Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
von ihm kennen gelernt hatte, sehr. Dieser Mann besaß ein gutes Herz, ungeachtet aller Geheimnisse, die er mit sich herumtrug. »Du versuchst doch nur, das Beste für Sam zu tun«, sagte sie schließlich erstickt.
»Ja, und ich kann es nicht ertragen, dass es einfach nicht zu reichen scheint. Ich war so sicher, dass dieses so perfekt wirkende Paar mit ihrem perfekten kleinen Häuschen Sam ins Herz schließen und diesem großartigen Mädchen ein Heim bieten würde.«
Ariana war überrascht, wie stark ihr Bedürfnis war, diesem Mann zu helfen. Nicht nur was Sam anging. Sondern sie wollte auch ihn trösten und seinen Schmerz lindern.
Unvermittelt zuckte Quinn jedoch zurück. Offenbar war ihm klar geworden, wie viel er von sich preisgegeben hatte. »Ich muss mit Sam reden.«
Ariana nickte. »Vergiss nur nicht, dass auch sie leidet.«
Sie führte ihn in die Küche. Quinn hatte den Raum
kaum betreten, als er das Mädchen auch schon anblaffte.
»Samantha!«
»Offensichtlich hätte ich mir meinen guten Rat sparen können!«, fauchte Ariana.
Sam zuckte heftig zusammen, als sie Quinns Ton hörte. Spank, das Äffchen, hatte vor ihr auf der Tischplatte gesessen und sich von ihr die Nägel lackieren lassen. Jetzt sprang es hastig herunter und ging unter dem Tisch in Deckung. Ängstlich schlang es die Hände über den Kopf.
»Du hast sie erschreckt!«, beschwerte sich Sam anklagend bei Quinn. Sie erholte sich bemerkenswert schnell von seinem Ausbruch.
Schließlich hat das Kind in Waisenheimen gelebt. Dort weiß man wohl nie, was als Nächstes auf einen zukommt, dachte Ariana mitfühlend. Vermutlich gibt es nicht viel, wovor sie Angst hat.
»Spank mag keine lauten Geräusche!« Elena hielt Spank die Hand hin.
Das Äffchen ließ sich widerstrebend von Elena aus seinem Versteck ziehen. Es drehte sich zu Quinn herum und streckte ihm die Zunge heraus. Dann kletterte es rasch auf Sams Schoß.
Das Mädchen kicherte, und Quinn nahm sich zusammen. Er sah ein, dass er mit Geschrei nicht weit kommen würde, und er verzichtete auch darauf, augenblicklich eine Erklärung für ihr Verhalten zu verlangen. Er hatte Sam noch nie lachen sehen. Noch nie.
Er war wütend, weil sie ihm einen solchen Schrecken eingejagt hatte. Allerdings wusste er nicht genau, ob es ihn mehr aufregte, dass Sam weggelaufen war oder dass sie hierher geflüchtet war. Statt ihn anzurufen und ihm zu sagen, was sie so verstört hatte. Wie er Ari schon erklärt hatte, war sie hier wenigstens gut aufgehoben.
»Wir sollten Sam und Quinn einen Moment allein lassen, Mom«, schlug Ari vor.
Quinn verkniff es sich gerade noch, sie zu bitten, nicht zu gehen. Er hätte ihre Unterstützung gut brauchen können, und diese Erkenntnis verunsicherte ihn erheblich. Er war ein Mann, der sein Leben allein und unabhängig bewältigt hatte. Und es war alles andere als klug, sich auf eine Frau zu verlassen, die nur eines wollte: ihre verschwundene Schwester zu finden. Danach würde Ariana dieser Stadt sofort den Rücken kehren.
Elena sah ihre Tochter an und nickte. »Du hast Recht. Komm, Spank.«
Sam schüttelte den Kopf und drückte den Affen noch fester an sich. »Ich möchte, dass ihr bleibt.«
»Wir sind ihnen schon genug zur Last gefallen, Sam«, erwiderte Quinn.
»Unsinn!«, widersprach Elena. »Sie ist hier jederzeit willkom...«
Ariana unterbrach ihre Mutter, indem sie Elena einfach aus dem Raum zog. Im Vorbeigehen nahm sie Spank aus Sams Armen. An der Tür hob das Äffchen ihr Kleid an. Quinn wollte verdammt sein, wenn dieser Affe ihm nicht absichtlich den nackten Hintern zeigte. Aber wichtiger fand Quinn, dass Ariana ihn verstand und wusste, was er jetzt brauchte.
Dennoch konnte er nicht riskieren, dieser Frau zu nahe zu kommen oder sich zu sehr auf sie zu verlassen. Was jedoch nicht bedeutete, dass er keine Gefühle für sie entwickelte. Mist. Quinn schob diese Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf Sam.
»Willst du mich jetzt anbrüllen, weil ich Aris Brieftasche gestohlen habe?, erkundigte Sam sich trotzig.
Quinn sie fassungslos an. »Du hast was?«
»Oh, Mist.« Sam lief dunkelrot an. »Sie hat es dir nicht erzählt?«
Quinn schüttelte den Kopf. »Offensichtlich will sie
dich beschützen. Wenigstens weiß ich jetzt, wie du Ari gefunden hast«, sagte er. Damit erklärte sich für ihn das Rätsel, das er nicht hatte lösen können. Und warum Sam weggelaufen war, wusste er bereits. »Weglaufen ist nicht gerade besonders schlau«, sagte
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