waren. Carlos Schweiß und die Angst in der Stimme verrieten ihm zwar, dass Carlos ihn wirklich fürchtete, aber dennoch Hoffnung hatte, hier lebend rauszukommen, weil Carlos nicht wusste, warum Walsh ihn bedrohte.
Würde Carlos ihm verraten, wo er Nina versteckte? Walsh wollte nicht so recht daran glauben, dass dieser kleine Mann ihm einfach verraten würde, wo er Nina hingebracht hatte. Aber mit seinem Spezialwerkzeug würde er die Antworten aus ihm rauskitzeln, daher war der Kellerraum für Walsh wichtig.
Außerdem war der Flur zu eng für seine Verhörmethoden und er konnte Carlos im Flur auch nirgends festbinden. Walsh warf einen Blick auf die Tür, hatte aber die Waffe noch immer auf Carlos gerichtet. Die Tür war eine typische Kellertür, nichts Besonderes.
Er überlegte kurz, ob er nicht mit der Waffe das Schloss zerschießen sollte, legte diesen Gedanken aber wieder beiseite, da er fürchtete, dass die Kugel vielleicht unglücklich aufschlagen oder gar als Querschläger zurückkommen könnte. Es half nichts, er musste sie eintreten.
„Eine falsche Bewegung und du bist tot“, sagte er zu Carlos gerichtet, nahm einen Schritt Anlauf und sprang mit der Schulter vorwärts gegen die Kellertür.
Die Tür gab sofort nach und Walsh flog in den Raum und stolperte über eine Kiste, die nur einen Meter hinter der Tür auf dem Boden stand, dabei flog ihm die Waffe aus der Hand und landete hinter ihm. Er stolperte unglücklich, da er zuerst mit dem Kinn auf den Boden aufschlug. Es war, als würde ihm jemand einen Kinnhaken verpassen. Es dauerte einen kurzen Augenblick, bis das Schwindelgefühl und das Schwarz vor seinen Augen verschwunden waren und er aufstehen konnte.
Doch dann hörte er nur: „Nicht bewegen, du Wichser,
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