Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
noch nie gespürt hatte. Trotz des Knebels war der Schrei, der die Wucht die Qualen widerspiegelte, nicht zu überhören. Carlos war im Nu komplett durchgeschwitzt. Ein Blick auf seine Hose verriet Walsh, dass er sich eingenässt hatte.
„Schönes Spielzeug, nicht?“, lachte Walsh grimmig. Walsh nahm ihm wieder das Tuch aus dem Mund und drückte den Knopf und stoppte damit das Karussell - die Acht Skalpelle fuhren wieder zurück in den Nagel.
„Und willst du mir jetzt sagen, wo du Nina versteckt hältst?“
Carlos Blick war leer vor Schmerz. Er keuchte nur mühsam: „Hombre, bei allem was mir heilig ist, ich schwöre dir, ich kenne keine Nina.“
„Falsche Antwort“, schrie Walsh erneut und schlug mit der Faust in Carlos Gesicht. Carlos Nase fing sofort an zu bluten. er schrie vor Schmerz auf und Walsh stopfte das Tuch wieder in seinen Mund.
„Das Beste habe ich dir ja noch gar nicht verraten. Denn unser Karussell kann noch mehr. Wenn ich zweimal auf den Knopf drücke, dann wird ein chemisches Mittel in deinen Oberschenkel gespritzt. Dieses chemische Mittel frisst von innen heraus deinen Oberschenkel auf. Aber das ist noch nicht alles, die Säure ist so aggressiv, dass sie nicht beim Oberschenkel aufhört. In dem Nagel ist so viel chemische Säure, dass sie ausreicht, um deinen halben Körper zu zerfressen.“ Walsh drückte auf den Knopf. Wer immer diesen Nagel entwickelt hatte, der musste sehr kranke Fantasien gehabt haben, dachte Walsh. Dass so ein unscheinbares Gerät solche Qualen auslösen konnte, war schon schwer vorstellbar. Aber, dass so wenig Säure den halben Körper auffressen konnte, noch unvorstellbarer. Das war pures High Tech.
Der Nagel sah so unscheinbar aus, war aber in Walshs Augen mit die effektivste Foltermethode, die man anwenden konnte. Wenn die Säure erst einmal von innen anfing, den Körper anzugreifen, gaben fast alle den inneren Widerstand auf und erzählten alles, was er hören wollte. Und so war es auch bei Carlos. Er fuchtelte heftigst mit dem Kopf und fast schien es, als würden die Augen aus ihren Höhlen springen. Walsh drückte den Knopf auf des Nagels, damit die Säure aufhörte zu fließen und nahm den Knebel aus Carlos Mund.
„Schön, nicht?“ Walsh grinste kurz, wurde dann aber wieder ernst. „Und wo ist meine Tochter?“
„Ja, ich weiß wo sie ist, aber bitte nimm den Nagel aus meinem Bein, bitte, Hombre ich will nicht sterben“, flehte Carlos ihn an. Carlos, der lebenslustige Büdchenbesitzer, der stolze Hahn, war nur noch ein elender Wurm, der nur noch ans Überleben dachte.
„Geht doch! Das alles hätte nicht sein müssen. Wir fahren jetzt zu ihr. Und keine Spielchen, Carlos. Wenn ich das Gefühl habe, dass du trickst, bringe ich dich um. Ist das klar?“
„Ja, ja ,Hombre, aber zieh den Nagel aus meinem Bein.“
Walsh zog mit einem schnellen Griff den Nagel heraus, Carlos schrie kurz auf, Tränen überströmten sein durchgeschwitztes Gesicht. Walsh säuberte den Nagel mit dem Tuch und band es um Carlos´ Bein, damit die Blutung stoppte.
„Wir verlassen jetzt gemeinsam den Laden und gehen zu meinem Wagen. Wenn du irgendwelche Tricks versuchst, erschieß ich dich sofort. Ist das klar?“, wiederholte Walsh seine Drohung.
„Ja, Hombre, ich werde nichts machen. Aber lass mich leben. Du lässt mich doch am Leben, wenn ich dich zu ihr geführt habe?“
„Ja, das habe ich versprochen. Wenn ich Nina habe, kannst du machen, was du willst. Ich will nur meine Tochter.“
„Gut“, antwortete Carlos und versuchte sich ein Lächeln abzugewinnen.
Walsh setzte sich auf den Beifahrersitz und ließ Carlos fahren, damit er die Waffe auf ihn gerichtet halten konnte. Carlos fuhr aus Köln Kalk heraus und auf die Autobahn.
Bei der Autobahnausfahrt 29-Königsforst verließen sie die Schnellstrecke und fuhren auf einer Landstraße weiter Richtung Königsfort. Königsforst ist ein 2519 Hektar großes Naturschutzgebiet in der Metropolregion Köln. Sie fuhren über eine Straße, die durch Waldgebiet führte. Zweimal bogen sie ab, bis sie links abgebogen auf einem kleinen Feldweg endeten.
„Da hinten ist es“, sagte Carlos ganz leise und stoppte den Wagen. Sie hatten während der ganzen Fahrt nicht miteinander gesprochen. Dass der Sitz von Carlos blutverschmiert war, interessierte Walsh herzlich wenig. Er würde den Wagen einer gründlichen Autoreinigung unterziehen, und wenn dann noch immer Blutflecken zurück blieben, war es ihm auch egal. Den Schaden würde er
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