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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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geschossen kam.
    Ohne nachzudenken rannte ich los, baute mich vor der Frau auf und fuchtelte wild mit den Armen. Der Fahrer trat auf die Bremse, jedoch nicht schnell genug. Meine Riemchensandalen blieben in einem Riss in der Straße hängen, als ich auf die Seite springen wollte. Das Auto erfasste mich, und ich ging zu Boden.
    Jason eilte mir zu Hilfe, und auch der Fahrer stieg aus. Ich war nicht schwer verletzt. Mein Kleid und mein Stolz waren in Mitleidenschaft gezogen, aber ansonsten hatte ich nur ein paar Kratzer und blaue Flecken abbekommen. Ein Theaterfotograf hastete herbei, um ein paar Bilder zu schießen. Jason posierte neben mir, ich in meinem zerrissenen Kleid und mit schmutzigem Gesicht, während er meinen Namen herausposaunte und sagte, ich wäre eine Heldin und hätte der alten Dame das Leben gerettet.
    Entrüstet zerrte ich mir die Riemchensandale mit dem abgebrochenen Absatz vom Fuß und bahnte mir einen Weg zum Auto. Jason redete aufgeregt über den Unfall und sagte, mein Bild hätte gute Aussichten, es ins Theaterheft zu schaffen.
    Auf dem Rückweg erzählte er in aller Ausführlichkeit von seinen Kursen im nächsten Trimester und der letzten Party, auf der er gewesen war. Als er vor meinem Haus hielt, stieg er nicht aus, um mir die Tür zu öffnen. Seufzend dachte ich: Kavaliere scheinen in meiner Generation vom Aussterben bedroht zu sein. Jason ließ den Blick von meinem zerrissenen Kleid zu den Fenstern gleiten. Wahrscheinlich war ihm angst und bange, Ren könnte sich auf ihn stürzen, weil er nicht gut auf mich aufgepasst hatte. Ich drehte mich in meinem Sitz und sah ihn an. »Jason, wir müssen reden.«
    »Sicher. Was gibt’s?«
    Ich nahm einen tiefen Atemzug und sagte: »Ich denke, wir sollten das mit den Dates lassen. Wir haben nicht besonders viel gemeinsam. Aber wir könnten Freunde bleiben.«
    »Gibt es da jemand anderen?« Seine Augen wanderten wieder zur Haustür.
    »So was in der Art.«
    »Hm. Nun, wenn du es dir anders überlegen solltest, lass es mich wissen.«
    »Danke, Jason. Du bist toll.« Ein bisschen oberflächlich, aber nett.
    Ich küsste ihm zum Abschied die Wange, und er fuhr gut gelaunt nach Hause.
    Das war nicht schlimm. Beim nächsten Mal werde ich nicht so leicht davonkommen.
    Ich betrat das Haus und fand einen weiteren Zettel auf der Küchenablage neben einer kleinen Schüssel Popcorn.

    Erkenne ich hier etwa einen roten Faden? Nachdem ich mir eine Cola light und das Popcorn geschnappt hatte, stieg ich langsam, die kaputten Schuhe unter dem Arm, die Treppe hinauf.
    Einer ist geschafft. Einer folgt noch.

7
    Z urüc k an der Un i
    A m nächsten Morgen rief Ren an und fragte, ob wir zusammen frühstücken und einen Film anschauen könnten. Ich stimmte erfreut zu. Mein Körper schmerzte noch ein wenig von dem Zusammenprall mit dem Auto, weshalb ich ein Aspirin einwarf und eine heiße Dusche nahm.
    Kurz darauf wehte der Geruch nach verbrannten Pfannkuchen die Treppe herauf. Ich gesellte mich zu Ren in die Küche. Auf dem Herd brutzelte Speck. Meine rosafarbene Rüschenschürze umgebunden, schlug Ren Eier in eine große Schüssel. Was für ein Anblick!
    »Ich hätte dir helfen können, Ren«, sagte ich und schabte den verbrannten Pfannkuchen von der gusseisernen Pfanne.
    »Ich wollte dich überraschen.«
    »Und das ist dir gelungen«, lachte ich und übernahm das Kommando am Herd. »Wofür ist die Erdnussbutter?«
    »Erdnussbutter und Bananenpfannkuchen, was denn sonst?«
    Ich lachte. »Wirklich? Und wie bist du auf diese Kreation gekommen?«
    »Durch unerbittliches Ausprobieren.«
    »Okay«, fügte ich mich. »Aber du musst auch einen auf meine Art versuchen, mit Schokoladencreme.«
    »Abgemacht.«
    Als der Haufen mit Pfannkuchen für Rens Geschmack hoch genug war, setzten wir uns zum Essen. Er machte sich genüsslich über eine Kreation mit Schokoladencreme her.
    »Und? Wie schmeckt’s?«
    »Ausgezeichnet. Aber er wäre sogar noch einen Hauch besser mit Erdnussbutter und Bananen.«
    Ich streckte mich nach dem Sirup, wobei der Ärmel meines Pullovers hochrutschte und der lange blaue Fleck auf meinem Arm sichtbar wurde. Ren berührte sogleich behutsam meine Haut.
    »Was ist das? Was ist geschehen?«
    »Was? Oh … das. Ich habe eine alte Dame vor einem heranbrausenden Auto gerettet, das stattdessen mich getroffen hat. Ich bin hingefallen.«
    Ren sprang von seinem Stuhl auf und drückte an mir herum, befühlte vorsichtig meine Knochen und drehte meine Gelenke. »Wo tut’s

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