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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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eisigem Schweigen. Früher hätte sie sich selbst im Versuch überboten, es wiedergutzumachen, aber sie verspürte nicht den Drang dazu, obwohl sich seine Züge immer mehr verhärteten. Stattdessen lehnte sie sich zu ihm und sagte: »Lassen Sie es hinter sich.«
    Er riss seinen Kopf hoch, und sein Killerblick verwandelte seine Augen in Kugeln.
    Sie wich seinem Blick nicht aus. »Es ist an der Zeit.«
    Rückzug war Paul Yorks Lieblingswaffe, und sie wartete darauf, dass er sich abwandte, aber er tat es nicht. Das Eis in seinen Augen schmolz. »Interessant. Georgie sagte das Gleiche.«
    Er hob die Serviette auf, die Laura hatte fallen lassen, und bedachte sie mit einem Blick, bei dem sie weiche Knie bekam.

23

    Anfangs fiel Chaz der Kellner auf, weil er wirklich süß war und nicht wie ein Schauspieler aussah. Zu klein, aber gut gebaut und mit dunklem Bürstenhaarschnitt. Als er die Tabletts mit den Hors d’œuvres herumreichte, warf er ständig neugierige Blicke in die Runde, aber schließlich machte sie es genauso, also dachte sie nicht weiter darüber nach. Dann fiel ihr auf, wie merkwürdig er seinen Körper drehte.
    Als sie endlich herausfand, was er machte, war sie unheimlich sauer. Sie wartete, bis das Mahl fast zu Ende war, entschuldigte sich dann und huschte in den Servicebereich, wo sie ihn antraf, wie er Teller auf einem Metallwagen verteilte. Als sie sich neben ihn stellte, ging er mit einem großspurigen Grinsen auf ihren Heiligenschein ein. »He, Engel. Was kann ich für dich tun?«
    Sie warf einen Blick auf sein Namensschild. »Du kannst mir die Kamera aushändigen, Marcus.«
    Von seiner Großspurigkeit blieb nicht mehr viel übrig. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Du hast eine versteckte Kamera.«
    »Du bist ja verrückt.«
    Sie versuchte sich zu erinnern, wo Enthüllungsjournalisten ihre Kameras versteckten.
    »Ich weiß, wer du bist«, sagte der Kellner. »Du arbeitest für Bram und Georgie. Wie viel zahlen sie dir denn?«
    »Mehr als du kriegst.« Marcus war nicht groß, aber er sah ganz danach aus, als würde er seinen Körper trainieren, zu spät kam ihr in den Sinn, sie hätte das vielleicht lieber
jemanden von der Sicherheit regeln lassen sollen. Aber dann hätten es viele Leute mitbekommen, und ihr schien es besser zu sein, kein großes Aufhebens zu machen. »Du kannst mir jetzt entweder die Kamera geben, Marcus, oder ich hole jemanden, der sie dir abnimmt.«
    Offenbar nahm er ihr ab, dass sie es ernst meinte, denn er wirkte verunsichert. Die Tatsache, dass sie ihn einschüchtern konnte, und sei es auch nur ein bisschen, gab ihr ein gutes Gefühl.
    »Das geht dich nichts an«, sagte er.
    »Du versuchst nur, dir deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Das verstehe ich. Und wenn du sie mir ausgehändigt hast, vergesse ich das Ganze.«
    »Sei keine Zicke.«
    Sie handelte rasch, griff sich den obersten Knopf seiner Weste, denjenigen, der anders aussah als die anderen. Der Knopf blieb ihr in der Hand, und als sie ihn herauszog, spürte sie den Widerstand eines dünnen Kabels.
    »Hey!«
    Mit einem Ruck riss sie es heraus. »Kameras sind nicht erlaubt. Hat man dir das nicht gesagt?«
    »Was geht dich das an? Hast du irgendeine Vorstellung davon, was die Fotoagenturen für diesen Blödsinn zahlen?«
    »Nicht genug.«
    Er war rot geworden, aber er konnte ihr die Kamera nicht entwinden, ohne dass es jemand mitbekam. Sie entfernte sich von ihm, doch er folgte ihr. »Du könntest deine Geschichte verkaufen, weißt du. Wie das ist, für sie zu arbeiten. Ich wette, du könntest mindestens hundert Riesen dafür bekommen. Gib mir meine Kamera zurück, dann bringe ich dich mit diesem Typen zusammen. Er wird das dann für dich einfädeln.«
    Einhunderttausend Dollar …

    »Du müsstest nicht mal was Schlechtes über sie sagen.«
    Sie antwortete nicht. Sie ging einfach weg.
    Einhundertausend Dollars ...
     
    Nach dem Essen lief eine lustige Videomontage von Skip-und-Scooter -Clips. Kurz nach dem Anschneiden des Hochzeitskuchens kam Dirk Duke mit einem MikroFon. Er war der beliebteste DJ der Stadt – mit richtigem Namen Adam Levenstein -, und Poppy hatte ihn angeheuert, um Tanzmusik aufzulegen, was aber erst in einer halben Stunde vorgesehen war. Dirk war klein und hatte einen Kopf wie eine Kugel, einen tätowierten Hals und gab sich alle Mühe, sich seine Ausbildung an einer Eliteuniversität nicht anmerken zu lassen. Heute Abend trug er einen schlecht sitzenden Smoking anstatt seiner üblichen Jeans.

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