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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gibt es keine Chance«, sagte Adam. Er wollte nicht in eine Diskussion über die Unnachgiebigkeit seines Vaters oder die Einmischung seiner Schwiegereltern gezogen werden. »Meine einzige Hoffnung besteht darin, mehr Geld von der Universität leihen zu können. Wenn nicht, muß ich ein Urlaubsjahr nehmen.«
    »Unglücklicherweise haben wir schon das erlaubte Maximum ausgeliehen«, sagte Dr. Markowitz. »Unsere Hilfsquellen in bezug auf Studentendarlehen sind limitiert. Wir müssen das wenige, was wir haben, so verteilen, daß jeder, der Unterstützung braucht, Zugang dazu hat. Es tut mir leid.«
    Adam stand auf. »Nun, danke, daß Sie Zeit für mich hatten.«
    Auch Dr. Markowitz stand auf. Sein Lächeln kehrte auf sein Gesicht zurück. »Ich wünschte, ich hätte Ihnen mehr helfen können. Ich sehe es ungern, daß Sie uns verlassen. Sie haben bislang eine exzellente Notenliste. Vielleicht sollten Sie noch einmal darüber nachdenken, ob es ratsam ist, die Schwangerschaft durchzuführen.«
    »Wir werden das Kind bekommen«, sagte Adam. »Ja, ich freue mich sogar darauf, jetzt, wo der erste Schock vorbei ist.«
    »Wann wird Ihre Unterbrechung des Medizinstudiums beginnen?« fragte Dr. Markowitz.
    »Ich beende die Internistische Abteilung in ein paar Tagen«, sagte Adam. »Sobald das vorbei ist, sehe ich mich nach einem Job um.«
    »Ich nehme an, wenn Sie wirklich vorhaben, das Studium zu unterbrechen, dann ist dieser Zeitpunkt so gut wie jeder andere. An welche Art Job hatten Sie gedacht?«
    Adam zuckte mit den Schultern. »Ich habe noch keine besonderen Pläne.«
    »Ich könnte Ihnen vielleicht eine Forschungsstelle hier am medizinischen Zentrum verschaffen.«
    »Danke für das Angebot«, sagte Adam, »aber Forschung bringt nicht das Geld, das wir brauchen werden. Ich muß mir einen Job mit einem anständigen Gehalt suchen. Ich dachte eher daran, eine der großen Pharmafirmen draußen in New Jersey zu versuchen. Arolen hat unserem Semester all diese ledernen Ärztetaschen geschenkt. Vielleicht sollte ich es bei ihnen versuchen.«
    Dr. Markowitz zuckte, als ob er eine Ohrfeige bekommen hätte. »Da steckt das Geld«, sagte er und seufzte. »Und dennoch muß ich sagen, daß ich es empfinde, als ob Sie zum Feind desertieren würden. Die pharmazeutische Industrie hat in der letzten Zeit mehr und mehr Kontrolle über die medizinische Forschung ausgeübt, und ich bin selbstverständlich sehr beunruhigt.«
    »Ich bin nicht verrückt auf diese Idee«, gab Adam zu. »Sie sind aber die einzigen Leute, die ernsthaft an einem Medizinstudenten im dritten Studienjahr interessiert sein könnten. Wenn es nicht klappt, bin ich vielleicht bald wegen Ihrer Forschungsposition wieder hier.«
    Dr. Markowitz öffnete die Tür. »Tut mir leid, daß wir nicht mehr Quellen für finanzielle Hilfe haben. Viel Glück, und lassen Sie es mich so bald wie möglich wissen, wann Sie wieder mit dem Studium anfangen wollen.«
    Adam verließ das Büro und war entschlossen, Arolen noch an diesem Nachmittag anzurufen. Er würde sich über pharmazeutischen Druck auf die Forschung Gedanken machen, sobald er seinen ersten Gehaltsscheck eingelöst hätte.
     
    *
     
    »Du bist was!« schrie Jason Conrad, Chef der Jason Conrad Dancers. Er warf seine Hände in übertriebener Verzweiflung hoch.
    In den vier Jahren, die ihn Jennifer nun kannte, hatte Jason immer zum Theatralischen geneigt, ob er nun das Mittagessen bestellte oder mit den Tänzern die Choreographie einstudierte. Folglich hatte sie eine derartige Reaktion erwartet.
    »Nur, daß ich das richtig verstehe«, stöhnte er. »Du willst mir sagen, daß du ein Kind bekommen wirst. Ist das richtig? Nein, sag mir, ich hätte unrecht. Sag mir, das sei alles ein schlechter Traum. Bitte!«
    Jason sah Jennifer mit einem bittenden Gesichtsausdruck an. Er war ein großer Mann - ein Meter siebenundachtzig -, der trotz seiner dreiunddreißig Jahre knabenhaft aussah. Ob er schwul war oder nicht, konnte Jennifer nicht sagen. So wenig wie bei einem der anderen Tänzer. Tanzen war Jasons Leben, und darin war er ein Genie.
    »Ich werde ein Baby bekommen«, bestätigte Jennifer.
    »Oh, mein Gott!« rief Jason und ließ seinen Kopf in die Hände sinken.
    Jennifer und Candy, die zur moralischen Unterstützung in der Nähe geblieben war, warfen sich gegenseitig Blicke zu.
    »Das bin doch nicht ich, dem das alles passiert«, heulte Jason. »Im Augenblick unseres großen Durchbruchs läßt sich eine unserer führenden

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