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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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schlossen.
    Ren rief: »Weg! Jetzt!«
    Ich wurde durch den Wald getragen, doch Ren folgte uns nicht. Ich hörte, wie er vor Wut und Schmerz aufbrüllte, und trotz meiner Benommenheit ahnte ich, dass es nicht der körperliche Schmerz war, der ihn schreien ließ. Denn ich spürte die Pein ebenfalls. Der furchtbare, herzzerreißende Schmerz rührte daher, dass man uns getrennt hatte. Ich konnte die Augen nicht offen halten. Ich streckte eine Hand aus und griff schwach ins Leere.
    Undeutlich flehte ich: »Ren! Nein!«
    Dann wurde es schwarz um mich.

11
    R üc k kehr nac h I ndie n
    D as tiefe Dröhnen eines Motors riss mich aus meiner Bewusstlosigkeit. Mein Kopf pulsierte, und ein sonderbarer Geschmack klebte mir an der Zunge. Irgendetwas war falsch. Mein Verstand war immer noch benebelt. Ich wollte aufwachen, aber ich wusste, dass mich dort ein unvorstellbares Grauen erwartete, weshalb ich mir erlaubte, mich zurück in die undurchdringliche Schwärze sinken zu lassen und mich dort wie ein Feigling zu verstecken. Ich brauchte etwas zum Festhalten, eine sichere Stütze, die mir genügend Kraft gab, dem zu trotzen, was auf mich wartete.
    Ich lag auf einem Bett. Ich spürte das weiche Laken unter mir und streckte zögerlich die Hand aus, bis meine Finger etwas Pelziges berührten. Ren. Er war hier. Er war der Anreiz, den ich brauchte, um aus der Dunkelheit aufzutauchen und ins Licht zu treten.
    Mit aller Gewalt riss ich die Augen auf. »Ren? Wo bin ich?« Jeder Zentimeter meines Körpers schmerzte.
    Ein hübsches Gesicht sah zu mir herab. »Kelsey? Wie geht es Ihnen?«
    »Nilima? Oh, wir sind im Flugzeug.«
    Sie drückte mir einen kalten, nassen Lappen auf die Stirn, und ich murmelte: »Wir sind entkommen. Ich bin so froh.«
    Ich streichelte dem Tiger neben mir den Kopf. Nilima warf einen rasch Blick auf die Raubkatze und nickte dann. »Ich bringe Ihnen ein Glas Wasser, Kelsey.«
    Sie erhob sich, und ich schloss wieder die Augen, presste mir die Hand auf die pochende Stirn.
    »Ich hatte so schreckliche Angst, dass du es nicht schaffen würdest«, flüsterte ich. »Aber das spielt keine Rolle mehr. Wir hatten Riesenglück. Wir dürfen uns nie wieder trennen. Lieber werde ich mit dir gefangen, als eine Stunde ohne dich zu sein.«
    Meine Finger glitten in sein Fell. Nilima kehrte mit einem Glas zurück und half mir beim Aufsetzen. Ich nahm einen großen Schluck, dann legte ich mir das feuchte Tuch wieder über Augen und Gesicht.
    »Hier … Ich habe Ihnen ein paar Aspirin gebracht«, sagte sie.
    Dankbar schluckte ich die Schmerztabletten und versuchte erneut, die Augen aufzuschlagen. Ich blickte in Nilimas besorgtes Gesicht und lächelte. »Vielen Dank. Ich fühle mich schon viel besser. Zumindest haben wir es alle geschafft. Das ist das Einzige, was zählt. Nicht wahr?«
    Sie schaute mich mitleidig an. Da fiel mein Blick auf den Tiger. Nein. Nein! Ich rang verzweifelt nach Luft. Meine Lungen verschlossen sich. »Kishan?«, flehte ich mit rauer Stimme. »Wo ist er? Sag mir, dass wir ihn nicht zurückgelassen haben! Ren?«, schrie ich. »Ren? Bist du hier? Ren? Ren?«
    Der schwarze Tiger sah mich mit traurigen goldenen Augen an. Ich griff nach Nilimas Hand.
    »Nilima, sagen Sie schon! Ist er hier?«
    Sie schüttelte den Kopf. Tränen schossen ihr in die Augen. Meine Sicht verschwamm, und ich bemerkte, dass ich ebenfalls weinte.
    Verzweifelt umklammerte ich ihre Hand. » Nein! Wir müs sen zurück! Sie müssen dem Piloten sagen, dass wir umkehren. Wir dürfen ihn nicht einfach zurücklassen! Das dürfen wir nicht!«
    Nilima reagierte nicht. Ich wandte mich an den Tiger. »Kishan! Das ist falsch! Er hätte dich niemals zurückgelassen. Sie werden ihn foltern. Oder töten! Wir müssen etwas tun!«
    Kishan verwandelte sich in einen Menschen und setzte sich an meinen Bettrand. Er nickte Nilima zu, und sie ließ uns allein. Dann nahm er meine Hand und sagte leise: »Kelsey, ich hatte keine Wahl. Wenn er uns nicht den Rücken freigehalten hätte, hätten wir es nicht geschafft.«
    Wütend schüttelte ich den Kopf. » Nein! Wir hätten auf ihn warten können!«
    »Nein, das hätten wir nicht. Sie haben mich auch mit Beruhigungsgewehren beschossen. Ich wurde nur ein einziges Mal getroffen und habe es trotz meiner Fähigkeit, schnell zu heilen, kaum zum Flugzeug geschafft. Er ist mindestens sechsmal getroffen worden. Ich war überrascht, dass er sich überhaupt noch auf den Beinen halten konnte. Er hat Mut bewiesen und gut gekämpft und

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