Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
Vom Netzwerk:
wieder keine Reaktion. Aber sie musste handeln, irgendetwas musste sie tun. Es stand außer Frage: in der Wohnung brannte Licht, also war jemand in dieser Wohnung und dieser jemand weigerte sich die Tür zu öffnen.
    Noch ein letztes Mal, Bruhns. Wenn dann keiner öffnet, wird die Tür eingetreten, beschloss sie. Sie klingelte also ein drittes Mal. Diesmal ließ sie es aber nicht bei einem einfachen Klingeln, sondern sie klingelte Sturm. Sollte jetzt noch immer keiner reagieren, würde sie die Kollegen einbeziehen und die Tür eintreten lassen.
    Es passierte nichts. „Gut, dann mit Gewalt“, flüsterte sie, drehte sich um und wollte die Kollegen zu Hilfe holen, als sie ein leises Geräusch wahrnahm. Sie drehte sich um und sah, wie die Tür einen Spalt geöffnet wurde.
    „Ja, bitte?“, hört sie ganz leise.
    Hinter der Tür stand eine alte Frau, vermutlich Ende 60, Anfang 70. Sie war klein und hager.
    „Verzeihen Sie die Störung. Mein Name ist Sabine Bruhns und ich bin von der Kriminalpolizei. Ich müsste Ihnen ein paar Fragen stellen.“
    „Oh, von der Polizei. Verzeihen Sie mir, dass ich nicht geöffnet habe, aber ich hatte Angst, dass sie … nun … wissen Sie, nachts um diese Zeit treibt sich halt viel Gesindel rum“, antwortete die Frau vorsichtig und warf einen genauen Blick auf die Dienstmarke von Bruhns, bevor sie die Tür öffnete.
    Bruhns trat ein. Der Geruch von alten Menschen lag im Flur. Ihre Kollegen hatten sie deswegen immer ausgelacht, aber Bruhns war davon überzeugt, dass alte Menschen einen bestimmten Geruch ausströmten. Sie nannte es einen schwachen Mottengeruch, der einfach den Zerfall des Körpers dokumentierte, und genau diesen Geruch nahm sie auch hier war.
    Kraft wandte ein, dass dieser Geruch vielleicht vom wenigen Lüften kommen könnte, oder von den Möbeln, die alte Leute schon lange Jahre begleiteten. Bruhns glaubte nicht daran.
    Die alte Dame trug ein blaues Nachtkleid, das bis zu den Füßen reichte.
    „Frau Bösel, können Sie mir etwas über Ihren Nachbarn - Herrn Pfeiffer - sagen?“, fragte Bruhns, die den Namen der alten Dame draußen auf dem Namensschild unter der Türklingel gelesen hatte.
    „Er ist immer sehr freundlich. Grüßt einen immer und hilft mir ab und zu auch, meine Einkäufe in die Wohnung zu tragen. Mit 68 Jahren und Gicht in den Beinen ist man leider nicht mehr so flink. Darf ich Ihnen einen Tee anbieten?“
„Vielen lieben Dank, aber ich habe leider keine Zeit für einen Tee. Ein anderes Mal gerne. Wissen Sie zufällig, wo Herr Pfeiffer ist?“
    „Ist er nicht zu Hause?“
    Nun, sonst hätte ich nicht bei dir geklingelt , dachte Bruhns verärgert, sagte aber:
    „Leider nein. Wir müssten ihm ein paar Fragen stellen.“
    „Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen, junge Dame. Aber wirklich oft kriege ich ihn auch nicht zusehen. Vielleicht ist er ja wieder unterwegs. Sie müssen wissen, er tritt als Clown und Zauberer auf.“
    „Ja, das wissen wir. Können Sie mir vielleicht sagen, ob er ab und zu Besuch erhält.“
    „Ja, Besuch habe ich schon mal gesehen.“
    „Und wissen Sie, von wem?“
    „Nun, an einen erinnere mich gerne. Ein Spanier, sehr lustig.“
    „Wissen Sie, wie der heißt?“
    „Carlos. Ich glaube er besitzt ein Büdchen.“
    „Und wissen Sie, wo?“
    „Leider nein, das habe ich ihn nie gefragt.“
    „Und sonst noch jemand?“
    „Soweit ich mich erinnern kann, kommt ihn ab und zu noch ein anderer Mann besuchen. So ein großer, dicker. Ein sehr ungepflegter Mann, der einen nie grüßt. So jemanden wünscht man sich nicht zum Nachbarn. Ich weiß nicht, was Andrej mit solchen Menschen zu tun. Aber den Carlos mag ich. Der bringt mich immer zum lachen. Wissen Sie, als alte alleinstehende Frau bekommt man keinen Besuch mehr, da freut man sich über jede Gesellschaft, die man bekommen kann.“
    „Wissen Sie, wie der Dicke heißt?“, fragte Bruhns und notierte sich: Pädophilen-Ring?
    Auf die Einsamkeit der Dame reagierte sie nicht. Aber sie konnte sich das gut vorstellen. Auch, wenn es die Kollegen nicht glauben würden, Bruhns war ein sehr geselliger Mensch und hatte gerne Menschen um sich. Sie war halt manchmal launisch, das bedeutete aber nicht, dass sie gerne alleine war. Welcher Mensch war gerne alleine?
    „Leider nein. Er hat sich nie vorgestellt. Mir schauderst sogar jetzt, wenn ich nur an ihn denke.“
    „Sie haben nicht zufällig eine Telefonnummer, wo wir Herrn Pfeiffer erreichen können?“
    „Leider nein“,

Weitere Kostenlose Bücher