Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
brachte ihm auch Einnahmeausfälle, da er keine anderen Aufträge annehmen konnte. Die Antwort von Vogel war kurz und knapp: „Sie bekommen das Geld, egal wie Ihre Recherchen ausgehen. Wir wollen nur Gewissheit.“
Schmitt war zufrieden mit dem Gespräch, was das Finanzielle anbelangte. Er hatte das Maximale erreicht. Er würde die fünfzig Riesen bekommen, egal ob Erfolg oder Misserfolg. Obwohl er damit zufrieden war, hatte er ein komisches Bauchgefühl. Es fühlte sich nicht richtig an. So viel Geld zu erhalten, auch bei Misserfolg? Moralisch fühlte er sich schlecht, aber finanziell war er auf das Geld angewiesen.
Auch du hast dich verkauft!
Schmitt nahm noch ein Bier und leerte auch diese Flasche. Er versuchte sich einzugestehen, dass es blöd gewesen wäre, nicht auf das Angebot einzugehen und dass er ja seine Arbeit so gut wie möglich machen würde. Aber war „so gut wie möglich“ gut genug? Reichte es, das Leben von Nina zu retten?
Schmitt hatte keine ehrliche Antwort darauf. Aber es reichte aus, sämtliche andere Aufträge, die kommen würden, abzulehnen und sich zu hundert Prozent auf diesen Fall zu konzentrieren.
Die restliche Zeit hatte Schmitt mit Recherche am PC verbracht. Er hatte sich Informationen über das Darknet verschafft und war überrascht, dass eine Parallelwelt zum Internet existierte, die wahrscheinlich noch größer als das Internet selbst war und die dem Abschaum dieser Welt als Plattform diente, um ihren perversen Neigungen nachzugehen. Geradezu der ideale Ort für Pädophile. Vielleicht wurde dort bereits über Nina gesprochen. Wie sehr er Carlos brauchte, merkte er erst während dieser Recherchen. Angeblich gab es eine Software, die man installieren konnte, um ins Darknet zu gelangen, da er aber totaler PC-Invalide war, traute er sich das nicht zu und fürchtete, seinen PC mit einem Virus zu infizieren. Das Risiko konnte und wollte er nicht eingehen, er brauchte seinen PC für Recherchen. Also blieb ihm nichts weiter übrig, als auf Google zu setzen und dort weiter zu recherchieren. Neben dem Begriff Darknet hatte er auch nach Wörtern wie Kindesmissbrauch, Vorgehensmuster von Pädophilen, Pädophilen, Statistiken über Sexualstraftäter und anderen ähnlichen Worten gesucht. Die Ergebnisse waren erschreckend und für sein Verständnis vom Leben unerträglich. Dass das Wort aus dem Griechischen kommt und so viel wie Kinderliebe oder Liebe zu Kindern bedeutet, war noch das harmloseste Suchergebnis. Seine Recherchen ergaben, dass es ganze Webseiten und Portale gab, auf denen Pädophile sich offen austauschten. Immer getarnt als Hilfegruppen. Wer aber sagte, dass es nicht versteckte Codes waren? Und dass sich hier tatsächlich Pädophile über ihre Vorlieben austauschten? Es gab sogar Vereine und politische Interessengruppen, die Regierungen unter Druck setzen, um Sex mit Jugendlichen zu legalisieren. Sie nannten sich nicht „Kinderficker“ sondern bezeichneten ihren kranken Trieb als: Pädosexualismus. Gib einer kranken Sache einen lateinisch geprägten Namen und schon ist es eine seriöse Sache – widerlich! Und das Schlimmste an diesen Ergebnissen war, dass es Länder gab, in denen diese kranke Form der Sexualität legalisiert wurde, so in Holland bis 2002. In den achtziger Jahren war eine ganze Pädophilen Bewegung entstanden, die sogar politische Parteien wie die GRÜNEN und die FDP unterwanderte. Was er darüber allein in Wikipedia zu lesen bekam, bereitete ihn übelste Magenschmerzen. Glücklicherweise hatte das neue Jahrtausend mit dieser scheinheiligen Diskussion gebrochen. Sex mit Kindern konnte niemals normal sein. Kinder sind wehrlos und tragen irreparable Schäden davon. Die Gesellschaft muss Kinder vor solch kranken Gedanken und Verlangen schützen. Und es sollte keiner Bewegung erlaubt sein, diese Form der Sexualität als normal darzustellen. Es in blumige Worte zu verkleiden, das macht die Straftat nicht erträglicher. Und für Schmitt war es eine Straftat, daran zweifelte er nicht eine Sekunde. Wenn die Gesellschaft so tief fällt, ist es nicht mehr weit bis zur Anarchie. Was würde dann als Nächstes legalisiert: Sex mit Tieren? Sex mit Toten?
Nein, in so einem Land wollte Schmitt nicht leben. Und er war froh, dass Deutschland solch ein Vergehen an der Unversehrtheit der Kindheit bestrafte. Eine Sache verwunderte ihn zunächst, aber dann, als er darüber nachdachte: Viele Pädophile sind in pädagogischen Berufen zu finden. Nachdem er so viel über
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