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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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wird man ja seekrank“, murrte er an Adrians Schulter, was den zum Lachen brachte. „Wieso merkst du das nicht, dass der Boden schief ist? Du hast auch getrunken.“
    „Zwei Gläser.“
    „Gar nicht wahr“ entrüstete sich Colin, nachdem er erstmal einige Zeit darüber nachgedacht hatte, ob zwei Gläser nun wenig oder viel waren. „Dein Glas war doch immer voll.“
    „Ich bin nach dem zweiten Glas auf Saft umgestiegen“, antwortete Adrian und hörte sich an, als würde er ihn auslachen wollen. Colin hätte zu gern nachgesehen, traute sich aber nicht, aus Angst, dass er stolpern würde oder irgend so etwas Peinliches.
    „Oh... Ehrlich?“, fragte er stattdessen und betrachtete den Boden mit einigem Misstrauen. Der fing bestimmt gleich an, eine Welle zu schlagen, um ihn zu Fall zu bringen.
    „Ja, ehrlich.“
    Colin runzelte die Stirn. Man ließ andere nicht allein trinken. Wo blieb denn da der Spaß? „Du bist so ein Langweiler“, empörte er sich daher und sah nun doch auf. Adrian grinste ihn breit an. „Du lachst mich gerade aus, oder?“
    „Ja“, erklärte Adrian glucksend. „Und ich schäme mich entsetzlich deswegen.“
    „Gut“, erklärte Colin zufrieden und blinzelte im nächsten Moment, als ihm auffiel, dass sie vor seinem Hotelzimmer standen. Aber sie waren doch gerade noch vor der Bar gewesen. „Nanu? Sind wir schon da?“
    „Ja, sind wir“, antwortete der Anwalt und öffnete die Tür, um ihn ins Zimmer zu bringen.
    „Duschen“, freute sich Colin, doch Adrian schob ihn energisch zum Bett, auf das er ihn dann hinunter drückte. Colin sah beleidigt zu Adrian hoch. „Ich will duschen.“
    „Das kannst du morgen früh machen. Jetzt wird geschlafen“, wehrte Adrian sichtlich amüsiert ab.
    „Ich bin aber noch nicht müde“, murmelte Colin und fing an, sich die Jacke auszuziehen, was irgendwie nicht funktionierte. „Was ist das hier für Mist?“, beschwerte er sich, als er schließlich nicht mehr vor und zurückkam. „Ich häng' fest. Mach' was.“
    Adrian lachte leise und half ihm dabei aus der Jacke. „Willst du noch etwas fernsehen?“
    „Nee“, meinte Colin und gähnte erneut, um dann nach seinem Fuß zu greifen. Im nächsten Moment stutzte er. Wieso hatte er denn jetzt zwei Schleifen im Schnürsenkel? „Adrian? Jemand hat mir eine neue Schleife in die Schnürsenkel gemacht“, murmelte er und sah ratlos auf. „Das war ich nicht.“
    Adrian seufzte zwar kopfschüttelnd, grinste aber gleichzeitig und hockte sich dann vor ihn, um ihm die Schuhe auszuziehen. „Du wirst morgen einen Kater haben, Kumpel.“
    „Wieso Kater?“, fragte Colin und rieb sich die Augen. „Ich wollte doch einen Hund.“ Er grübelte kurz. „Kilian will einen Hund.“
    „Und du nicht?“, wollte Adrian wissen.
    „Doch, ich will einen.“ Colin nickte bekräftigend, als Adrian ihn ansah, um im nächsten Moment zu grinsen. „Ich mag Minero. Glaubst du, er leiht ihn mir mal?“
    „Trey?“
    „Ja.“ Colin nickte erneut. „Ich mag deinen Ehemann. Dich mag ich aber auch, ganz ehrlich.“
    Adrian zog ihm den zweiten Schuh aus und lächelte. „Ich mag dich auch, Colin McDermott. Ganz ehrlich.“
    Colin lächelte zufrieden. „Schön.“ Er ließ zu, dass Adrian ihm Socken, Hose und Shirt auszog und ihn danach ins Bett bugsierte. „Gehst du jetzt auch schlafen?“, wollte er noch wissen und seufzte genießerisch, als Adrian nur nickte und ihn zudeckte. „Dann schlaf' schön“, nuschelte er und schloss die Augen.
    „Du auch, Kleiner... Du auch.“
    Kurz darauf klappte die Tür und er war allein. Mit geschlossenen Augen lauschte Colin in die Stille, drehte sich auf die Seite und wieder zurück, um nach einer Weile die Augen wieder zu öffnen und die Nachttischlampe einzuschalten, weil er nicht schlafen konnte. Colin ließ seinen Blick langsam durch das kleine Zimmer schweifen und blieb schließlich an seinem Handy hängen, das Adrian neben ihn auf den Nachttisch gelegt haben musste. Er wusste nicht, warum er es nahm, aber er tat es und suchte Mikaels Nummer raus.
    „Du bist so ein Arsch“, erklärte er der leuchtenden Anzeige von Mikaels Namen und dessen Telefonnummer, um im Anschluss daran laut zu seufzen. „Wieso mag ich dich bloß so sehr? Du betrügst mich und ich mag dich trotzdem. Ich bin bescheuert.“
    „Colin?“, fragte Mikael plötzlich am anderen Ende der Leitung und Colin zuckte zusammen. Wann hatte er denn auf 'anrufen' gedrückt? „Ist alles okay bei dir?“
    Alles okay? Guter

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