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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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über die Grüfte, aber es gibt keinen Grund, etwas abzustreiten, von dessen Existenz unsere Gäste bereits wissen«, lächelte Zacharias. »Zwar habe ich diese Burg bisher nie als Mausoleum betrachtet. Doch jetzt, da er es erwähnt…«
    »Wir danken Euch, Feuerbrand«, sagte Graelalea, »für Euer Angebot, uns unterzubringen, aber wir werden unsere Rückkehr nach Hause antreten.«
    »Wirklich?« Zacharias’ Stimme klang ehrlich enttäuscht. »Können wir Euch sonst irgendetwas anbieten? Verpflegung vielleicht?«
    Graelaleas Gesicht wurde ernst. »Da gibt es tatsächlich etwas. Mein Bruder hat eine Bitte. Er möchte, dass ich mit etwas nach Hause zurückkehre, das er hier als sehr wertvoll betrachtete. Man könnte es als Schatz bezeichnen.«
    Ein erwartungsvolles Schweigen breitete sich im Saal aus, und alle warteten gespannt darauf, den Wunsch zu hören. Was für einen Schatz konnte er meinen? Laren ging im Kopf alle Kostbarkeiten der Burg durch, die ihr nur einfielen – Edelsteine, Waffen, Kunstwerke –, und sie merkte, dass die anderen offenbar das Gleiche taten. Was besaßen die Sacorider, das gut genug für den eletischen Prinzen war?
    »Mein Bruder«, sagte Graelalea, »benötigt viele Pfunde dunkles Schokoladenkonfekt und Drachenschokolade. Wir
müssen den Schokoladenmeister aufsuchen. Ist sein Laden um diese Uhrzeit noch geöffnet?«
     
    Laren sorgte dafür, dass die Eleter ihre Schokolade bekamen. Sie schickte Fergal, der sich auch über die banalsten Botengänge freute, zu Meister Gruntler, um ihn zu bitten, seinen Laden für besondere Kunden wieder aufzumachen. Dann gab sie Mara den Auftrag, die Eleter zu Meister Gruntler und anschließend zu den Stadttoren zu begleiten.
    Als das alles geregelt war und Laren sich wieder bei Zacharias meldete, waren die anderen bereits gegangen. Sie fand ihn in seinem privaten Salon, wo er sich gerade einen Branntwein eingoss. Zwei seiner Hillander-Terrier lagen ausgestreckt vor dem Feuer und blinzelten kaum, als sie eintrat. Zacharias schenkte ihr ebenfalls ein Glas ein, das sie dankbar annahm. Sie sank in einen Polstersessel am Kamin und dachte, dass es ein sehr langer Tag gewesen war.
    Zacharias setzte sich in den Sessel gegenüber. »Sagen Sie mir nun die Wahrheit. Sind Sie in Ihrer Schlacht mit den Erdriesen wirklich nicht verletzt worden?«
    »Mir fehlt nichts«, sagte sie. Von dem Keulenschlag würde eine massive Prellung auf dem Oberschenkel zurückbleiben, und ihr ganzer Körper schmerzte, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was hätte passieren können, wenn die Eleter sie nicht gerettet hätten. Und der Heiltrank, den ihr Graelalea gegeben hatte, schien zumindest einen Teil der Schmerzen gestillt zu haben.
    Zacharias nickte zufrieden. »Nachdem Sie weggegangen sind, hörte ich Colin und Sperren an, die mir erklärten, warum ich den Eletern nicht trauen, und erst recht an keiner halsbrecherischen gemeinsamen Expedition in den Schwarzschleierwald teilnehmen soll. Außerdem sollte ich den Eletern verbieten, unsere Länder zu durchqueren, um den Wall zu erreichen.
Sie fürchten, dass ein solches Unternehmen für alle Teilnehmer den sicheren Tod bedeuten würde, und dass es Dinge im Wald aufstören könnte, die man besser ruhen lässt.«
    »Was hat Lady Estora gesagt?«
    »Lord Spane war derselben Meinung wie Colin und Sperren, aber die Lady äußerte ihre eigene Meinung und sagte, sie würde jede Entscheidung, die ich treffe, unterstützen. Ihre Aussage schien Spane zu ärgern.« Seine Augen glitzerten, als er seinen Branntwein trank. »Sagen Sie mir, was Sie darüber denken.«
    »Ich stimme den anderen zu. Eine Expedition in den Schwarzschleierwald würde höchstwahrscheinlich scheitern. Trotzdem spüre ich die tiefe Wahrheit im Wunsch der Eleter, den Wald zu erforschen.«
    »Die Wahrheit kann Trug verbergen.«
    Laren lächelte. »Gesprochen wie ein wahrer König.«
    »Ich fürchte, das stimmt«, antwortete er. »Das viele Politisieren macht mich zynisch. Ich habe allzu oft entdeckt, dass es zwar Wahrheiten gibt, aber außerdem noch die Wahrheit .«
    »Zum Beispiel, dass die Burg ein Mausoleum ist?« Laren hatte scherzhaft gesprochen, aber Zacharias antwortete ernst.
    »Aus der Sicht der Eleter entspricht das der Wahrheit, denn selbst die Lebenden, die das Schloss bewohnen, sind sterblich und insofern mehr oder weniger tot. Unser Leben ist zugleich ein Prozess des Sterbens.«
    Laren stellte ihren Branntwein mit einem lauten Klirren ab. »Dann gehen wir

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