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Phantom der Tiefe

Phantom der Tiefe

Titel: Phantom der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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stehlen wollen - er hätte es niemals gekonnt.
    Bebeks Blick löste sich vom Mannschaftsiglu. Er lehnte gegen einen der Panzer, die in der zunehmenden Dämmerung mehr denn je wie bizarre Riesenkäfer erschienen.
    Tote, erlegte Käfer.
    Nicht nur ihre Elektronik, auch die ehemals leistungsstarken Motoren, die den Kettenantrieb in Gang gesetzt hatten, hatten ihren Herzschlag eingestellt!
    Verrückt, dachte Bebek nervös. Seine Kameraden und er hatten oft über die unerklärlichen Vorkommnisse diskutiert - zu oft vielleicht. Was von vorgesetzter Stelle an Ursachenforschung betrieben wurde und was dabei herauskam, erfuhren einfache Soldaten nicht. Dennoch hegte Bebek den Verdacht, daß ihnen schon allein deshalb nichts mitgeteilt wurde, weil die Armeeführung selbst im dunkeln tappte.
    Immer noch, obwohl man inzwischen -
    Sein Gedankenflug geriet jäh ins Stocken, und er vergaß sogar, weiter mechanisch an der Zigarette zu ziehen, mit der er seine Lunge wärmte.
    Aus schmalen Augen visierte er die Nebelbank an, die gerade hinter einem der in der Nähe stehenden Panzer hervorgetreten war und nun auf ihn zuschwebte.
    Nebel? Bei dieser Kälte?
    Bebek hatte in der Schule nicht immer genau aufgepaßt, aber daß das, was da auf ihn zukam, völlig unmöglich war, sagte ihm schon sein gesunder Menschenverstand.
    »Ich kenne jemanden«, sagte eine Stimme aus der Nebelbank heraus, »dem das Rauchen schlecht bekommen ist. Auch du gefährdest deine Gesundheit. Hör auf damit!«
    Bebeks Körper verselbständigte sich.
    Antrainierte Reflexe ließen ihn nach der MPi greifen, die an einem schmalen Lederriemen vor seiner Brust hing. Er brachte sie in Anschlag und richtete den kurzen Lauf auf das Nebelgebilde, das nur noch Zentimeter von ihm entfernt schwebte, ihm die Sicht raubte und - aus dem eine fremde Hand hervortauchte!
    Sie berührte den stählernen Lauf - und Bebek mußte erkennen, daß er gar keine Waffe, sondern etwas höchst Lebendiges und dabei so Gräßliches umklammert hielt, wie er noch nichts auch nur Vergleichbares gesehen hatte!
    So rasch er konnte, zerrte er das Band über seinen Kopf und schleuderte das damit verknüpfte Monstrum von sich. Die MPi fiel in den Schnee.
    Die - MPi ...?
    Dann sank der Nebel, und die Gestalt, die sich hervorschälte, fragte: »Was geht hier vor? Was bedeutet dieser Aufmarsch? Rede!«
    Bebeks Blick irrte noch einmal zu der Waffe, die kein Ungeheuer war, und er begriff nicht, wie er sie hatte wegwerfen können. Er begriff nicht, was dieser Fremde von ihm wollte und wie es ihm gelungen war, hierher zu kommen!
    Seine Zunge zuckte wie ein rebellischer Muskel in seinem Mund, und er hörte sich sagen: »Ich weiß es nicht. Wir wurden nach den Abstürzen und nachdem die Panzer lahmgelegt waren hier stationiert.«
    »Abstürze?«
    Bebek erklärte es. Gleichzeitig dachte er: Warum tue ich das?
    Der Fremde hörte geduldig zu, denn Bebek plauderte bereitwillig jedes noch so geheime Detail aus, das er kannte.
    Als Bebek auf die neuerliche Expedition zu sprechen kam, die gegenwärtig im Gebirge unterwegs war, blitzte es in den Augen des Unbekannten auf.
    »Sie haben was dabei?« fragte er.
    »Tauchausrüstungen. Nichts Modernes, sondern uralter Kram, der ganz ohne technischen Schnickschnack auskommt . Mehr weiß ich nicht. Nur noch, daß die Expedition von einer Frau angeführt wird -und daß dies bereits der zweite Anlauf ist, den sie unternehmen .«
    Der Fremde legte den Kopf schief. Seine Blicke schienen sich ohne Umwege in Bebeks Schädel zu bohren.
    »Du weißt wirklich nicht mehr«, sagte er schließlich. »Du bist auch nur einer der üblichen nützlichen Idioten .« Dann hob er die Hand, die schon nach der MPi gegriffen hatte, öffnete ohne Hast Bebeks Mantelkragen und strich behutsam mit der Kuppe seines Zeigefingers - nicht einmal mit dem Nagel - über den Hals des Soldaten.
    Von einem Ohr zum anderen.
    »Du bist tot«, sagte der Fremde und zog seine Hand zurück.
    Sie war leer. Kein Messer lag darin. Und doch fühlte Bebek im selben Augenblick die klaffende Wunde - sah, wie sein Blut hervorschoß und seine Uniform näßte.
    Erst spät sickerten die Worte des Fremden vollends in sein Bewußtsein.
    Das letzte, was Bebek sah, war, daß der Fremde auf das Iglu mit seinen Kameraden zuging. Dann stockte im Aderwerk seiner Augen das erkaltende Blut .
    *
    Einen Moment lang glaubte Kaya Beishir, es nicht tun zu können.
    Sie warf Kemer Tersane einen Blick zu, als wollte sie ihn anflehen, die ganze Sache

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