Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
Clown.“
Kapitel 77
Tag 5 nach der Entführung, im Wald (Großraum Bonn), 11:25 Uhr
Walsh konnte nicht glauben, was er eben gehört hatte. Es konnte unmöglich wahr sein! Sein Verstand spielte ihm einen Streich. Dieser verdammte Kinderschänder narrte ihn. Nina konnte nicht weg sein – DAS WAR EINE LÜGE! Walsh drückte die Spitze der Waffe tief in die Wange des Clowns und schrie ihn an: „Du lügst!“
Die Augen des Clowns waren vor Furcht weit aufgerissen und glasig.
„Nein, ich schwöre. Sie haben sie mitgenommen!“
Wieso lügt er mich an? Sieht er nicht, dass ich ihn töten werde? , waren die verzweifelten und wilden Gedanken von Walsh, der es nicht akzeptieren wollte, dass er Nina wieder verpasst hatte. Dass er erneut zu spät kam, um seine Tochter zu retten. Und er wollte nicht akzeptieren, dass Nina nun doch in den Fängen der Mafia war, die sie eiskalt töten würden.
„Lüg mich nicht an. Wo hast du sie versteckt?“, schrie er dem Clown all seine Wut ins Gesicht, bevor er mit der Faust in selbiges schlug. Er traf die Lippen, die sofort anfingen zu bluten.
„Sie ist weg, in einem schwarzen Range Rover, ich schwöre es. Bitte, ich schwöre es“, schrie der Clown verzweifelt und spuckte Blut aus. Seine Wangen wurden feucht von Tränen und Blut.
Walsh wollte wieder in dieses verdammte Gesicht einschlagen, weil er ihm einfach nicht glauben wollte. Nein! Weil er jemanden als sein Ventil brauchte. Er hatte versagt, und erst langsam kam die Erkenntnis: der Schwarze Range Rover!
„Scheiße“, fluchte Walsh. Er hatte den Range Rover nur flüchtig bemerkt, als er an ihm vorbeigebrettert war, aber ihn nicht weiter beachtet. Und? Und er hatte noch etwas anderes nicht beachtet: das Herzstechen!
Genau in dem Moment, wo der Wagen an ihm vorbeifuhr, hatte er für einen kurzen Augenblick ein Stechen in der Brust gespürt, sich aber nichts dabei gedacht.
Was für ein Idiot bin ich denn eigentlich? , fluchte er still. Die Gabe hatte angeschlagen. Es war die Gabe die sein Herz hat sprechen lassen. Sein Herz, das schrie, dass Nina in der Nähe war. Aber er, er hatte das Signal falsch gedeutet. Statt dem Range Rover zu folgen war er weiter hinter dem Signal her, felsenfest davon überzeugt, dass der Clown seine Tochter noch immer in der Hand hatte.
Was für ein Dummkopf er doch war, dass er erneut so kläglich versagt hatte. Das Versagen war schlimm, aber die Erkenntnis, dass sein Versagen dazu führen konnte, dass Nina sterben würde, war unerträglich.
„NEIN“, schrie Walsh all seine Wut und seine seelischen Qualen hinaus.
Er stand auf und befahl dem Clown, sich zu setzen.
„Wo bringen diese Leute sie hin?“
„Ich weiß das nicht.“
„Falsche Antwort“, schrie Walsh und schoss ihm in den rechten Fuß. Es war ein glatter Durchschuss. Der Fuß fing sofort an zu bluten und Pfeiffer schrie aufs Heftigste.
„Wo bringen sie sie hin!?“, brüllte Walsh wieder, noch immer von Adrenalin und Hass gepeitscht.
„Hören Sie, bitte, ich weiß es nicht. Sie haben mir nur den Übergabeort genannt, nichts weiter. Bitte, ich sage die Wahrheit“, flehte Pfeiffer unter Tränen und Schmerzen.
„Falsche Antwort“, schrie Walsh und schoss ohne Ankündigung in den linken Fuß. Wieder ein glatter Durchschuss. Pfeiffer krümmte sich vor Schmerzen, schrie und versuchte, mit der Hand die Blutung zu stoppen, wobei er beide Hände an seinen beiden Füßen hielt. Es war ein jämmerliches Bild, das Pfeiffer hier bot. Vor einigen Augenblicken war er noch Multimillionär, und jetzt schon dem Tode geweiht. Und all sein Geld konnte ihn nicht retten. Oder?
„Ich weiß es nicht, wirklich! Diese Leute haben mir nur den Übergabeort verraten. Man stellt ihnen keine Fragen. Sie können mein Handy durchsuchen. Ich erzähle Ihnen alles, was ich weiß.“
„Falsche Antwort“, schrie Walsh und zielte mit der Waffe wieder auf Pfeiffer, diesmal auf den Oberkörper.
„Bitteee ... ich weiß es nicht, bitteee ...“, jammerte Pfeiffer. „Ich habe Geld. Im Auto sind zehn Millionen. Sie gehören Ihnen, aber bitte, bitte glauben Sie mir.“
Gerade, als Walsh abdrücken wollte, sah er, dass sich unter Pfeiffers Schoß eine Pfütze gebildet hatte. Der Feigling hatte sich doch glatt in die Hosen gemacht.
Walsh versuchte, gegen seine Wut anzukämpfen, weil er wusste, dass er die Wahrheit sagte. Aber Walsh wollte ihn quälen. So sadistisch und unmenschlich es klang, Walsh wollte Pfeiffer quälen. Pfeiffers
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