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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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weggeschleudert – so heftig, dass es ihr das Genick gebrochen hat. Wie konnte ich nur ihre Furcht übersehen, ihre Beklemmung?« Er rieb sich das Kinn. »Ihr Vater hat meine Gefühle für sie schamlos ausgenutzt. Ich hätte ihn von Anfang an durchschauen müssen, aber ich war blind, blind vor Liebe. Wie konnte mir das passieren?«
    »Die Liebe lässt einen manchmal die dümmsten Dinge tun.«
    »Was ist mit dir? Was hast du gesehen?«
    »Mir wurde das Gehirn gereinigt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Meine Gedanken sind jetzt klar, so wie deine Erinnerungen. Außerdem weiß ich, wie wir an das Göttliche Tuch gelangen und was als Nächstes geschieht. Aber eins nach dem anderen.«
    Ich sprang auf und holte das Nest aus der Ecke des Baumhauses herunter. Die beiden Vögel hüpften entrüstet auf und ab und krächzten verärgert, flogen auf mich zu und schlugen mir mit den Flügeln ins Gesicht.
    »Es tut mir leid, aber das hier ist eure Schuld. Immerhin habt ihr mir den Verstand geklärt. Und die Sachen gehören uns. Wir brauchen sie.« Ich nahm die Kamera, mein Armband und das Amulett aus dem Nest. Kishan half mir, das Armband und die Kette mit dem Amulett anzulegen, und steckte die Kamera in den Rucksack. Die Vögel beobachteten mich beleidigt.
    »Vielleicht können wir euch als Ersatz etwas anderes geben«, schlug ich vor.
    Kishan fischte einen Angelhaken, einen Leuchtstab und einen Kompass heraus und legte alles ins Nest. Nachdem ich es zurück in die Ecke getragen hatte, flogen die Vögel herbei, um ihre neuen Schätze zu begutachten.
    »Vielen Dank euch beiden! Komm, Kishan. Mir nach.«

21
    D as Gö t tliche T uc h
    N achdem wir uns unsere Kostbarkeiten aus dem Nest zurückgeholt hatten, schritt ich zu einem einfachen Seil, das von der Holzdecke herabhing. Als ich daran zog, war vom Dach des Baumhauses ein ratterndes Geräusch zu vernehmen, ein Paneel öffnete sich, und eine Leiter glitt knarzend herab.
    »Der nächste Teil wird der schwerste«, erklärte ich Kishan. »Diese Leiter führt zur Baumkrone, zu der wir hinaufklettern müssen, bis zu einem riesigen Vogelnest. Das Tuch befindet sich dort, wird aber von Eisenvögeln bewacht.«
    »Eisenvögel?«
    »Ja, und wir werden gegen sie kämpfen müssen, um an das Tuch zu gelangen. Warte einen Augenblick.« Hastig blätterte ich durch Mr. Kadams Notizen und fand, was ich suchte. »Hier. Mit denen werden wir es zu tun bekommen.«
    Die Bilder der Vögel aus der griechischen Mythologie waren Angst einflößend, auch ohne die beigefügte Beschreibung.
    Kishan las vor: »Schreckliche fleischfressende Vögel mit eisernen Schnäbeln, bronzenen Klauen und giftigem Vogeldreck, die normalerweise in großen Schwärmen leben.«
    »Hübsch, nicht wahr?«
    »Du musst immer in meiner Nähe bleiben, Kells.«
    Ich grinste. »Ich werde mein Bestes geben, dich nicht zu lange allein zu lassen.«
    »Sehr lustig. Nach dir.«
    Wir stiegen die Leiter hinauf und befanden uns nun in einem Gewühl aus Ästen, die derart ineinander verschlungen waren, dass sie mich an ein Klettergerüst für Kinder erinnerten. Der weitere Aufstieg war einfach, wenn man den Gedanken ausblendete, was es bedeuten würde, sollte man fallen. Kishan bestand darauf, dass ich vor ihm kletterte, damit er mich notfalls auffangen konnte, was auch einmal geschah. Mein Fuß rutschte auf dem feuchten Holz aus, und Kishan umfasste meinen Schuh und schob mich wieder nach oben.
    Nach einer geraumen Weile legten wir eine Rast ein, den Rücken gegen den Stamm gelehnt, Kishan weiter unten, ich weiter oben. Er warf mir eine Feldflasche mit zuckerfreier Limonade zu, die ich dankbar auffing. Während ich sie in langen Schlucken leerte, bemerkte ich eine zersetzte Stelle an dem Ast, auf dem ich saß.
    »Kishan, schau dir das an!«
    Eine gummiartige hellgrüne Paste klebte am Ende meines Asts und hatte sich halb durch das Holz gefressen.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir es hier wohl mit dem giftigen Vogeldreck zu tun«, bemerkte ich trocken.
    Kishan verzog angewidert das Gesicht. »Und er ist alt, gute zwei Wochen. Der Geruch ist ekelhaft. Scharf und bitter.« Er blinzelte und rieb sich die Augen. »Er brennt mir in der Nase.«
    »Das heißt wohl, wir müssen uns ab jetzt vor toxischen Bomben in Acht nehmen.«
    Nun da Kishan die Fährte der Vögel aufgenommen hatte, konnten wir seiner Nase bis zum Nest folgen. Wir mussten noch eine weitere Stunde klettern, aber schließlich erreichten wir ein riesiges Nest, das auf drei

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