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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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jedoch völlig von den Socken, als er bemerkte, dass Ren jede Bewegung in- und auswendig kannte. Li teilte uns in Zweiergruppen auf, wobei Ren mit Jennifer trainieren sollte, während er selbst mich als Partnerin wählte.
    Ren drehte sich fröhlich zu Jennifer um, die von den Fußspitzen bis zu den Haarwurzeln errötete. Wir trainierten Wurfübungen. Li demonstrierte eine an mir und forderte uns dann auf, es selbst zu versuchen. Ren unterhielt sich bereits angeregt mit Jennifer, zeigte ihr vorsichtig die Bewegungsabläufe und gab ihr jede Menge Tipps. Innerhalb kürzester Zeit war es ihm gelungen, dass sie sich an seiner Seite wohlfühlte. Er war charmant und süß. Als sie versuchte, ihn zu Boden zu werfen, fiel er mit übertrieben dramatischem Gebaren und rieb sich den Hals, woraufhin Jennifer lautstark zu kichern begann.
    Lächelnd dachte ich: Ja, diese Wirkung hat er auch auf mich. Ich war froh, dass er zu meinen Freunden nett war. Auf einmal lag ich rücklings auf der Matte, starrte zu den Leuchtstoffröhren hinauf. Während ich Ren und Jennifer beobachtet hatte, hatte mich Li mit einem festen Hebelgriff zu Boden gebracht. Ich war nicht verletzt, nur etwas über rascht. Lis entschlossener Gesichtsausdruck wich augenblick lich echtem Bedauern.
    »Es tut mir so leid, Kelsey. Habe ich dir wehgetan? Ich wollte dir nicht …«
    Bevor er seine Entschuldigung beenden konnte, wurde Li mehrere Meter weit über die Matte geschleudert. Ren kniete sich vor mich.
    »Hat er dich verletzt, Kells? Geht’s dir gut?«
    Wütend und peinlich berührt zischte ich: »Ren! Mir geht’s gut! Li hat mich nicht verletzt. Ich habe nur nicht richtig aufgepasst. Das kann passieren.«
    »Er hätte besser aufpassen müssen«, knurrte Ren.
    »Mir geht’s gut«, flüsterte ich. »Und wirklich! Musstest du ihn durch den ganzen Raum werfen?«
    Er schnaubte verächtlich und half mir beim Aufstehen.
    Li kam herbeigehastet, wobei er Ren geflissentlich ignorierte: »Geht’s dir gut, Kelsey?«
    Ich legte ihm die Hand auf den Arm. »Mir geht’s gut. Keine Sorge. Es war meine Schuld, ich war abgelenkt.«
    »Ja. Abgelenkt. « Seine Augen schossen zu Ren. »Guter Wurf, aber mich würde interessieren, ob dir das auch ein zweites Mal gelingt.«
    Ren grinste breit. »Jederzeit.«
    Li lächelte süffisant zurück und verengte die Augen zu Schlitzen. »Später?«
    Ich stand neben Jennifer, die vor Aufregung zitterte. Sie öffnete den Mund, um mich sogleich mit der ersten von höchstwahrscheinlich hundert Fragen zu bombardieren, aber ich hob abwehrend den Zeigefinger. »Jetzt nicht, Jen. Ich möchte die Stunde einfach nur hinter mich bringen. Dann erzähle ich dir, was los ist, versprochen.«
    »Versprochen?«, formte sie mit den Lippen.
    Ich nickte.
    Jennifer verbrachte die restliche Stunde damit, Ren, Li und mich eindringlich zu beobachten. Ich konnte regelrecht hören, wie es in ihrem Gehirn ratterte, während sie gespannt jeder Bemerkung lauschte und wahrscheinlich jede Geste und jede noch so zufällige Berührung analysierte. Die restliche Stunde ließ uns Li einfache Handstellungen üben und beendete den Kurs dann abrupt. Er und Ren schienen sich mit Blicken zu duellieren. Beide hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrten sich abschätzend an. Ich brachte Jennifer zur Tür.
    Sie kniff mich in den Arm. »Dein Ren ist wundervoll. Und zum Anbeißen lecker. Ich verstehe, warum es dir so schwergefallen ist, über ihn hinwegzukommen. Wäre ich ein paar Jahre jünger und nicht glücklich verheiratet, würde ich ihn bei mir einsperren und den Schlüssel verschlucken. Was wirst du nun tun?«
    »Ren möchte, dass ich mit ihnen beiden ausgehe.«
    Jennifer machte große Augen, und ich sagte rasch: »Aber ich habe noch keine Entscheidung getroffen.«
    »Das ist so aufregend! Viel besser als meine Lieblingssoap. Viel Glück, Kelsey. Bis Montag!«
    Während der Fahrt nach Hause, fragte ich Ren: »Was habt ihr beide geredet, du und Li?«
    »Nicht viel. Ich werde auch weiterhin zu Wushu kommen, aber ich muss die Kursgebühr bezahlen, die Li absichtlich unverschämt hoch angesetzt hat, in der Hoffnung, ich könnte sie mir nicht leisten.«
    »Mir gefällt das ganz und gar nicht. Ich fühle mich wie das Kind bei einem hässlichen Sorgerechtsstreit.«
    Er erwiderte sanft: »Du kannst mit uns beiden ausgehen oder gleich mit Li Schluss machen. Aber um fair zu sein, solltest du Li zumindest eine Woche geben.«
    »Ha! Wie kommst du darauf, dass ich dich wählen

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