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Philippas verkehrte Welt

Philippas verkehrte Welt

Titel: Philippas verkehrte Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schroeder
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war meine Mutter dran und dann mein Vater.« Sie sog geräuschvoll Luft in ihre Nase, während sie ihren Blick auf mich richtete. »Mir war ziemlich schnell klar, dass deine Mama am anderen Ende der Leitung war … und dass es um dich ging. Mam war total durcheinander und das, was sie deiner Mutter antwortete, auch reichlich konfus. Ich habe es trotzdem ziemlich schnell kapiert.« Mariel schloss kurz die Augen und eine Art Schauder erschütterte ihren Körper. »Dass irgend so eine bescheuerte Krankenschwester euch nach eurer Geburt vertauscht hat und dass jetzt alles wieder rückgängig gemacht werden soll.«
    Â»Wieder rückgängig?«, hauchte Celia.
    Wir sahen uns an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und ich hatte das Gefühl, dass mein Gehirn in Flammen stand.
    Â»Ja, verdammte Scheiße!« Mariel schrie nun fast. »Und dann hat deine Mutter mit Pa gesprochen, weil der sich als Rechtsanwalt mit solchen Dingen auskennt.«
    Â»Und?«, fragte ich atemlos. »Was hat er gesagt?«
    Â»Dass er so einen Fall noch nie hatte, aber dass die Sache rein rechtlich gesehen eindeutig sei.«
    Ich konnte kaum noch ruhig auf der Stelle stehen und platzte fast vor Ungeduld. »Okay, und was bedeutet das?«
    Â»Na, das ist doch wohl klar«, polterte Mariel. »Es bedeutet, dass Celia in deine Familie gehört und du …« Sie brach ab und jetzt war sie diejenige, die zu weinen anfing. »Oh, Phily, es tut mir so leid«, presste sie hervor. »Wenn ich mir vorstelle, dass du … dass Krister und Josi und … dass du jetzt vielleicht nie mehr …«
    Hör auf, dachte ich nur und spürte, wie meine Knie zitterten. Ich konnte nichts sagen, weil ich sonst ebenfalls losgeheult hätte.
    Â»Ich möchte dir so gerne helfen«, fuhr Mariel stockend fort und wischte sich hektisch über die Augen. »Und ich wünschte, ich könnte …«
    Â»Schon gut«, krächzte ich. »Schon gut.«
    Â»Es tut mir so leid, Phily«, sagte sie noch einmal. »Alles … Ich bin so ein Idiot gewesen.«
    Â»Ja, das bist du«, bestätigte ich.
    Â»Könnt ihr das nicht später klären?«, ging Celia ungeduldig dazwischen. »Erzähl lieber, wie das Telefonat zwischen deinem Vater und Philippas Mutter weitergegangen ist«, forderte sie Mariel auf.
    Â»Ach, da war nicht mehr viel«, erwiderte sie und fuhr sich ein letztes Mal mit dem Handrücken übers Gesicht. »Außer dass ihr wahrscheinlich verschwunden wärt, dass sie mit dem Suchen aber warten wollten, bis alle Gäste gegangen sind, damit das keiner mitkriegt.« Mariel hob die Schultern und seufzte tief.
    Â»Und woher hast du Jonas Handynummer?«, platzte es aus mir heraus.
    Â»Die habe ich doch gar nicht«, gab Mariel zurück. »Ich habe einfach seine Festnetznummer rausgesucht.«
    Â»Aber es stehen mindestens hundert Schmiedes im Telefonbuch«, hielt ich dagegen.
    Â»Kann sein. Aber in unserer Klasse gibt es den Namen nur ein Mal und Mam ist doch Elternvertreterin«, erklärte sie. »Ich habe Jonas Nummer aus der Liste rausgesucht und er hat mir dann den Rest der Geschichte erzählt. So, und jetzt beeilt euch!«, setzte sie energisch hinzu. »Ihr müsst so schnell wie möglich verschwinden. Eure Eltern haben nur deshalb nicht sofort mit der Suche begonnen, weil sie sicher sind, dass ihr euch hier verkrochen habt. Sie können jede Minute aufkreuzen.«
    Â»Das ist uns klar«, erwiderte Celia. »Nur wissen wir leider nicht, wo wir uns sonst verstecken könnten.«
    Â»Aber ich!«, riefen Mariel und ich wie aus einem Munde.
    Wir sahen uns an und grinsten.
    Â»Hast du den Schlüssel dabei?«, fragte ich aufgeregt.
    Â»Dreimal darfst du raten!« Mariel zog etwas Glänzendes aus ihrer Jackentasche und hielt es mir unter die Nase. »Tataaa!«
    Celia krauste die Stirn. »Kann mich mal jemand aufklären, worum es geht?«
    Â»Um das Schrebergartenhaus von ihrer Tante«, sagte ich und deutete auf den Schlüssel in Mariels Hand. »Dort waren wir früher oft nach der Schule.«
    Celia schüttelte unwillig den Kopf. »Ja, aber dort werden sie uns doch garantiert ebenfalls suchen.«
    Â»Hmhm. Nicht solange sie denken, dass zwischen Philippa und mir Funkstille herrscht«, entgegnete Mariel.
    Oh Mann! Wer hätte gedacht, dass unser Streit noch mal zu etwas gut sein würde!
    Â»Und

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