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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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an Weihnachten.«
    Sie ertrug es nicht, ihn anzusehen, also stierte sie auf die Falten ihrer grauen Hose. »Wir könnten …« Sie räusperte sich. Schluckte. »Wir könnten verheiratet bleiben.«
    Schwer lastete das Schweigen im Raum, gefolgt vom durchdringenden Gemecker eines Telefons, das man zu lange nicht auf die Gabel zurückgelegt hatte.

    Ihre Handflächen waren schweißnass, und ihre Wangen brannten. Er legte den Hörer auf. » Was hast du da gesagt?«
    Sie schluckte wieder und versuchte sich zusammenzureißen. »Nur für – sagen wir für ein Jahr. Wir bleiben ein Jahr lang verheiratet.« Ihre Worte kamen zögernd. »Von heute an in einem Jahr verkünden wir, dass wir zu dem Entschluss gekommen sind, lieber Freunde bleiben zu wollen, anstatt als Paar weiterzuleben, und wir uns deshalb scheiden lassen. Dass wir uns aber immer lieben werden. Und jetzt kommt der entscheidende Teil.« Ihre Gedanken gingen kreuz und quer durcheinander, bis sich einer herauskristallisierte. »Wir sorgen dafür, dass man uns danach in der Öffentlichkeit sieht. Immer lachend und Spaß miteinander habend, so dass keiner von uns als ein …« Sie hielt rechtzeitig inne, ehe sie »Opfer« sagen konnte, »so dass keiner von uns beiden als Übeltäter dasteht.«
    Die Einzelteile fügten sich in ihrem Kopf zusammen wie eine Sitcom-Episode auf Crack. »Langsam lassen wir durchsickern, dass ich dich mit ein paar meiner Freundinnen erwischt habe und du mich mit ein paar dieser Kretins, mit denen du herumhängst. Alles unglaublich freundschaftlich. Ganz Bruce und Demi. Kein Drama, kein Skandal.«
    Und kein Mitleid. Das war der wichtigste Teil, der einzige Weg, der es ihr ermöglichte, dies alles durchzustehen. Kein Mitleid mehr für die jämmerliche, untröstliche Georgie York, die ihre Liebe nicht halten konnte.
    Bram war noch am Anfang. »Wir bleiben verheiratet? Du und ich?«
    »Nur für ein Jahr. Es ist – ich weiß auch, dass das kein perfekter Plan ist …« Eine schwachsinnige Untertreibung. »… aber angesichts der gegebenen Umstände denke ich, es ist das Beste, was wir tun können.«

    »Wir hassen einander!«
    Jetzt konnte sie nicht mehr zurück. Alles stand auf dem Spiel. Ihr Ruf, ihre Karriere und vor allem ihr angeschlagener Stolz.
    Es steckte mehr dahinter als nur Stolz. Stolz war ein oberflächliches Gefühl, aber das hier ging tiefer – hier wurde ihre Identität in Frage gestellt. Sie erkannte, dass sie ihr ganzes Leben lang keine einzige wichtige Entscheidung selbst getroffen hatte. Ihr Vater hatte jeden Schritt ihrer Karriere und ihres Privatlebens gelenkt, von den Rollen, die sie annahm, bis zu ihrem Aussehen. Er hatte sie sogar mit Lance bekannt gemacht, der dann bestimmt hatte, wann sie heiraten, wo sie leben würden, und tausend andere Dinge. Lance hatte verkündet, sie würden keine Kinder haben, und er war auch derjenige, der das Urteil gefällt hatte, das ihre Ehe beendete. Einunddreißig Jahre lang hatte sie andere Menschen über ihr Schicksal bestimmen lassen, jetzt war sie es leid. Entweder sie lebte weiterhin nach dem Diktat der anderen, oder sie ging ihren eigenen Weg, wie bizarr dieser auch sein mochte.
    Eine beängstigende – beinah berauschende – Zielstrebigkeit kam über sie. »Ich werde dich dafür bezahlen.«
    Das weckte seine Aufmerksamkeit. »Mich bezahlen?«
    »Fünfzigtausend für jeden Monat, den wir zusammenbleiben. Das sind über eine halbe Million Dollar, für den Fall, dass du nicht rechnen kannst.«
    »Ich kann rechnen.«
    »Eine nachträgliche Mitgift«, sagte sie.
    Wieder drohte er ihr mit dem Finger. »Das hast du mit Absicht gemacht. Du hast mich in die Falle gelockt, wie du Trevor in die Falle locken wolltest. Du hast die ganze Sache ausgeheckt.«
    Sie sprang vom Stuhl auf. »Das glaubst du doch selbst nicht! Jede Minute, die ich mit dir verbringe, ist eine Qual.
Aber mir ist meine … Karriere wichtiger als der Hass, den ich für dich empfinde.«
    »Deine Karriere oder dein Image?«
    Ihr problematisches Selbstwertgefühl würde sie nicht mit ihrem Feind diskutieren. Sie gab ihm die einfachste Antwort darauf: »Image ist in dieser Stadt gleichbedeutend mit Karriere. Das weißt du doch besser als jeder andere. Deshalb bekommst du doch keine anständigen Rollen. Weil keiner dir vertraut. Aber die Öffentlichkeit vertraut mir – selbst nach dem ganzen Schlamassel mit Lance. Mein Ruf wird auf dich abfärben. Du kannst nur gewinnen und hast nichts zu verlieren, wenn du dich darauf

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