Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
typischer Keller. Walsh hatte Lebensmittel, Getränke oder vielleicht Werkzeug erwartet, aber stattdessen war er wohnlich eingerichtet. Es gab eine große Couch, zwei Sessel, einen Tisch, auf dem zwei ungeöffnete Flaschen Cola standen, ein Metallteller, und an dem Tisch standen vier Stühle. Außerdem sah er einen LCD-Fernseher, der mindestens 50 Zoll hatte, sowie einen Tischfußball und eine Art Bar.
Trifft er sich hier mit seinen perversen Freunden? , dachte Walsh.
„Die Tür, die war nicht verschlossen, oder?“
„Doch, aber ich habe sie aufgeschlossen und dann so getan, als würde sie klemmen und den Schlüssel so hin und her bewegt, bis er abgebrochen ist. Was sollte ich machen? Ich musste es riskieren, sonst würde ich da sitzen, wo du jetzt sitzt. Nimms nicht krumm, Hombre! Aber unterschätz nie einen Carlos!“, lachte Carlos Walsh aus, weil er auf diesen Trick reingefallen war.
Walsh schlug sich in Gedanken mit der Hand gegen die Stirn. Als er die Tür eingetreten hatte, merkte er, dass sie zu schnell nachgegeben hatte. Eine verschlossene Tür hätte mehr Widerstand geleistet. Aber da war es schon zu spät. Und der Kasten mit Bier im Raum war der Auslöser für sein Stolpern und seine kurze Benommenheit. Genug Zeit für Carlos, um nach der Waffe zu greifen.
„So, Neuseeländer, und jetzt sagst du mir, was du von mir willst! Geld ist es ja anscheinend nicht.“
„Meine Tochter!“, schrie Walsh ihm entgegen.
„Was?“, fragte ein sichtlich irritierter Carlos. „Was ist mit deiner Tochter?“
„Du hast sie entführt. Gib sie mir und ich lasse dich leben!“
„Hombre, was für Drogen nimmst du? Was soll ich mit deiner Tochter? Ich bin ein Büdchen-Besitzer. Du verwechselst mich mit jemanden.“
„Sicherlich nicht. Deine letzte Chance. Gib mir Nina oder ich werde dich töten.“
Für einen kleinen Augenblick zögerte Carlos. Dieser Augenblick verriet ihn, wobei Walsh ohnehin nicht daran gezweifelt hatte, dass es Carlos war, den er während seiner mentalen Reise gesehen hatte.
„Ich kenne keine Nina“, antwortete er, aber seine Stimme klang zögerlich.
„Lügner!“
„Du spinnst, Hombre. Ich bin Büdchenbesitzer, kein Pädophiler.“
„Lüg mich nicht an, Carlos. Ich habe den PC von Schmitt gehackt und dort deinen Chat mit diesem Ralle gelesen. Du bist ein verdammter Kinderficker und ich werde dir deinen Schwanz abschneiden. Wo ist meine Tochter!“, brüllte Walsh Carlos an. Carlos schien verunsichert. Obwohl er die Waffe in der Hand hielt, und diese auf Walsh richtete, war Carlos derjenige, der verunsichert war. Erste Schweißperlen auf der Stirn verrieten ihn.
Walsh konnte nicht wissen, dass Carlos zwar ein Kleinkrimineller war und auf jugendliche Mädchen stand, aber in seinem ganzen Leben noch nie einen Menschen getötet hatte, und dass er sich gerade fürchterlich ärgerte, den PC von Schmitt nicht mitgenommen zu haben. Er hatte diesen Gedanken gehabt, aber Ralle hatte sich über ihn lustig gemacht - und dann hatte er diesen Gedanken verworfen und stattdessen den PC gesäubert. Anscheinend nicht gründlich genug. Wie sonst hätte Walsh an die Informationen kommen sollen?
„Scheiße, Hombre. Bist du von der NSA?“
„Was?“, fragte nun Walsh sichtlich überrascht.
„Ich habe den PC gesäubert. Wie konntest du an die Informationen kommen? Bist du ein scheiß Agent? Seit PRISM wissen wir doch, dass ihr jeden Scheiß abhört.“
„Haha … du bist ja ein noch größer Freak, als ich dachte. Ich will meine Tochter, you asshole“, verhöhnte Walsh Carlos, dabei wusste Walsh es besser. Carlos hatte ins Schwarze getroffen, dank PRISM und Joe war er Carlos auf die Spur gekommen.
„Halts Maul, du lässt mir keine andere Wahl. Ich muss dich erschießen. Scheiße!“, fluchte Carlos und immer mehr Schweißperlen nahmen sich seines Gesichtes an.
Walsh wusste, er musste jetzt schnell reagieren, sonst würde er in seiner Panik wirklich abdrücken. Und wenn er Pech hatte, würde dieser Scheißkerl auch noch treffen. Es war Zeit, die Kräfteverhältnisse zurechtzurücken.
„Du kannst mich gar nicht erschießen. Dazu bist du Wicht gar nicht in der Lage:, Dein Schweiß verrät dich“, lachte Walsh Carlos aus.
„Halts Maul“, antwortete Carlos und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. Diesen Bruchteil einer Sekunde, in der Carlos abgelenkt war, nutzte Walsh, um sich rücklings mit dem Stuhl nach Hinten fallen zu lassen. Wie von ihm befürchtet, schoss Carlos gleich wild um
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