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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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die Schultern und gestattete mir, seinen anderen als Kissen zu verwenden. Nie im Leben hätte ich geglaubt, einschlafen zu können, doch schon kurz darauf war ich es.
    Am nächsten Morgen gähnte ich ausgiebig und rieb mir die verschlafenen Augen. Kishan beobachtete mich. Er hatte einen Arm um meine Hüfte geschlungen, und mein Kopf ruhte auf seinem anderen Arm.
    »Hast du gar nicht geschlafen?«
    »Ich habe ein Nickerchen gemacht und dann etwas Katzenwäsche.«
    »Wie lange bist du schon wach?«
    »Seit ungefähr einer Stunde.«
    »Warum hast du mich nicht geweckt?«
    »Du hast den Schlaf gebraucht.«
    »Oh. Und vielen Dank, dass du mich nicht hast fallen lassen.«
    »Kells? Ich muss dir etwas gestehen.«
    »Was?« Ich schob die Faust unter meine Wange. »Was gibt’s?«
    »Du bist mir sehr wichtig.«
    »Du bist mir auch sehr wichtig.«
    »Nein. Das meine ich nicht. Ich meine … Ich spüre …, und einiges spricht dafür …, dass wir einander etwas bedeuten könnten.«
    »Du bedeutest mir jetzt schon etwas.«
    »Natürlich, aber ich rede nicht von Freundschaft.«
    »Kishan …«
    »Besteht nicht der Hauch einer Möglichkeit, dass du mich eines Tages lieben könntest? Empfindest du denn gar nichts für mich?«
    »Natürlich. Aber …«
    »Lass das Aber mal beiseite. Angenommen, es gäbe Ren nicht, würdest du dann in Betracht ziehen, mit mir zusammen zu sein? Wäre ich jemand, den du gern haben könntest?«
    Ich legte ihm die Hand auf die Wange. »Kishan, ich habe dich doch gern. Ich habe Gefühle für dich. Ich liebe dich schon jetzt.«
    Lächelnd beugte er sich vor. Alarmglocken schrillten in meinem Kopf. Hastig rutschte ich zurück und glaubte zu fallen. In meiner Panik klammerte ich mich an seinen Arm, als hinge mein Leben davon ab.
    Kishan hielt mich fest und musterte mein Gesicht. Zweifellos entging ihm die Verzweiflung darin nicht, die nichts mit meinem Balanceproblem zu tun hatte. Er hielt seine Gefühle im Zaum, lehnte sich zurück und sagte ruhig: »Ich würde dich niemals fallen lassen, Kells.«
    Ich hatte mich bisher nicht besonders diplomatisch verhalten, und das Beste, was mir einfiel, war: »Das weiß ich.«
    Er ließ mich los und stand auf, um bei der Goldenen Frucht das Frühstück zu bestellen.
    Die Treppe wurde jetzt schmaler und wand sich außen um den Baum. Der Stamm war nun auch viel dünner. Es kostete uns in dieser Höhe nur noch dreißig Minuten, um den Baum einmal zu umrunden. Nach ein paar furchterregenden Stunden mit Stufen, die sich immer weiter verengten, stießen wir auf ein geflochtenes Seil, das von einem Baumhaus herabbaumelte.
    Ich wollte lieber die Treppe benutzen, während Kishan das Seil vorgezogen hätte. Er stimmte jedoch zu, noch eine weitere halbe Stunde weiterzugehen, und wenn wir dann nichts fanden, zum Seil zurückzukehren. Die Diskussion erübrigte sich schon bald, denn nach nur fünf Minuten waren die Stufen nichts weiter als knotige Beulen am Stamm, die kurz darauf gänzlich verschwanden.
    Als wir umdrehten, gab ich zu bedenken: »Ich glaube nicht, dass meine Arme kräftig genug sind, um mich bis nach oben zu ziehen.«
    »Mach dir keine Sorgen. Meine Arme sind kräftig genug für uns beide.«
    »Was genau schwebt dir vor?«
    »Du wirst schon sehen.«
    Als wir das Seil erreichten, nahm mir Kishan den Rucksack ab und schulterte ihn. Dann winkte er mich zu sich.
    »Was?«
    Er zeigte auf die Stelle vor sich.
    »Was soll ich tun?«, fragte ich argwöhnisch.
    »Du legst mir die Arme um den Hals und steckst die Handgelenke durch die Gurte.«
    »Okay, aber nutz die Situation nicht aus. Ich bin schrecklich kitzlig.«
    Er schnallte sich den Rucksack um, und ich hängte mich ein, sodass mein Gesicht nah an seinem war. Süffisant hob er eine Augenbraue. »Falls ich die Situation ausnutzen würde, dann sicherlich nicht, um dich zu kitzeln.«
    Ich lachte nervös, während sein Gesicht ernst war, fast schon feierlich. »Okay. Lass uns loslegen«, murmelte ich.
    Ich spürte, wie sich seine Muskeln anspannten, doch dann sah er zu mir herab, und sein Blick glitt zu meinen Lippen. Rasch senkte er den Kopf und drückte mir einen warmen, weichen Kuss auf den Mundwinkel.
    »Kishan!«
    »Tut mir leid. Ich konnte nicht widerstehen. Du bist gefangen und kannst dich nicht wehren. Außerdem laden deine Lippen einfach zum Küssen ein. Sei froh, dass ich gleich wieder aufgehört habe.«
    »Ja, vielen Dank«, spottete ich.
    Im nächsten Moment sprang er hoch. Erschrocken über seine plötzliche

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