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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Brüder liefen mit atemberaubender Geschwindigkeit. Schnell, aber lautlos. Irgendwie wussten sie instinktiv, wo sie hintreten mussten, um jeglichen Lärm zu vermeiden. Kishan verlangsamte sein Tempo und lief nun hinter uns. So ging es mindestens zehn Minuten weiter. Ich glaubte uns schon weit entfernt von den Angreifern, da hörte ich auf einmal ein Zischen und Knallen, als die Baumstämme um uns her von etwas getroffen wurden.
    Sogleich erhöhten Ren und Kishan das Tempo merklich, machten dann einen Satz hinter einen umgestürzten Baumstamm und gingen in Deckung. »Schießen sie auf uns?«, flüsterte ich.
    »Nein«, flüsterte Kishan zurück. »Jedenfalls nicht mit Kugeln. Kugeln klingen anders.«
    Wir saßen still da. Mein Atem ging schwerer als ihrer, obwohl sie doch gelaufen waren. Wir warteten ab. Die Brüder lauschten gebannt. Ich wollte schon eine Frage stellen, doch Ren legte einen Finger an die Lippen. Sie verständigten sich mithilfe von Handzeichen. Ich sah genau hin, kam aber nicht dahinter, was sie meinten. Ren rollte den Finger zu einem Kreis, und Kishan reichte ihm den Kettenstab, verwandelte sich in den schwarzen Tiger und stahl sich in den Wald.
    Ich wies zu der Stelle, an der Kishan verschwunden war. Den Mund dicht an meinem Ohr, flüsterte Ren kaum hörbar: »Er lockt sie weg.«
    Er schob mich in die Vertiefung des Baumstamms und schirmte mich mit seinem Körper ab.
    Eine gefühlte Ewigkeit hockte ich dort, angespannt, das Gesicht an Rens Brust vergraben. Ein schreckliches Brüllen erklang. Ren schlang die Arme um mich und flüsterte: »Es hat geklappt. Jetzt sind sie etwa eine halbe Meile weit weg. Machen wir uns auf den Weg.«
    Er ergriff meine Hand und führte mich wieder in Richtung des versteckten Pick-up. Ich war so leise wie möglich. Nach etlichen Minuten sprang uns eine dunkle Gestalt in den Weg. Es war Kishan. Er verwandelte sich in einen Menschen zurück. »Sie sind überall. Ich habe sie so weit wie möglich weggeführt, aber es sieht so aus, als hätte man uns ein ganzes Regiment auf den Hals gehetzt.«
    Zehn Minuten später erstarrte Kishan und schnupperte in die Luft. Ren tat es ihm gleich. Männer sprangen von Bäumen, andere ließen sich an Gurten und Seilen herab. Zwei Männer packten mich, zogen mich von Ren fort und hielten mich fest, während fünf Männer ihn angriffen. Er brüllte wütend auf und verwandelte sich in einen Tiger, was die Männer nicht zu überraschen schien. Kishan hatte sich bereits in einen Tiger verwandelt und etliche seiner Gegner erledigt.
    Ren stand auf den Hinterläufen, schlug einem Mann die Pfoten auf die Schultern und knurrte ihm ins Gesicht. Er biss den Mann in den Hals und die Schulter, stieß ihn zu Boden und benutzte seinen Körper zum Absprung. Er schnellte mit ausgefahrenen Krallen in die Luft und fuhr zwei Männern mit den Pranken quer über die Brust. Die Ohren hatte er flach an den Kopf angelegt, sein Fell war gesträubt, und ihm tropfte Blut aus dem Maul. Sein Schwanz hob und senkte sich mehrmals ruckartig, bevor er wieder in die Luft sprang. Er landete auf dem Rücken eines Mannes, der Kishan angriff, und allein die Last von Rens Körper setzte den Angreifer außer Gefecht.
    Ich wollte mich wehren, konnte mich aber nicht einmal bewegen, so fest hielten die Männer mich. Kishan brüllte schmerzgepeinigt. Ein Mann hatte eine Waffe benutzt, an deren Spitze sich eine Art Elektroschocker befand. Der schwarze Tiger wirbelte herum, warf den Mann mit der Waffe zu Boden und biss ihn in die Schulter. In seinem Maul hob Kishan den Mann auf und schüttelte ihn heftig, bis sich der Angreifer nicht mehr rührte. Dann schleppte er den schlaffen Körper ein paar Meter weiter und schleuderte ihn mit einer ruckartigen Kopfbewegung ins Gebüsch. Schließlich erhob er sich wie ein Bär auf die Hinterläufe und schlug mit den Pranken nach anderen Männern, die sich ihm näherten. Blut tropfte ihm aus dem Maul, als er ein böses Knurren von sich gab.
    Ren versuchte ständig, zu mir zurück zu gelangen, doch jedes Mal stellten sich ihm Männer in den Weg. Ich nutzte die kurze Ablenkung, als Ren einen Mann vor unsere Füße fallen ließ, und trat einen meiner Angreifer so fest wie möglich in die Weichteile und rammte dem anderen den Ellbogen in den Magen. Er krümmte sich, hielt mich aber weiter fest am Arm gepackt. Dann schlug er mir gegen die Schläfe, und meine Sicht verschwamm.
    Ich hörte Rens furchtbares Brüllen. Zwar setzte ich mich weiter zur Wehr,

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