Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
Bar herumstand.
»Aber lass dir nicht zu lange Zeit. Man weiß nie, wann das Geschäft wieder anzieht.« Er schaute durch den Raum und schien jemandem zuzunicken.
Ariana drehte sich um, konnte jedoch niemanden entdecken. Ihre Augen verengten sich misstrauisch. Hatte sie es sich nur eingebildet? »Keine Angst. Ich muss nur mal kurz frische Luft schnappen.«
»Das verstehe ich.« Connor zwinkerte ihr zu, bevor er sich wieder an seine Arbeit machte.
Ariana schlenderte zum Aufenthaltsraum der Angestellten. Dort herrschte zum Glück etwas mehr Ruhe als in den hektischen und größeren Räumen des Kasinos. Obwohl Ariana auch hier nicht allein war, genoss sie den Frieden. Sie setzte sich auf eine Couch im Vorraum, lehnte sich zurück und seufzte.
»Es ist gar nicht so leicht, wenn man für sein Geld arbeiten muss, stimmt's?«
Ariana schaute hoch. Maria war hereingekommen. »Es ist nicht dasselbe wie mein früherer Job«, gab sie zu, »aber Arbeit ist Arbeit.«
Maria trat vor den Spiegel, zupfte ihren Rock und ihre Bluse zurecht und nahm einen Lippenstift aus ihrer Handtasche.
»Was war das für ein Job?«, fragte sie, während sie sorgfältig ihre rosafarbenen Lippen nachzog. Dabei beobachtete sie Ariana aufmerksam im Spiegel.
»Ich bin Psychologie-Professorin, aber ich habe während meines Studiums schon gekellnert. Damit habe ich mir meine Ausbildung finanziert.« Es war das erste Mal, dass Maria einigermaßen höflich mit ihr plauderte. Ariana wollte sich ihre Chance nicht vermasseln, indem sie zu akademisch wirkte.
»Also kehren Sie zu Ihren Wurzeln zurück?« Maria schaute sie scharf an. Ihr Tonfall machte deutlich, dass sie Ariana nach wie vor weder mochte noch ihr traute.
Ariana hatte nicht genug Zeit, um sich auf alberne Spielchen einzulassen. Sie entschied sich, die Wahrheit zu sagen. »Nein, ich suche nach meiner Schwester.«
Zum ersten Mal schien sich Marias harte Miene etwas aufzulockern. »Sie war wirklich aufrichtig«, sagte sie. »Wir alle hier haben sie gemocht.«
Ariana schluckte, um die Gefühle zu unterdrücken, die ihr die Kehle zuzuschnüren drohten. »Haben Sie Zoe während ihrer letzten Schicht hier gesehen?«
Maria schüttelte den Kopf. »An diesem Abend hatte ich frei.«
»Haben Sie vielleicht etwas gehört, nachdem Sie wiedergekommen sind? Hat sich möglicherweise etwas Ungewöhnliches an diesem Tag hier ereignet?«
Die andere Frau schwieg und dachte nach. Schließlich schüttelte sie den Kopf. »Ich wüsste nicht, was das hätte sein können. Allerdings waren alle ziemlich verunsichert, nachdem die Polizei hier herumgeschnüffelt hat.«
»Das ist verständlich.« Falls jemand etwas zu verbergen hatte, würde diese Person ganz bestimmt schweigen. Und wenn die anderen Angestellten nichts wussten, hatten sie auch nichts zu erzählen. »Was ist mit Connor?«
Marias Miene wurde sofort abweisend. Ariana hätte sich ohrfeigen können. Sie hatte einen taktischen Fehler begangen und offensichtlich einen empfindlichen Punkt getroffen. »Was soll mit ihm sein?« Marias Stimme klang genauso misstrauisch und kalt wie am Anfang des Gesprächs.
»Er ist doch der Barkeeper«, erklärte Ariana. »Und er arbeitet jede Nacht hier. Also kann man doch wohl annehmen, dass er von allen Angestellten derjenige ist, dem etwas Ungewöhnliches auffallen müsste, oder nicht?«
Die andere Frau zuckte mit den Schultern. »Möglich. Vielleicht benützen Sie aber auch nur das Verschwinden Ihrer Schwester als Vorwand, sich an Connor heranzumachen.«
Ariana biss frustriert die Zähne zusammen. »Und wenn, was kümmert es Sie? Danielle hat mir gesagt, dass Sie diesen Mann nicht mal freundlich grüßen. Warum zeigen Sie mir dann seinetwegen die kalte Schulter?« Sie setzte, ohne zu zögern, die Informationen gegen Maria ein, die ihr eine andere Kellnerin gegeben hatte.
»Dafür habe ich meine Gründe.« Maria biss sich auf die Unterlippe. Zum ersten Mal zeigte sie so etwas wie Unsicherheit. »Und die gehen Sie nichts an. Nur weil Sie Psychologie unterrichten, gibt Ihnen das noch lange nicht das Recht, sich in mein Leben einzumischen.«
Ariana schüttelte den Kopf. Auf diesen Unsinn konnte sie jetzt wirklich gut verzichten. »Glauben Sie mir, ich interessiere mich nicht für Menschen, die nichts von mir wissen wollen. Und Sie haben Ihre Gefühle mir gegenüber ja schon vom ersten Moment an deutlich gezeigt. Ich will nur meine Schwester finden, damit ich endlich mein Leben weiterführen kann.«
»Dann wollen wir
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