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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Kittel.
    In der Bibliothek wählte er mehrere kürzlich erschienene Fachbücher über Geburtshilfe aus und begann, die Stichworte morgendliche Übelkeit und Amniocentesis herauszusuchen. Als er damit fertig war, wandte er sich einem Kapitel über die Entwicklung des Fötus zu - der Darstellungen des Fötus im Uterus - und starrte voller Staunen auf die Photos, wie sein Kind in dieser Phase seiner Entwicklung aussehen mußte.
    Nachdem er die Bücher am Schalter zurückgegeben hatte, machte sich Adam auf den Weg zum Krankenhaus.
    Nach den weichen Teppichen und der glänzenden Farbe in der Julian-Klinik wirkte das Medizinische Zentrum der Universität wie ein Bühnenbild für Dantes Inferno. Es sah mit seiner abgeblätterten Farbe und den schmutzigen Fußböden eintönig und düster aus. Die Krankenschwestern und das gesamte Personal erschienen gehetzt, und ihr Gesichtsausdruck zeigte an, daß das psychologische Wohlergehen ihrer Patienten nicht die absolute Priorität einnahm.
    Adam nahm den Hauptaufzug zur Neurologischen Abteilung auf der zehnten Etage. Indem er vorgab, er sei immer noch ein Student, marschierte er in das Stationszimmer und pflanzte sich breitbeinig vor dem Schrank mit den Krankenakten auf. Es waren noch drei Krankenschwestern, zwei Stationshelfer und ein Arzt anwesend, die herumstanden und plauderten, aber keiner von ihnen sah Adam auch nur an.
    Dr. Stuart Smyths Akte war in dem Fach für Zimmer 1066. Nach einem flüchtigen Blick zu den Schwestern nahm Adam die Akte mit dem metallenen Rücken, zog sie aus dem Karteischrank und ging in das relativ ruhige Stationszimmer zurück. In dem Raum befand sich auch noch ein Arzt, der jedoch gerade telefonierte und sich zum Tennis verabredete. Adam setzte sich an einen Schreibtisch.
    Merkwürdigerweise hatte man bei Smyth ein tardives Dyskinesiesyndrom diagnostiziert. Als er die Akte durchsah, erfuhr Adam, daß Smyth in der Vergangenheit keine psychotropischen Medikamente verordnet bekommen hatte. Die Ursache seiner Krankheit war immer noch als unbekannt aufgeführt, und die meisten Anstrengungen beschränkten sich auf hochtechnische Versuche, einen Virus zu isolieren.
    Der einzige positive Test, den Adam finden konnte, war das EEG, aber der behandelnde Arzt hatte geschrieben, das Resultat, auch wenn es leicht unnormal erschien, sei ein Normalbefund. Mit anderen Worten, Dr. Smyth war gestochen und gequält worden und hatte für Myriaden Tests Blut gelassen, und doch war die Ursache seiner Erkrankung immer noch nicht entdeckt worden. Er war zweieinhalb Monate mit kurzen Unterbrechungen im Krankenhaus gewesen. Einmal hatte sich sein Zustand zu bessern begonnen, doch niemand wußte, warum.
    Adam brachte die Akte zurück und ging den Korridor zu Zimmer 1066 hinunter. Im Gegensatz zu den anderen Zimmern war die Tür geschlossen. Adam klopfte an. Nachdem er etwas gehört hatte, das einem »Herein« ähnelte, öffnete er sie und trat ein.
    Stuart Smyth saß umgeben von Büchern und Fachzeitschriften in der Nähe des Fensters. Als Adam die Tür schloß, blickte er auf und rückte seine randlose Brille zurecht.
    Adam erkannte sofort, daß Christines Beobachtung, er und Smyth ähnelten einander, zutraf, und es freute Adam, denn Stuart war ein gutaussehender Mann.
    Adam stellte sich als Medizinstudent vor, und Smyth, dessen Gesicht sich von Zeit zu Zeit zu einer Grimasse verzerrte, bat Adam, sich zu setzen, und erklärte ihm, er mache das Beste aus seiner Isolation, indem er das ganze Feld der Geburtshilfekunde und Gynäkologie aufarbeite. Seine Sprache war schwierig zu verstehen, weil seine Lippen und seine Zunge gleichfalls von den verzerrenden Anfällen in Mitleidenschaft gezogen waren.
    Trotz seiner Behinderung war Dr. Smyth erpicht auf Gesellschaft und in Hinsicht auf seine Erkrankung überhaupt nicht scheu. Adam wartete geduldig, während er langsam die Details seiner Erkrankung erzählte, von denen Adam die meisten bereits durch die Akte in Erfahrung gebracht hatte. Er erwähnte die Arolen-Kreuzfahrt nicht, und Adam brachte das Gespräch zum Thema, als er die Bemerkung fallen ließ, Dr. Vandermer kümmere sich um Jennifer.
    »Vandermer ist ein großartiger Geburtshelfer«, sagte Dr. Smyth.
    »Er war uns von einem der hier tätigen Ärzte empfohlen worden«, sagte Adam. »Augenscheinlich behandelt er viele Angestellte des Hauses.«
    Dr. Smyth nickte.
    »Ich nehme an, Sie haben erfahren, daß er gerade von einer Arolen-Kreuzfahrt zurückgekommen ist?«
    Dr. Smyth

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