Pflege daheim oder Pflegeheim
Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen, damit sie auf dem neuesten Stand sind und mit verschiedenen kritischen Situationen umgehen lernen, zum Beispiel was zu tun ist, wenn ein Pflegebedürftiger die Tür nicht öffnet oder auch, wenn jemand stirbt. Die Zulassungsbedingungen sind für private und öffentliche Träger gleich und geben zumindest eine minimale Sicherheit im Hinblick auf die Qualität ( mehr dazu siehe unten ).
Keine konfessionelle Bindung
Außerdem bieten alle Pflegedienste ihre Arbeit „ohne Ansehen der Person“ an, das heißt, man muss nicht konfessionell gebunden oder Mitglied der entsprechenden Trägerorganisation sein, um etwa bei der Caritas oder beim Roten Kreuz Pflege zu bekommen.
Einzelpflegekräfte
Sie können auch Einzelpflegekräfte engagieren. Es gibt inzwischen eine Reihe von Altenpflegerinnen oder Altenpflegehelfern, die sich selbstständig gemacht haben. Die Leistungen können ebenso über die Pflegeversicherung abgerechnet werden, wenn die Pflegekraft mit Ihrer Pflegekasse einen Versorgungsvertrag abgeschlossen hat, oder wenn es andere wirtschaftliche oder besondere psychologische Umstände gibt. Das müssten Sie im Einzelfall mit Ihrer Pflegekasse besprechen.
Wie finde ich einen guten Pflegedienst?
Das Angebot ist sehr groß und die Auswahl schwierig. Denn zum einen handelt es sich bei der Pflege eines Menschen um einen hochsensiblen Bereich, in dem die Entscheidung gut abgewogen werden muss, zum anderen drängt oft die Zeit, weil „der Pflegefall“ häufig recht plötzlich eintritt. Mit der Reform der Pflegeversicherung wurden Pflegestützpunkte und Pflegeberater eingeführt, die zur Beratung verpflichtet sind (siehe Kapitel 5 ). Und die Kranken- beziehungsweise Pflegekasse Ihres Angehörigen hilft gern bei der Suche und gibt Ihnen Adressenlisten, oft mit Preisen zum Kostenvergleich. Die meisten Pflegedienste bieten heute auch im Internet Informationen an.
Selbstverständlich wollen Sie Ihre pflegebedürftigen Angehörigen in „guten Händen“ wissen. Häufige Medienberichte – mal berechtigt, mal weniger – über die Vernachlässigung alter Menschen sowohl in Heimen als auch bei ambulanten Pflegediensten verunsichern. Eine hundertprozentige Garantie gibt es nicht, aber doch ein paar gute Kriterien, die Sie bei der Suche berücksichtigen können:
Überprüfung durch MDK
Damit Sie finanzielle Unterstützung für die Leistungen eines Pflegedienstes bekommen, muss dieser einen Vertrag mit Ihrer Krankenkasse haben. Außerdem hat der Gesetzgeber mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz (seit Juli 2008) festgelegt, dass alle ambulanten Pflegedienste (ebenso wie die stationären Einrichtungen) einmal jährlich unangemeldet vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK, siehe Kapitel 2 ) überprüft werden. Die Ergebnisse müssen im Internet und durch Aushang in der Pflegeeinrichtung veröffentlicht werden (siehe auch Literaturliste ) . Lassen Sie sich bei der Auswahl eines Pflegedienstes den letzten MDK-Prüfbericht zeigen.
Kosten
Neben der Qualität spielen selbstverständlich auch die Kosten eine große Rolle. Pflege durch einen professionellen Anbieter kann unter Umständen recht teuer werden, und das Geld von der Pflegeversicherung deckt nicht alles ab. Die ambulanten Pflegedienste berechnen ihre Preise für bestimmte Leistungspakete in einem Punktesystem (zum Beispiel Hilfe beim Anziehen und beim Duschen) auf der Grundlage eines Leistungs- und Zeitkatalogs (der von Bundesland zu Bundesland verschieden ist). Was diese Punkte dann in Euro bedeuten, handelt jeder einzelne Pflegedienst mit der zuständigen Pflegekasse vertraglich aus. Der „Deutsche Pflegering“ (siehe Adressen im Anhang ) führt auf seiner Internetseite ein paar gute Fall- und Rechenbeispiele vor, an denen man sich orientieren kann (siehe: www.pfl egering.de/glossar/kosten-ambulante-pflege). Hier können Sie auch sehr differenziert in Ihrer Stadt oder Umgebung nach geeigneten Pflegediensten suchen und dann die Angebote auf deren Internetseiten vergleichen.
Aber am Ende müssen Sie sich entscheiden und oft – wie schon gesagt – muss es recht schnell gehen. Zur Beruhigung so viel vorab: Keine Entscheidung ist endgültig. Aber bei der Auswahl helfen ein paar grundlegende und ein paar persönliche Kriterien (siehe Checkliste im Anhang ): Nutzen Sie Erfahrungen im Freundes- oder Bekanntenkreis. Rufen Sie einige mögliche Pflegedienste an und erkundigen sich nach ein paar Eckdaten, zum Beispiel: Ist der
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