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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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beugte sich vor und flüsterte der älteren Frau etwas zu, die dann die Arme hochwarf und rief: »Ihre Abtreibung ist abgebrochen worden!«
    Adam fühlte sich, als ob er jubeln könnte, bis er Jennifers Schluchzen hörte, als sie den Korridor hinuntergerollt wurde. Er und Mrs. Carson liefen beide zu ihr hinüber und standen zum Schluß auf beiden Seiten des Rollbetts.
    »Jennifer«, sagte Adam, indem er ihre Hand nahm. »Alles wird in Ordnung kommen.«
    Sie zog ihm ihre Hand weg und schrie hysterisch: »Laß mich in Ruhe. Du bist verrückt geworden. Laß mich in Ruhe.«
    Adam trat zur Seite und sah traurig dem Rollbett nach, wie es den Korridor hinuntergerollt wurde.
    »Bist du für diese Katastrophe verantwortlich?« sprudelte Mrs. Carson hervor.
    Adam war zu aufgeregt, um antworten zu können. War es eine Katastrophe, eine unnötige Abtreibung zu verhindern? Jetzt selbst den Tränen nahe, wandte er sich um und ging wie blind auf den Aufzug zu. Sobald er auf der Straße war, überprüfte er seine Brieftasche. Nur drei Dollar und etwas Kleingeld waren noch übrig. Er entschied sich, besser mit der Untergrundbahn zu Emmet Redfords Büro in der Fünften Avenue zu fahren.
    »Entschuldigen Sie meine Kleidung«, sagte Adam, als die Sekretärin ihn hineinbat. »Ich wollte keine Zeit verlieren, nach Hause zu fahren und mich umzukleiden.«
    Mr. Redford nickte, obgleich er durch Adams Erscheinung beunruhigt war. Ja, der ganze Fall beunruhigte ihn. Auch wenn er das Unterlassungsurteil angefordert hatte, war er doch zu dem Eindruck gelangt, Adams Anschuldigungen seien bestenfalls zweifelhaft, besonders im Licht der Information, die er gerade von einem Assistenten bekommen hatte, dem er den Fall zugewiesen hatte.
    »Ich glaube, ich sollte offen reden«, begann Redford. »Ich habe aufgrund eines Gefallens Harvey gegenüber zugestimmt zu helfen, es gibt aber eine Reihe von Punkten, die mich ernstlich bedenklich stimmen.«
    »Ich könnte Ihnen nicht mehr zustimmen«, sagte Adam. »Ich glaube, die Julian-Klinik führt bewußt unnötige Abtreibungen durch.«
    »Ich verstehe«, sagte Redford und betrachtete Adams ungekämmtes Haar und unrasiertes Gesicht.
    »Aber das eigentliche Problem«, fuhr Adam fort, »besteht darin, daß Arolen-Pharmaceuticals und ihre Muttergesellschaft MTIC ein ausführliches Programm haben, das Drogen und sogar Gehirnchirurgie einschließt, um die Art und Weise zu beeinflussen, wie Ärzte ihren Beruf ausüben.«
    Der Mann ist verrückt, dachte Redford mit Abscheu.
    Adams Stimme wurde dringender. »Aber jetzt, wo ich all das erfahren habe«, sagte er, »weiß ich nicht, was ich deswegen unternehmen soll.«
    »Ich kann Ihr Dilemma verstehen«, sagte Redford und fragte sich, ob Adam womöglich gewalttätig sein könnte. Er erschien mit Sicherheit erregbar. Redford drückte einen verborgenen Knopf unter seinem Schreibtisch und sagte: »Mr. Schonberg, haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen eine persönliche Frage stelle?«
    »Absolut nicht«, sagte Adam.
    »Haben Sie je professionelle Hilfe für Ihre Obsessionen in Anspruch genommen? Ich glaube, das könnte im Interesse aller Beteiligten sein.«
    »Was ich Ihnen sage, stimmt«, protestierte Adam.
    Jemand klopfte sanft an die Tür. Redford stand auf, sie zu öffnen, und bat seine Sekretärin, Mr. Stupenski zu bitten, sich ihnen anzuschließen. »Ich fürchte, eine Jury würde Ihren Beschuldigungen nicht viel Glauben schenken«, sagte er zu Adam, während sie warteten.
    Adam suchte in dem Gesicht des Rechtsanwalts nach einem Anzeichen, daß der Mann ihm glaubte. Er fand keines.
    »Ich nehme an, Sie haben recht«, gab Adam zu. »Mein einziger Beweis liegt in dem, was ich gesehen habe.«
    Die Tür öffnete sich wieder, und ein junger Mann, der einen Nadelstreifenanzug trug, identisch mit dem Redfords, betrat den Raum.
    »Das ist mein Mitarbeiter, Mr. Stupenski«, sagte Redford.
    Adam begrüßte den Mann und versuchte dann noch einmal, Redford zu überzeugen, seine Geschichte sei wahr. »Sie präparieren das Essen auf den Kreuzfahrten mit Drogen und vervollständigen diese Dosis mit gelben Pillen, die irgendeine Form von Beruhigungsmittel enthalten müssen.«
    »Das sagen Sie, Mr. Schonberg, aber das Problem ist, daß Sie keinen Beweis haben«, wiederholte Redford.
    Die Rechtsanwälte tauschten wissende Blicke aus. Adam starrte sie voller Frustration an.
    »Ich glaube, ich sollte Ihnen sagen, daß es mir hinsichtlich des Amniocentesis-Befundes, den die Klinik Mr.

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