Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Percy Harmon. Er hatte seit über einem Monat nicht mehr an den Mann gedacht, aber jetzt fragte sich Adam, warum der geniale Vertreter nicht mit ihm in Kontakt geblieben war, wie er versprochen hatte.
    »Wir haben Ihren Vater viele Male eingeladen«, fuhr Bill fort. »Nicht nur auf die Kreuzfahrt, sondern auch zu einem Besuch unserer Forschungsstätten auf Puerto Rico.
    Vielleicht sind Sie in der Lage, ihn zu überreden, unsere Einladung anzunehmen. Ich bin sicher, wenn er das täte, würde sich seine Meinung über Arolen ändern.«
    Adam zwang sich zu lachen. »In der gegenwärtigen Lage in meinem Leben könnte ich meinen Vater nicht dazu überreden, ein Rembrandt-Gemälde gratis anzunehmen. Wir sprechen kaum miteinander. Offen gestanden war ich schockiert, ihn heute hier zu sehen.«
    »Das ist schade«, sagte Bill. »Wir hätten Ihren Vater sehr gerne als einen unserer Hauptdozenten. Sie wissen, die Seminare genießen den besten Ruf im Lande. Und natürlich würden alle Auslagen Ihres Vaters bezahlt, wenn er zustimmen würde, einen Vortrag zu halten.«
    »Klingt, als ob Sie versuchen sollten, an meine Mutter zu appellieren«, lachte Adam.
    »Ehegatten sind nicht eingeladen«, sagte Bill, als er Adam zum Champagner-Tisch geleitete.
    »Warum nicht?« fragte Adam und nahm ein Glas.
    »Die Kreuzfahrten sind streng akademisch«, entgegnete Bill.
    »Ja, sicher«, sagte Adam.
    »Ich meine das ernst«, sagte Bill. »Die Kreuzfahrten werden von Arolen finanziert, werden aber von MTIC geleitet. Der einzige Grund, weshalb sich die Gesellschaft entschloß, ein Schiff zu nehmen, liegt darin, die Ärzte von ihren gewöhnlichen Ablenkungen zu befreien: keine Telefone, keine Patienten und keine Makler. Jede Kreuzfahrt konzentriert sich auf ein besonderes klinisches oder forschungsmäßiges Thema, und wir laden die Spitzenleute aus jedem Bereich zu Vorträgen ein. Die Qualität der Seminare ist wirklich süperb.«
    »Das Schiff fährt also nur auf See hinaus und geht dort vor Anker?« fragte Adam.
    »Oh, nein«, sagte Bill. »Das Schiff startet in Miami, fährt dann zu den Jungfern-Inseln, dann weiter nach Puerto Rico und dann zurück nach Miami. Einige der Gäste, gewöhnlich die Dozenten, gehen in Puerto Rico von Bord, um unser Forschungsinstitut zu besichtigen.«
    »Es ist also alles Arbeit und kein Spiel. Nicht einmal ein bißchen Poker?«
    »Nun, vielleicht ein Spielchen hier und da«, gab Bill mit einem Lächeln zu. »Jedenfalls würde Ihrem Vater diese Erfahrung gefallen, wenn Sie also irgendwelchen Einfluß haben, was diese Frage angeht, dann könnten Sie vielleicht versuchen, ihn einzusetzen.«
    Adam nickte, aber er dachte immer noch an Percy Harmon. Er hatte einen so aufrichtigen Eindruck gemacht, daß Adam überrascht war, daß er sich nicht mehr gemeldet hatte. Er holte gerade Atem, um Shelly zu fragen, wann der Vertreter Manhattan verlassen habe, als Bill sagte: »Haben Sie unserem Angebot zu einer Managerausbildung schon irgendwelche Gedanken gewidmet?«
    »Um die Wahrheit zu sagen«, antwortete Adam, »ich bin völlig von dem Verkaufskurs in Anspruch genommen worden. Aber ich verspreche, darüber nachzudenken.«
    »Tun Sie das«, sagte Bill, und seine Augen leuchteten über dem Rand seines Champagnerglases auf.
     
    *
     
    Später an diesem Nachmittag saß Adam in McGuires Büro und ging mit ihm sein Vertretergebiet durch. »Sie übernehmen Percy Harmons Gebiet«, sagte McGuire. »Normalerweise würden wir dort einen erfahreneren Vertreter einsetzen, aber wie Sie wissen, haben wir viel Vertrauen zu Ihnen. Hier, lassen Sie es mich Ihnen zeigen.«
    Clarence schlug eine Straßenkarte von Manhattan auf, auf der ein großer Teil des östlichen Bezirks mit einem gelben Stift umrandet war. Das Gebiet begann mit der Vierunddreißigsten Straße und erstreckte sich von dort nach Norden, wurde im Westen von der Fünften Avenue und im Osten vom Hudson begrenzt. Adam war enttäuscht, daß es nicht das Medizinzentrum einschloß, auf der anderen Seite lagen jedoch das New Yorker Krankenhaus, Mount Sinai und die Julian-Klinik innerhalb seiner Grenzen.
    Als ob er Adams Gedanken läse, sagte Clarence: »Sie verstehen natürlich, daß Sie nicht für Krankenhäuser und große Gesundheitsorganisationen wie die Julian-Klinik verantwortlich sind.«
    »Warum nicht?« fragte Adam.
    »Sie sind ehrgeizig!« lachte Clarence. »Ich kann Ihnen jedoch versichern, daß Sie mit den privat niedergelassenen Ärzten in Ihrem Distrikt vollauf zu tun

Weitere Kostenlose Bücher