Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman

Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman

Titel: Pfefferkuchenhaus - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
Vom Netzwerk:
rief Sara voller Begeisterung.
    »Natürlich, der EL «, lächelte Sjöberg.
    Er zog den Messlöffelsatz aus einer Küchenschublade.
    »Guck mal, hier, das ist das Esslöffelmaß.«
    »Und was ist ›dl‹?«, fragte Sara.
    »Dieses hier«, antwortete Sjöberg. »Deziliter heißt das. Wovon sollst du einen Deziliter nehmen?«
    »Von den Oliven.«
    »Guck mal, Papa, wie gut ich das kann!«, sagte Maja und zeigte ihm die Blätterteigstreifen, die sie gerade ausrollte.
    »Ja, das machst du gut. Dann nehme ich das Blech hier und lege Backpapier darauf, dann können wir die Spiralen dort ablegen.«
    Simon schnippelte gerade grüne Paprika, Kirschtomaten und Chilischoten in kleine Stückchen, und Sjöberg legte eine Hand auf seine Schulter.
    »Das sieht wirklich gut aus, was du da machst.«
    »Ich weiß«, antwortete der Achtjährige selbstbewusst.
    Sie hörten, wie die Wohnungstür geöffnet wurde und Åsa ganz außer Atem hereinkam. Maja ließ das Nudelholz fallen und flitzte zu ihr hinaus in den Flur. Sjöberg ging ihr nach und begrüßte sie fröhlich, bevor er die Zwillinge draußen im Treppenhaus aus dem Kinderwagen holte, die Wohnungstür schloss, einen von ihnen auf den Boden stellte und den anderen auf sein Knie setzte. In dieser Jahreszeit gab es jede Menge Kleider an- und auszuziehen.
    »Wir haben Weihnachtsgeschenke gekauft«, sagte Sjöberg stolz, und Åsa bedachte ihn mit einem grimmigen Blick.
    »Es ist doch erst November«, grummelte sie.
    »Ja, genau die Zeit, in der man praktischerweise seine Weihnachtsgeschenke kauft. Stimmt’s, Maja?«
    »Ja, ja, genau«, stimmte ihm Maja zu.
    Er stellte den entblätterten Sohn Nummer eins auf den Boden und nahm Nummer zwei in Angriff.
    »Wie war das Fest?«
    »Sehr schön. Acht verrückte Kinder, die überall herumsprangen, und jede Menge netter Eltern an der Kaffeetafel. Caroline bekommt ein Brüderchen.«
    »Aha, das wissen sie also schon?«
    »Ja. Die Jungs sind total am Ende. Wir bringen sie direkt ins Bett. Nach all dem, was sie in sich hineingestopft haben, brauchen sie nichts mehr zu essen. Was kocht ihr denn Leckeres?«
    »Mama, Sara und ich machen Tapenade-Spiralen«, sagte Maja. »Komm mit gucken!«
    Gemeinsam gingen sie in die Küche, und Åsa betrachtete das ganze Essen, das gerade zubereitet wurde, mit gebührendem Respekt.
    »Ich bringe die Zwillinge ins Bett, während ihr das Essen fertig kocht«, sagte Åsa.
    Jonathan und Christoffer hatten sich gemeinsam vor Simon aufgebaut und quengelten und zeigten mit ihren Fingern auf die Kirschtomaten. Er steckte jedem von ihnen eine in den Mund, worauf sie prompt verstummten. Åsa konnte sie nur mit Mühe ins Badezimmer scheuchen. Sjöberg schälte seine Kartoffeln fertig und stellte den Topf auf den Herd. Er baute die Küchenmaschine auf und füllte Saras schwarze Oliven, Sardellen, Kapern und Öl hinein und zerdrückte ein paar Knoblauchzehen, die er bereits vorbereitet hatte. Sie mixten die Zutaten eine Weile gut durch, bis eine gleichmäßige schwarze Paste daraus geworden war. Dann strichen die Mädchen die Tapenade gemeinsam auf Majas ausgewalzte Blätterteigrechtecke. Sjöberg schnitt schmale Streifen von dem Blätterteig ab, aus denen die Mädchen feine Spiralen drehten, die sie auf das Blech legten.
    Währenddessen spülte Simon den marinierten Fisch in einem Sieb ab, bevor er den gewürfelten Lachs vorsichtig in einer Schüssel mit dem klein geschnittenen Gemüse und ein bisschen Kokosmilch vermischte, Schnittlauch hineinschnippelte und das Ganze würzte.
    Sie wurden gleichzeitig fertig, aber Simon hatte sein Gericht ganz allein zubereitet, während Sjöberg und die Mädchen zu dritt zusammengearbeitet hatten, sodass er seiner Meinung nach der Beste war, worüber sich die Mädchen ärgerten. Sjöberg wandte ein, dass er den Lachs mariniert hätte, sodass sie eigentlich alle gleich gut seien, worauf sich Simon knurrend fügte und der Frieden wiederhergestellt war.
    Nach zehn Minuten im Backofen war der Blätterteig knusprig gebacken, und die beiden Kleinen waren umgezogen, ins Bett gebracht und eingeschlafen. Åsa öffnete eine Flasche Weißwein und eine große Flasche Maracujabrause, worauf sich der wache Teil der Familie um den Esstisch mit dem großen Korb voller Tapenade-Spiralen versammelte. Jeder hatte ein Glas vor der Nase und wartete gespannt darauf, dass die Kartoffeln fertig wurden.
    Die Kinder lärmten und lachten und erzählten dies und das: Geschichten aus der Schule, dem Hort oder dem

Weitere Kostenlose Bücher