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Phantom

Phantom

Titel: Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Standgerät über den staubigen Boden vorsichtig an seinen ursprünglichen Platz gegenüber der Haustür. Dann nahm ich die Wände in Augenschein. Potter hatte ein Faible für einen Maler, dessen Namen ich nicht entziffern konnte. Die Bilder stellten weibliche Akte dar – mit vielen Kurven und rosa Klecksen und Dreiecken. Ich nahm sie ab und reihte sie im Eßzimmer auf dem Boden an der Wand auf. Staub kitzelte mich in der Nase. Wesley wischte sich mit einem blütenweißen Taschentuch die Hände ab.
    »Sind wir soweit?« fragte er, als wir wieder im Wohnzimmer standen.
    »Ich vermisse drei rundlehnige Sessel«, antwortete ich.
    »Die sind auf die beiden Schlafzimmer verteilt«, berichtete Vander, der sich im Haus umgesehen hatte. »In dem eine n stehen zwei, in dem anderen einer. Soll ich sie holen?«
    »Ja, bitte.«
    Wesley begleitete ihn.
    »An der Wand da drüben hing ein Gemälde«, sagte ich, als sie zurückkamen, »und rechts neben der Eßzimmertür auch eins: ein Stilleben und eine englische Landschaft.«
    Vander schüttelte den Kopf. »Die sind nicht da. Potter hat einen anderen Kunstgeschmack als Robyn Naismith. Wir müssen das Haus verdunkeln. Wenn durch die Läden und Jalousien noch irgendwo Licht eindringt, verkleben wir die Spalten mit diesem Papier.« Er deutete auf eine dicke braune Rolle, die auf dem Boden lag.
    Die nächste Viertelstunde verbrachten wir also damit, das Haus lichtdicht zu machen. Hin und wieder fluchte einer von uns, wenn der abgeschnittene Papierstreifen sich als zu kurz erwies oder das Klebeband an den Fingern haftete statt dort, wo es sollte. Ich klebte die Glasscheiben in der Haustür und die beiden Fenster im Wohnzimmer zu. Als wir schließlich alle Lichter löschten, war es stockfinster.
    »Perfekt!« Vander schaltete die Deckenlampe wieder ein, zog Gummihandschuhe an und stellte Kanister mit Chemikalien und destilliertem Wasser und zwei Plastiksprühflaschen auf den Couchtisch. »Ich erkläre Ihnen jetzt, wie wir vorgehen werden. Dr. Scarpetta: Sie sprühen, während ich mit der Videokamera filme. Wenn sich an einer Stelle Reaktion zeigt, machen Sie weiter, bis ich sage, Sie sollen weitergehen.«
    »Und was tue ich?« wollte Wesley wissen.
    »Sie achten darauf, daß Sie nicht im Weg stehen.«
    »Was ist denn da drin?« erkundigte Benton sich, als Neils einen der Kanister aufschraubte.
    »Ich glaube nicht, daß Sie etwas damit anfangen können, wenn ich es Ihnen sage.«
    »Versuchen Sie’s. Ich bin ein kluger Junge.«
    »Das Reagenz ist eine Mischung aus Natriumperborat, das Neils mit destilliertem Wasser aufgießt, sowie 3-Aminophenol und Natriumkarbonat«, erklärte ich an Vanders Stelle und nahm ein Paar Handschuhe aus meiner Tasche.
    »Und Sie sind sicher, daß Ihre Methode bei so altem Blut funktioniert?«
    »Altes, zersetztes Blut reagiert besser mit Luminol als frisches. Je stärker das Blut oxydiert ist, um so günstiger – und je älter das Blut ist, um so stärker oxydiert es.«
    »Glauben Sie, daß etwas von dem Holz hier salzbehandelt ist?« wandte Vander sich an mich.
    »Ich denke, nicht. Das größte Problem bei Luminol«, beantwortete ich Wesleys fragenden Blick, »sind falsche Positive. Eine Anzahl von Stoffen reagiert mit ihm, zum Beispiel Kupfer und Nickel und die Kupfersalze in salzbehandeltem Holz.«
    »Es mag auch Rost, Haushaltsbleichmittel, Jod und Formalin«, ergänzte Vander, »und bestimmte Bestandteile, die in Bananen, Wassermelonen, Zitrusfrüchten und in einer Reihe von Gemüsen wie etwa dem Meerrettich enthalten sind.«
    Er öffnete einen Umschlag und legte zwei Blätter Filterpapier mit eingetrockneten Flecken von verdünntem Blut auf den Couchtisch. Dann füllte er eine Mischung in die Sprühflasche und bat Wesley, das Licht auszumachen. Ein paar kurze Sprühstöße, und ein bläulich-weißer Fleck leuchtete auf dem Couchtisch auf. Er verblaßte ebenso schnell, wie er erschienen war.
    »Hier«, sagte Vander zu mir. Ich spürte im Finstern die Sprühflasche an meinem Arm und griff nach ihr. Ein winziges rotes Licht flammte auf, als Neils die Videokamera einschaltete, dann beleuchtete die weiße Nachtsichtlampe schwach die jeweils gewünschte Stelle.
    »Wo sind Sie?« Vanders Stimme kam von links.
    »In der Mitte des Zimmers – ich fühle die Kante des Couchtisches am Bein«, erklärte ich, als seien wir Kinder, die im Dunkeln spielten.
    »Und ich bin brav aus dem Weg gegangen«, meldete sich Wesley von der Eßzimmertür her.
    Vanders weißes

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