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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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zugestimmt, mir zwei weitere Wochen das Grundgehalt zu zahlen. Und natürlich bekomme ich noch meinen Prozentanteil von den letzten Auftritten.«
    »Was wirst du jetzt tun?« fragte Cheryl.
    »Ich weiß noch nicht«, sagte Jennifer. »Vielleicht kann ich zeitweilig einen Job bekommen. Hast du vielleicht irgendwelche Ideen? Wie hast du diese Position hier gefunden?«
    »Ich bin zu einer Agentur gegangen«, sagte Cheryl. »Wenn du aber nach einer Teilzeitstelle suchst, dann versuch doch eine der Sekretärinnenvermittlungsdienste für Teilzeitarbeit. Die brauchen immer Leute.«
    »Ich könnte nicht tippen, und wenn es mein Leben kostete«, sagte Jennifer.
    »Dann versuch die großen Warenhäuser. Viele meiner Freundinnen haben das gemacht.«
    Jennifer lächelte. Das klang vielversprechend.
    »Willst du immer noch morgen mit mir kommen?« fragte Cheryl.
    »Aber klar«, sagte Jennifer. »Ich würde nicht im Traum daran denken, dich alleine gehen zu lassen. Warst du alleine, als du die Fruchtwasseruntersuchung gemacht bekommen hast?«
    »Ja«, sagte Cheryl stolz. »War so schlimm nicht. Hat kaum weh getan.«
    »Klingt ganz, als ob du mehr Mut hast als ich«, sagte Jennifer. Jennifer dachte wieder an ihren mongoloiden Bruder und fragte sich, ob sie den Test machen lassen solle.
    Cheryl beugte sich vor und senkte die Stimme. »Wie Candy gesagt hat, ich habe eine ganze Menge Drogen genommen. Hasch, LSD, was du dir nur vorstellen kannst. Dr. Foley sagte, der Test sollte gemacht werden, um die Chromosomen zu überprüfen. Er hat es aber leicht gemacht. Wenn du den Test auch machen lassen mußt, dann mach dir keine Sorgen. Ich war wirklich nervös, würde es aber sofort wieder tun.« Sie setzte sich zufrieden mit sich selbst wieder zurück.
    Jennifer starrte Cheryl an, während sie sich an Dr. Vandermer und seine chauvinistische Haltung erinnerte. »Und dieser Dr. Foley, magst du ihn?«
    Cheryl nickte. »Dr. Foley ist der netteste Arzt, den ich je kennengelernt habe. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich es nicht getan. Und die Krankenschwestern sind auch nett. Ja, die ganze Julian-Klinik ist richtig prima. Ich bin sicher, Candy würde anrufen und einen Termin für dich machen lassen, wenn du möchtest.«
    Jennifer lächelte. »Danke, aber mein Mann hat mich zu jemandem am medizinischen Zentrum geschickt. Nun, um zu finanziellen Fragen zurückzukommen: Was muß ich tun, um Mutterschaftsurlaub zu bekommen?«
    Cheryl krauste ihre Nase. »Weiß ich nicht, um die Wahrheit zu sagen. Ich muß Candy fragen.«
    Nachdem sie Verabredungen getroffen hatte, wo sie Cheryl am nächsten Morgen treffen sollte, nahm Jennifer ihren Mantel und ihre Tasche und ging auf die Straße hinaus. Während sie zur U-Bahn ging, kämpfte sie gegen eine fast überwältigende Depression an. Sie hatte immer erwartet, Schwangerschaft würde eine wundervolle Erfahrung werden, aber jetzt, wo sie selbst ein Kind trug, war sie verwirrt und wütend, anstatt sich glücklich zu fühlen. Und was das Schlimmste an allem war: sie wußte, sie würde diese Gefühle mit niemandem teilen können, weil sie sich sicher war, daß niemand sie verstehen würde.
    Jennifer biß sich auf die Unterlippe und entschied sich, zuerst das Warenhaus Macy zu versuchen.
     
    *
     
    Es war fast sechs Uhr, als Jennifer die Treppe zu ihrer Wohnung hochstapfte. Als sie die Tür öffnete, war sie erstaunt, Adam auf der Couch zu finden. Gewöhnlich war er zu dieser Zeit noch nicht zu Hause. Dann dämmerte ihr, daß er sich den Rest des Tages wohl freigenommen hatte, nachdem er seinen Vater gesprochen hatte.
    »Wie war deine Besprechung?« fragte sie mit wirklichem Bemühen, nett zu klingen. »War dein Vater hilfreich?«
    »Er war entzückend«, schnappte Adam. »Er gab mir eine wertvolle Lektion über Verantwortlichkeit und Beständigkeit.«
    Jennifer hing ihren Mantel auf, ging zu ihm hinüber und setzte sich neben ihn. Seine Augen waren gerötet und hatten dunkle Ringe. »War es so schlimm?«
    »Schlimmer«, sagte Adam. »Jetzt glaubt er, ich sei der Grund für die Depression meiner Mutter.«
    »Aber ihre Depression hat doch mit dem Tod deines Bruders begonnen.«
    »Das scheint er vergessen zu haben.«
    »Was hat er gesagt, als du ihm mitgeteilt hast, wir würden ein Kind bekommen.«
    »Hab’ ich ihm nicht gesagt«, sagte Adam. »Ich hatte keine Gelegenheit dazu. Er hat es sehr klargemacht, daß ich alleine dastünde, bevor ich auch nur das Thema streifen konnte.«
    »Tut mir leid«, sagte

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