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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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sie dir zeigen?«
    Kishan war mit den Frauen längst verschwunden, und ich entschied, dass ein Blick auf ihre Büchersammlung nicht schaden könnte. Immerhin konnte ich die Kerle mit meinem Blitz abwehren, sollten sie irgendetwas im Schilde führen.
    Aber sie hatten tatsächlich eine Bibliothek und viele der Bücher, die ich liebte. Bei genauerem Hinsehen musste ich sogar feststellen, dass ich jeden einzelnen Titel kannte. Sie boten mir Erfrischungen an.
    »Hier, koste eine dieser Tartes. Sie sind köstlich. Unsere Schwestern sind ausgezeichnete Köchinnen.«
    »Oh. Äh, nein danke. Kishan und ich haben gerade gegessen.«
    »Vielleicht möchtest du dich etwas frisch machen?«
    »Habt ihr hier ein Bad?«
    »Natürlich. Dort drüben hinter dem Vorhang. Zieh an der langen Liane, und Wasser wird von den Blättern des Baums herabregnen. Wir werden ein kleines Nachtmahl und einen bequemen Platz für dich zum Schlafen herrichten.«
    »Vielen Dank.«
    Ganz offensichtlich befanden wir uns im Haus der Sirenen. Das Bad gab es zum Glück wirklich, und ich ergriff die Gelegenheit, mich zu duschen und umzuziehen. Als ich aus der Dusche stieg, fand ich ein langes goldenes Kleid an einem Bügel für mich vor. Es ähnelte den Kleidern, die die beiden Frauen getragen hatten. Meine eigene Kleidung war zerrissen und blutig, weshalb ich das goldene Kleid anzog und meine Feenkleidung aufhängte, in der Hoffnung, dass sich die Feen auch im Weltenbaum darum kümmern konnten.
    Ruhig las ich Mr. Kadams Notizen über Sirenen durch. Ich überflog die Geschichte von Odysseus und die von Jason und den Argonauten. Ich kannte die Erzählungen bereits, aber Mr. Kadam hatte außerdem alles Wissenswerte über Meeresnymphen, Meerjungfrauen und Nixen beigefügt, die ebenfalls manchmal als Sirenen bezeichnet werden.
    Diese Geschöpfe gehören wahrscheinlich eher in die Kategorie der Baumnymphen als zu den Wassernymphen. Sie bewahren ihre Schönheit bis in den Tod. Sie können durch die Luft schweben. Durch die kleinsten Löcher schlüpfen. Hm, das war mir neu. Extrem langes Leben … manchmal unsichtbar … besondere Zeiten sind die Mittagsstunde und Mitternacht. Es war bald Mitternacht. Sie können gefährlich sein, Wahnsinn oder Besessenheit, einen Schlaganfall oder Stummheit hervorrufen.
    Ein sanftes Klopfen ließ mich hochschrecken. »Ja?«
    »Bist du fertig? Wir warten auf dich.«
    »Ich komme gleich.« Rasch überflog ich die restlichen Notizen und steckte die Papiere in den Rucksack. Die zwei Männer standen direkt vor der Tür, starrten mich gierig an wie Schlangen, die ein Vogelnest beobachten.
    »Entschuldigung.« Hastig schlüpfte ich zwischen ihnen hindurch, ging zur anderen Seite des Zimmers und setzte mich auf etwas, das wie ein überdimensionaler, mit Plüsch bezogener Sitzsack aussah. Die Männer ließen sich neben mir nieder.
    Einer von ihnen stupste mich spielerisch an. »Du bist so steif. Lehn dich zurück und entspann dich. Das Sofa passt sich deinem Körper perfekt an.«
    Sie akzeptierten kein Nein. Der dunkelhaarige Mann schob mich sanft, wenn auch nachdrücklich in den Sitz.
    »Ja, es ist bequem. Vielen Dank. Äh, wo ist eigentlich Kishan?«
    »Wer ist Kishan?«
    »Der Mann, mit dem ich gekommen bin.«
    »Ich habe keinen Mann bemerkt«, sagte der eine.
    »Seitdem du das Zimmer betreten hast, hatte ich nur Augen für dich«, sagte der andere.
    »Ja. Das stimmt. Du bist so liebreizend«, sagte sein Bruder.
    Einer der beiden strich mir über den Arm, während der andere meine Schultern zu massieren begann. Sie zeigten auf einen Tisch vor uns, der mit den verschiedensten Leckereien beladen war. »Dürfen wir dir kandierte Früchte anbieten? Sie sind köstlich.«
    »Nein. Vielen Dank. Ich habe im Moment keinen Hunger.«
    Der Mann, der meine Schultern massierte, hauchte auf einmal Küsse auf meinen Nacken. »Du hast so wunderbar zarte Haut.«
    Ich versuchte, mich aufzusetzen, aber der Mann drückte mich ins Sofa zurück. »Entspann dich. Wir sind hier, um dich zu verwöhnen.«
    Der andere reichte mir ein kunstvoll geschliffenes Sektglas mit einem perlenden roten Getränk. »Holunderbeersaft gefällig?« Er nahm meine andere Hand und küsste mir die Finger. Eine bleierne Benommenheit legte sich auf meine Augen. Für einen Moment schloss ich die Lider, und meine Sinne konzentrierten sich allein auf die Lippen, die meine Kehle küssten, und die warmen Hände, die meine Schultern massierten. Ein herrliches Wohlbehagen durchdrang meinen

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