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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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und Menschen machten Fehler! Die Presse, wenn sie erst mal Wind von der Entführung bekommen würde, würde das nicht verstehen. Sie war gnadenlos, wahrscheinlich noch gnadenloser als der Entführer! Welch beschissener Vergleich , dachte Wolke. Er  musste sich eingestehen, dass die Beweislage sehr dünn, verdammt dünn war. Die Spurensicherung war eine einzige Farce. Aber wie hätte man auch eindeutige Spuren finden können, wenn der Tatort ein großes Einkaufshaus mitten am Tag war. Es gab Hunderte, Tausende Finger- und Fußabdrücke. Diese überhaupt zu sammeln oder zu archivieren war ein Witz und sinnlos. Am Ende hatten sie nur das Video, das einen Mann zeigte, den Nina wahrscheinlich kannte, und Bruhns Bauchgefühl. Das war einfach zu wenig. Die Zeugenaussagen, die sie aufgenommen  hatten, waren auch nicht brauchbar. Es schien, als ob der Entführer ein Geist sei. Aber Wolke glaubte nicht an Geister!
    „Sie hat sich verdächtig verhalten, als sie uns nach draußen begleitet hat.“ Bruhns sagte das, während sie aus dem Becher trank und warf ihren anderen Kollegen, insbesondere Miehle und Prochnow, einen bösen Blick zu, da diese beiden den Eindruck erweckten, einen Spruch bringen zu müssen.
    „Komm auf den Punkt, Bruhns. Und Jungs - Konzentration bitte“, mahnte Wolke.
    „Nun, sie hat uns wegen der Liste gefragt, ob wir jemanden aus dem Familienumkreis verdächtigen.“
    „Und was ist daran verdächtig?“, unterbrach Miehle sie.
    „Dummerchen! Unsere Liste bestand aus allen Personen, die in Kontakt mit Nina standen, also auch Lehrern, Bekannten usw., nicht nur Männer.“
    „Ja und?“, erwiderte Miehle, dem es missfiel, dass sich Bruhns über seine Anmerkung lustig machte. Wolke spürte, dass seine Mitarbeiter übermüdet waren und eigentlich schon längst in den wohlverdienten Feierabend entlassen werden müssten. Aber noch war die Sitzung nicht zu Ende.
    „Nix und! Nun, ich finde diesen kleinen, für dich unbedeutenden Unterschied gravierend. Es kann sein, dass es nichts zu bedeuten hat, aber es kann auch sein, dass die Nerven ihr einen Streich gespielt haben. Und die Sache mit dem Detektiv finde ich auch mehr als verdächtig. Vielleicht wurde er nur engagiert, um uns glauben zu lassen, dass sie nichts mit der Sache zu tun haben. Wir kennen genug ähnliche Fälle, wenn ich da an den Fall Schmidtke erinnern darf.“
    Ja, Schmidtke - den kannten sie alle, bis auf Miehle, der war damals nicht in der Soko, die mit dem Fall betraut war. Wolke erinnerte sich nur zu gut an diesen netten hilfsbereiten und verzweifelten Vater. Und sie alle waren auf seine Masche reingefallen. Am Ende war dieser liebenswerte Mann die Bestie. Bruhns Annahmen machten schon Sinn. Man durfte dabei aber nicht vergessen, dass es sich hier um eine alte Frau handelte. Und vielleicht war  ihr Verhalten  einfach dem Stress geschuldet. Aber sie würden es dennoch weiter beobachten müssen. Leider waren die meisten Täter nicht die hochintelligenten, gebildeten und weltoffenen Menschen, wie man sie in Büchern und Filmen vermittelt bekam. Es waren einfache Menschen  wie du und ich. Menschen, die Fehler machten. Aber weil sie so durchschnittlich waren, waren sie unberechenbar und gingen schnell in der Masse unter. Das macht es  schwer, sie ausfindig zu machen. Die intelligenten Täter, die fand man schnell, weil sie bewusst Spuren legten. Sie liebten es, mit der Polizei Katz und Maus zu spielen, da sie sich überlegen fühlten. Viele von diesen intelligenten Tätern waren Sammler. Sie behielten Trophäen, die sie an die Taten erinnerten. Die meisten anderen Täter, die Lehrer, Angestellten oder Handwerker, die morden einfach und versuchen, ihr normales Leben weiterzuleben. Oft gelang es ihnen, über Jahrzehnte hinweg unerkannt zu bleiben. Viel zu viele Fälle wurden nie wirklich aufgedeckt. Wolke hoffte, dass Nina nicht auch so ein Fall sein würde.
    „Hmm … Kraft, wie ist deine Meinung zu Bruhns Annahmen?“
    „Tja Chef, ich weiß nicht. Für den Fall wäre es gut, wenn wir Maria Vogel als wirklichen Verdächtigen vermerken könnten. Aber streng genommen, es sind nur Annahmen, Vermutungen. Die Frau ist alt. Da können der Körper und der Verstand schon mal einem einen Streich spielen. Und das mit dem Detektiv kann auch ernsthafte Sorge sein. Ich kann aber auch Bruhns verstehen, doch um ehrlich zu sein, ich hatte während unserer Befragung nicht wirklich das Gefühl, dass Maria etwas mit der Entführung zu tun hat. Bei Melanie

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