Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)
machthungrigen Zauberers, den ich in Indien gesehen hatte, blitzte vor meinem Auge auf. Mit einem Mal war ich beunruhigt und sagte: »Aber Ren, in der Highschool war ich unter meinem richtigen Namen registriert, und es gibt beim Jugendamt Unterlagen, die zu Sarah und Mike führen könnten. Was ist, wenn er sie findet?«
»Mr. Kadam hat sich auch darum gekümmert. In den behördlichen Unterlagen heißt es, dass du mit fünfzehn für volljährig erklärt wurdest, alle Rechnungen bezüglich des Hauses gehen zu einem anonymen Bankguthaben. Selbst mein Führerschein ist gefälscht, und ich habe einen neuen Namen angenommen. Kelsey Hayes geht ganz offiziell zur WOU , aber dein Foto wurde ausgetauscht, damit er dich nicht finden kann. Es gibt keine Unterlagen, die deinen Namen mit deinem Foto in Verbindung bringen. Das waren die Dokumente, um die es in der E-Mail ging, die du gelesen hast.«
»Was ist mit meinem Highschool-Jahrbuch?«
»Wurde auch geändert. Wir haben dich aus allen offiziellen Unterlagen ausradiert.«
»Das bedeutet, dieser Artikel …«
»Liefert einen Anhaltspunkt, wie man dich finden kann.«
»Warum habt ihr zwei mir nichts erzählt?«
»Wir wollten dich nicht unnötig beunruhigen. Wir wollten, dass dein Leben so normal wie möglich verläuft.«
»Was werden wir jetzt tun?«
»Hoffentlich das Trimester in aller Ruhe beenden, aber nur für alle Fälle lasse ich Kishan kommen.«
»Kishan kommt her?«
»Er ist ein guter Jäger und kann mir helfen, ein wachsames Auge auf alles zu haben. Außerdem wäre er nicht ganz so abgelenkt wie ich.«
»Oh.«
Ren zog mich fest an sich und kraulte mir den Rücken. »Ich lasse nicht zu, dass dir irgendetwas zustößt. Versprochen.«
»Aber was ist, wenn dir etwas zustößt? Was kann ich tun?«
»Kishan wird mir den Rücken freihalten, damit ich auf deinen aufpassen kann.«
9
K is h a n
O hne ein Zeichen von Lokesh konnte ich dem jährlich stattfindenden Valentinstanz mit Vorfreude entgegenblicken. Die Nacht würde lustig werden, und der gesamte Erlös käme dem Jensen Arctic Museum zugute.
Ren zog einen Kleidersack aus meinem Wandschrank und hängte ihn an die Badezimmertür.
»Was soll das, Tiger? Du glaubst wohl, du kannst jetzt auch noch entscheiden, was ich trage, hm?«
»Ich mag dich in allem, was du trägst.« Er zog mich an sich. »Aber ich würde dich gerne in diesem Kleid sehen. Wirst du es mir zuliebe anziehen?«
Ich schnaubte verächtlich. »Wahrscheinlich soll ich es nur tragen, weil ich es auf keinem anderen Date getragen habe. Du kannst das pfirsichfarbene Kleid nicht mehr ausstehen, weil du meinst, dass es nach Li riecht, und das, obwohl es chemisch gereinigt wurde.«
»Das pfirsichfarbene Kleid steht dir wunderbar, und ich habe es extra für dich ausgesucht. Aber du hast recht. Es erinnert mich an Li, und ich möchte, dass der heutige Abend allein uns gehört.« Er küsste mich auf die Wange. »Ich hole dich in zwei Stunden zum Abendessen ab. Lass mich nicht zu lange warten.«
»Keine Sorge.«
Ich berührte seine Stirn mit meiner und fügte leise hinzu: »Ich hasse es, von dir getrennt zu sein.«
Nachdem Ren gegangen war, duschte ich mich, zog einen Bademantel an und wickelte mir ein Handtuch um den Kopf. Ich öffnete den Reißverschluss des Kleidersacks und fand darin ein weinrotes Chiffonkleid mit ausgestelltem Rock und Wasserfallärmeln. Es war ein Wickelkleid, das sich seitlich an der Taille binden ließ. In einer Schachtel am Boden steckten rote Riemchenschuhe.
Ich seufzte. Warum sind Männer nur so besessen von Riemchenschuhen?
Da ich nun eine Million Lippenstifte besaß, fand ich problemlos einen, der zu meinem Kleid passte. Ich verbrachte eine gefühlte Ewigkeit damit, meine Haare mit dem Lockenstab in Form zu drehen und mit juwelenbesetzten Kämmen hochzustecken, ließ jedoch ein paar Korkenzieherlocken mein Gesicht umschmeicheln. Ich trug Make-up auf und hatte sogar noch etwas Zeit, mir die Finger- und Fußnägel mit farblich abgestimmtem, rotem Nagellack zu lackieren.
Ren klingelte an der Haustür, um unserem Date einen förmlichen Anstrich zu verpassen. Ich öffnete und keuchte sprachlos auf. Er trug ein strahlend weißes Hemd mit grauer Weste und eine rote Satinkrawatte, die perfekt zu meinem Kleid passte. Seine schwarze Smokingjacke saß wie maßgeschneidert, und das Haar fiel ihm lässig ins Gesicht. Er sah aus wie ein Supermodel, geradewegs der Titelseite des GQ entsprungen.
Im Vergleich zu ihm kam ich mir auf
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