Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
Händen zu packen und fast hatte er ihn, aber die Fußfessel hatte etwas dagegen, denn sie stoppte ihn jäh und jetzt stand Ralle in sicherem Abstand zu ihm. Schmitt war durchgeschwitzt und langsam verflog das Adrenalin - er spürte, wie kräftezehrend dieser Angriff war.
„Du bist tot“, schrie Ralle und verließ fluchtartig den Raum. Schmitts Atem war schnell, sein ganzer Körper durchgeschwitzt. Schmitt wusste, dass er verloren hatte. Er hatte alles in die Waagschale geworfen und verloren. Gleich würde Ralle ihn töten. Trotz dieser Gewissheit musste Schmitt lachen. Er war eh schon tot, von dem Moment an, wo er den Auftrag angenommen hatte, hatte er auch seine Todesurkunde unterzeichnet, nur wollte er es bisher nicht sehen.
Und was machte es jetzt für einen Unterschied, ob er durch die Hand von Ralle starb oder verdurstete? Vielleicht war dies sogar der bessere Tod, weil er schneller war.
Und dann betrat Ralle wieder den Raum. Ralles Kopf war knallrot und auch sein T-Shirt war klitschnass von der Anstrengung. Er hat ein fieses Grinsen auf den Lippen. In seiner rechten Hand hielt er ein Fleischermesser.
„Ich habe dir doch gesagt, ich schlachte dich ab wie ein Schwein“, schrie Ralle und spuckte auf den Boden.
Kapitel 61
Tag 2 nach der Entführung, LKA Köln, 22:45 Uhr.
Kaum hatte Wolke erfahren, wer der Clown war, begann die Hektik. Bei dem Clown handelte es sich um keinen Unbekannten. Er wurde immer wieder wegen des Besitzes von Kinderpornografie und kleinerer Diebstähle verhaftet, das letzte Mal vor sechs Monaten.
Sein Name war: Andrej Pfeiffer, 36 Jahre alt und Russlanddeutscher. Seine Eltern und er waren vor 20 Jahren von Russland nach Deutschland übergesiedelt. Er war schon sehr früh mit dem Gesetz in Konflikt geraten, aber wegen eines richtig schweren Vergehens war er noch nicht verhaftet worden.
Nachdem Bruhns die komplette Akte über Pfeiffer besorgt hatte, saßen sie wieder alle im Besprechungsraum.
„OK, wir haben das Schwein. Bruhns, Kraft und Prochnow: Ihr verhaftet ihn. Wollen wir hoffen, dass er noch an der uns bekannten Adresse zu finden ist. Miehle: Du gibt’s eine landesweite Fahndung aus. Alle Polizeistellen in Deutschland sollen ein Fahndungsfoto bekommen. Das Dreckschwein darf uns nicht entwischen.“
„Soll ich auch Interpol informieren?“, fragte Miehle, der schon aufgestanden war um den Anweisungen Folge zu leisten.
„Ja, gute Idee. Kann nicht schaden. Informiere bitte auch Herrn Durm, und ich möchte, dass alle Zufahrtswege zu seiner Wohnung abgesperrt werden. Miehle, kümmere dich auch darum, bitte. Und jetzt los, bringt mir das Schwein.“
„Machen wir, Chef. Haben wir schon einen Haftbefehl?“, antwortete Bruhns und sie sah Erleichterung in Wolkes Gesicht. Auch sie war froh, endlich einen Namen zur verdächtigten Person zu haben.
„Das ist meine Aufgabe! Ich werde den schon besorgen. Bringt ihr mir einfach diesen Mistkerl.“
„OK, Chef“, antworte Prochnow.
Die drei Kriminalpolizisten verließen den Raum und begaben sich zum Wagen.
Kraft gab die Adresse ein. Andrej wohnte in Köln-Chorweiler. Ein Stadtteil, in dem es immer wieder soziale Spannungen unter den Bewohnern gab. In einige Viertel trauten sich Polizisten schon gar nicht mehr alleine hin.
Kraft drückte aufs Gas und lies das Martinshorn, welches er vor Besteigen des Autos angebracht hatte, erklingen.
„Also doch ein Pädophiler“, durchbrach Bruhns die Stille.
„Wie bitte?“, fragte Kraft.
„Na, dass Nina doch von einem Pädophilen entführt wurde und nicht von Organhändlern, wie die Kriminalpolizei in Lübeck vermutet.“
„Ja, fürchte ich auch. Wahrscheinlich ein dummer Zufall, mit der Toten in Lübeck.“
„Oder vielleicht ein Psychopath?“
„Wenn wir den Clown haben, dann wissen wir es“, antwortete Bruhns, die noch immer davon überzeugt war, dass Nina in den Händen von Pädophilen war. Ihr Verdacht mit Marc und Schlönz hatte sich zu ihrem Bedauern nicht bewahrheitet. Es hatte alles so gut zusammengepasst, aber das brachte der Polizeijob nun mal mit sich: dass man sich gelegentlich irrte. Deswegen verstand sie auch nicht den Einlauf von Wolke. Immerhin hatten sie es ihr zu verdanken, dass sie jetzt wussten, wer der Tatverdächtige ist. Hätten sie Marc nicht mit aufs Revier genommen, würden sie noch immer die Bekannten verhören und wertvolle Zeit verlieren.
So gesehen hatte sie sich nichts vorzuwerfen. Laut Navi sollte die Fahrt zur Wohnung von
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