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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Louise. »Wir ermutigen Patienten, Gesellschaft mitzubringen. Aber lassen Sie mich zuerst auf meinem Computer ihre Kartei abrufen und dann die Sie betreuende Krankenschwester holen. Warum gehen Sie beide nicht dort zum Wartezimmer und entspannen sich. Wir werden Sie in ein paar Minuten abholen.«
    Als Cheryl und Jennifer zu dem bequemen Sitzarrangement herübergingen, sagte Jennifer: »Ich fange an zu verstehen, warum du und Candy in so hohen Tönen von dieser Klinik sprecht. Wenn Louise ein Beispiel ist, wie man hier behandelt wird, dann bin ich wirklich beeindruckt.«
    Sie hatten kaum genügend Zeit, ihre Mäntel auszuziehen, als sich ihnen ein älterer Herr näherte und einen Serviertisch mit Kaffee und einem Teespender vor sie stellte. Er war in ein rosa Jackett gekleidet und stellte stolz fest, diese Kleidung werde von freiwilligen Helfern getragen.
    »Sind auch die Krankenschwestern so freundlich?« fragte Jennifer.
    »Hier ist jeder freundlich«, sagte Cheryl, aber trotz ihres Lächelns merkte Jennifer, wie sie sich ängstigte.
    »Wie geht’s?« fragte sie, reichte zu ihr herüber und drückte Cheryls Hand.
    »Gut«, sagte Cheryl und nickte wieder und wieder, als ob sie sich selbst überzeugen wollte.
    »Entschuldigen Sie, sind Sie Cheryl Tedesco?« fragte eine weitere, nett aussehende junge Frau, die in einen weißen Rock mit einem blauen Pullover gekleidet war. Ihr Namensschildchen sagte: »Hallo! Ich bin Karen.«
    »Ich bin Karen Krinitz«, sagte sie und streckte die Hand aus, die Cheryl unsicher schüttelte. »Ich bin beauftragt worden, Ihren Fall zu koordinieren und sicherzustellen, daß alles reibungslos funktioniert. Wenn Sie irgendwelche Probleme haben sollten, dann wenden Sie sich nur an mich.« Sie tätschelte ein kleines Plastikding, das an einem blauen Gürtel befestigt war, der farblich zu ihrem Pullover paßte. »Wir möchten, daß Ihr Aufenthalt hier so angenehm wie möglich ist.«
    »Wird allen Patienten ein Koordinator zugewiesen?« fragte Jennifer.
    »Natürlich«, sagte Karen stolz. »In dieser Klinik ist es der oberste Grundsatz, daß der Patient zuerst kommt. Wir wollen nichts dem Zufall überlassen. Es gibt zu viele Gelegenheiten für Mißverständnisse, besonders jetzt, wo die Medizin so hochtechnologisch geworden ist. Ärzte können manchmal so vertieft in die Behandlung sein, daß der Patient augenblicklich vergessen wird. Es ist unsere Aufgabe, das zu verhindern.«
    Jennifer sah zu, wie die Frau auf Wiedersehen sagte und um eine Pflanzenecke verschwand. Irgend etwas an ihr fand Jennifer seltsam, sie konnte es allerdings nicht genau bezeichnen.
    »Ist dir ihre Rede merkwürdig vorgekommen?« fragte sie Cheryl.
    »Ich habe nicht verstanden, was sie sagen wollte. Meinst du das?«
    »Nein«, sagte Jennifer und wandte sich um, um die Frau vielleicht noch irgendwo sehen zu können. »Ich hatte den Eindruck, da sei etwas Merkwürdiges in der Art, wie sie redete. Aber vielleicht liegt es nur an mir. Die morgendliche Übelkeit schlägt mir wohl aufs Hirn.«
    »Zumindest war sie freundlich«, sagte Cheryl. »Warte nur, bis du Dr. Foley kennenlernst.«
    Ein paar Minuten später kam ein Mann zu ihnen und stellte sich als Rodney Murray vor. Er trug ein blaues Jackett, das aus der gleichen schweren Baumwolle hergestellt war wie Karens Pullover, mit einem gleichen Namensschildchen, das seinen Namen verkündete. Seine Stimme hatte ebenfalls eine merkwürdig klanglose Tonlage, und Jennifer bemerkte, während sie ihn anstarrte, daß seine Augen nicht zu blinzeln schienen.
    »Es ist alles für Sie bereit, Miß Tedesco«, sagte er, während er ein Identitätskettchen aus Plastik an Cheryls Handgelenk befestigte. »Ich werde Sie hinaufbegleiten, aber zuerst müssen wir für einige Bluttests und andere Tests ins Labor gehen.«
    »Kann Jennifer mit uns kommen?« fragte Cheryl.
    »Natürlich«, antwortete Rodney.
    Der Mann war außergewöhnlich aufmerksam Cheryl gegenüber, und nach ein paar Minuten gab Jennifer ihren ursprünglichen Eindruck als Ergebnis einer überspannten Phantasie auf.
    Das Labor erwartete Cheryl bereits, sie brauchten also nicht zu warten. Und wieder war Jennifer beeindruckt. Sie war nie in der Praxis eines Arztes oder in einem Krankenhaus gewesen, wo sie nicht für alles hatte warten müssen. Cheryl war nach wenigen Minuten fertig.
    Als sie im Lift nach oben fuhren, erklärte Rodney, Cheryl käme in eine spezielle Abteilung, die das Krankenhaus für »Schwangerschaftsunterbrechungen«

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