Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
Todesangst bereitete ihm Genugtuung.
Peter, was tust du da ,? hinterfragte er sich selber. Das bist nicht du! ... Doch, genau das bin ich. Ich habe in Afghanistan Kinder und Frauen getötet, und auch im Irak. Hunderte Unschuldiger sind durch diese Hände gestorben und keinem habe ich nachgetrauert. Ich bin eine Maschine, ich bin eine Bestie, ausgebildet zum Töten! Und wenn ich was gut kann, dann das Töten!, versuchte Walsh seinen Jähzorn und seine Erbarmungslosigkeit zu rechtfertigen.
Walsh drückte die Waffe an Pfeiffers Stirn und war bereit, abzudrücken.
„Ich weiß, ich habe schlimme Dinge getan. Gott hat mich verdammt, zu recht! Aber ich schwöre es Ihnen, ich weiß nicht, wo Nina ist. Ich schwöre es ...“, waren die Worte eines Mannes, der damit rechnete, gleich durch einen gezielten Schuss zu sterben.
Walsh drückte die Spitze der Waffe fester an die Stirn und war zu allem bereit. Walsh atmete tief ein und aus. Sein Zorn sagte ihm, dass er abdrücken sollte, doch sein Verstand kämpfte gegen diesen Zorn an. Sein Verstand appellierte an sein Herz. Noch hatte er Nina nicht gerettet. Er musste mehr Informationen aus Pfeiffer herausbekommen. Ninas Leben hing von seiner Entscheidung ab.
Walsh zögerte Er musste gegen seine Wut ankommen, denn wenn er ehrlich war, war diese Wut nichts anderes, als die Wut gegen sich selbst, weil er einige Minuten zu spät kam und Nina nicht retten konnte. Pfeiffer hatte mit dieser Wut nur wenig zu tun. Aber Pfeiffer kam ihm gelegen. Ein König würde sich niemals selbst für einen Fehler rügen, eher würde er sein Volk dafür leiden lassen. Und Walsh war der König!
Er allein entschied, ob Pfeiffer leben oder sterben sollte. Noch immer hatte Walsh den Finger am Abzug und der Clown schien bereit für den tödlichen Schuss, denn er hatte aufgehört zu weinen und sein Atmen wurde immer langsamer.
Doch dann zog Walsh die Waffe zurück. Sein Herz hatte gesiegt. Er hatte der Wut nicht nachgegeben.
„Wieso wurde die Übergabe vorgezogen?“, fragte Walsh nun sichtlich gefasster. Anscheinend hatte die Vernunft ihn wieder dazu bekommen, rational zu denken.
„Weil ich Angst hatte“, antwortete Pfeiffer vorsichtig.
„Angst?“
„Ja, die Polizei hat unser Versteck entdeckt und da wollte ich die Übergabe so schnell wie möglich hinter mich bringen.“
„So schnell wie möglich hinter dich bringen? Wie krank seid ihr eigentlich, Kinder zu entführen und zu missbrauchen. Wie lange geht das schon?“, bemerkte Walsh herablassend.
„Mehr als zehn Jahre“, antwortete Pfeiffer und fing an zu weinen.
„Zehn Jahre? Du verdienst es zu sterben, wie dein perverser Freund Carlos und der Fette“, fluchte Walsh und schlug mit der Faust in Pfeiffers Gesicht. Pfeiffer schrie nicht.
Zehn Jahre wurden Kinder entführt und missbraucht und die Polizei hatte in all der Zeit nichts davon mitbekommen? In was für einer kranken Welt lebten sie eigentlich? War das Leben wirklich so grausam, oder war dies wirklich nur ein Einzelfall? Aber das Leben war voll von diesen Einzelfällen, die niemals aufhörten. Egal, wie viele Jahrtausende man zurückschaute, die Einzelfälle zogen sich wie ein roter Faden durch die Menschheit. Und die Moderne machte es den Einzelfällen leichter, noch häufiger die Bühne, die das Leben war, zu betreten.
„Woher weißt du das?“, fragte Pfeiffer.
„Ich habe ihn getötet, so wie ich dich töten wollte.“
„Wollte?“, fragte der Clown überrascht und ängstlich zugleich.
„Ja, ich werde dich nicht töten! Wenn du mir alles erzählst, was ich wissen will, und wenn du der Polizei alles über eure kranken Taten im Keller erzählst! Wenn ihr mehr als zehn Jahre Kinder entführt und missbraucht habt, wo sind dann all die Kinder ...?“
„Vergraben“, antwortete Pfeiffer, dabei hatte Walsh diese Antwort schon geahnt.
Walsh schlug ihm nochmals mit aller Kraft die rechte Faust ins Gesicht - und wieder schrie der Clown nicht. Das Blut spritzte in alle Richtungen.
Pfeiffer weinte. Walsh wusste, er war mit den Nerven am Ende. Jetzt würde er alles erzählen. Nicht seine Schläge hatten ihn gebrochen, sondern die Erkenntnis über seine schlimmen Taten. Vielleicht auch die Mischung aus beidem.
„Ich erzähle dir alles, was ich weiß, und der Polizei auch. Ich schwöre es. Ich bin ein Monster“, jauchzte Pfeiffer in Tränen aufgelöst.
„Wer hat meine Tochter entführt?“
Pfeiffer erzählte ihm alles, was er wusste. Über die Kontaktaufnahme übers
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