Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
Vogel würde ich sogar fast meine Hand für ins Feuer legen. Fall Schmidtke hin oder her. Die Frau ist wirklich am Ende.“
„Und die Kameraaufzeichnungen? Die vergisst du wohl. Die zeigen ganz deutlich, dass sie von einer Person entführt wurde, die Nina bekannt war - und das unterstützt meine Annahme“, wand Bruhns ein.
„Naja, nicht wirklich. Wir sehen dort einen Mann, keine Frau, und dieser Mann ist körperlich in bester Verfassung und sicherlich nicht Opa Vogel“, erwiderte Miehle.
„Ich habe ja nie behauptet, dass es Maria oder Karl Vogel selber getan haben, sondern, dass sie etwas damit zu tun haben. Denn jetzt kommt das Beste!“
„Na dann mal raus damit, Bruhns“, forderte Wolke sie auf.
„Nachdem wir wieder im Büro waren, haben Kraft und ich sämtliche Namen mit unserer Datenbank abgeglichen. Wir haben eine Liste erstellt mit persönlichen Angaben, wie alt sie sind, wo sie wohnen, ob irgendetwas gegen die Person vorliegt oder vorlag. Also alles, was wir an offiziellen Infos rausbekommen konnten, sowie Informationen, die wir im Internet über die Personen finden konnten, auch bei Facebook, Twitter oder Xing. Ich denke wir haben für die meisten Person ein recht gutes Profil erstellen können, inklusive Bildern. Wir haben das alles in einem Dokument erfasst und ausgedruckt. Hier ist der Ausdruck“, sagte Bruhns und nahm die Ausdrucke vom Tisch, die sie vor sich liegen hatte und gab jedem Kollegen einschließlich Wolke einen davon.
Wolke schaute sich die Liste an und nickte, während er die Seiten umblätterte. Die Liste war gut. Bei einigen Namen gab es nur ein Bild und eine Adresse, aber bei den meisten anderen Namen waren genügend Infos vorhanden, damit man sich vorab einen Eindruck von diesen Verdächtigen machen konnte. Und nach bisheriger Erkenntnis waren alle Personen verdächtig. Auch die Großeltern.
„Sehr gut gemacht, Bruhns und Kraft. P&C wird uns morgen eine Liste mit Namen zukommen lassen, die Zugang zur IT und zu den Überwachungskameras haben oder in irgendeiner Weise damit in Verbindung stehen. Auch von externen Personen. Dass die Kameras leider nicht die gesamten Geschäftsräume erfassen, liegt an der Gewerkschaft. Die haben es aus datenschutzrechtlichen Gründen bei P&C durchgesetzt. Scheiße, aber was willst du machen! Miehle, ich will, dass du morgen einen Datenabgleich machst. Ich will wissen, ob irgendeine Person dieser Liste in irgendeiner Verbindung zu der Liste von P&C steht. Vielleicht haben wir Glück und es findet sich jemand darauf, der auch Zugriff auf die Kameras bei P&C hat oder hatte.“
„Ok, Chef, ich mache mich gleich morgen früh dran. Ich werde Gräfken und Hansen bitten, mich zu unterstützen“, antwortete Miehle, während er die Liste durchblätterte.
„Sehr gut. Schicke denen gleich eine Nachricht, damit sie morgen früh pünktlich sind. Wenn Gräfken oder Hansen murren, sollen die zu mir kommen. Und ihr teilt euch die Liste bitte auf und stattet den Personen einen Besuch ab. Nehmt euch so viele Kollegen wie nötig. Ich will, dass alle Personen morgen einen Besuch von der Polizei bekommen. Wir brauchen so schnell wie möglich eine verwertbare Spur. Maria Vogel werden wir in den Kreis der Verdächtigen mit aufnehmen, aber vorerst müssen wir die anderen Personen befragen, vielleicht bringt uns das neue Erkenntnisse.“
„Ok, Chef“, antworteten Prochnow und Kraft gleichzeitig.
„Chef?“
„Ja, Bruhns?“
„Es gibt noch was Auffälliges, warum die Vogels verdächtig sind.“
„Und das ist?“
„Nun, sie haben in der Liste einen Namen vergessen.“
„Was für einen Namen, machs nicht so spannend. Dafür ist es zu spät!“
„Nun, Chef. Melanie Vogel hat noch einen Bruder.“
„Und der Name stand nicht auf der Liste?“
„Nein, Chef. Als wir die Liste zusammengestellt haben und die Daten der Vogels mit dem Einwohnermeldeamt verglichen haben, ist uns das aufgefallen.“
„Und das sagt ihr mir erst jetzt!“, fluchte Wolke und versuchte sich zu beherrschen, da er solch einen eklatanten Fehler nicht verzeihen, geschweige denn verstehen konnte. Schließlich ging es hier um das Leben eines kleinen Mädchens. Selbst während dieses Meetings sah er die Sanduhr ablaufen.
„Sorry, Chef. Aber wir haben die Info erst vor dreißig Minuten erhalten“, versuchte Kraft zu beruhigen.
„So ein Scheiß! Das muss eine der ersten Fragen sein, ob es Geschwister gibt. Wie oft hatten wir schon den Fall, dass der Onkel seine Nichte oder
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