Phillips Susan Elizabeth
gefühlt. Aber nun war ihr Prinz mit der bösen Hexe durchgebrannt, und Georgie hatte versehentlich den großen bösen Wolf geheiratet. »Ich werde keine Reunionshow machen«, bestimmte sie. »Ich habe sieben Jahre gebraucht, um aus Scooters Schatten herauszukommen, ich werde mich dort nicht wieder hineinbewegen.«
»Wenn dir wirklich was daran gelegen wäre, aus Scooters Schatten herauszukommen, dann hättest du nicht all diese lahmen Liebeskomödien gedreht.«
»Liebeskomödien sind doch nichts Schlimmes.«
»Schlechte Liebeskomödien schon. Diese Filme waren nicht gerade auf dem Niveau von Pretty Woman oder Jerry Maguire – Spiel des Lebens , Baby.«
»Mir hat Pretty Woman überhaupt nicht gefallen.«
»Dem Publikum aber schon. Andererseits hat ihm Pretty People und Summer in the City überhaupt nicht gefallen. Und über das Projekt, das du gerade abgedreht hast, höre ich auch nicht viel Gutes.«
»Deine Karriere ist im Eimer, nicht die meine.« Was bis jetzt noch zutraf, da Cake Walk nicht vor dem nächsten Winter in die Kinos kommen würde. »Du wirst mich nicht mit dir hinunterziehen.«
Sein Schreibtischtelefon läutete. Er schielte auf das Display und ging dran. »Ja? … Okay …« Er legte auf und kam mit seinem Drink hinter dem Schreibtisch hervor. »Das war Chaz. Bring dein Make-up in Ordnung. Es ist an der Zeit, dass wir uns vor der Presse zur Geltung bringen.
»Seit wann liegt dir daran, dich vor irgendjemandem außer vor billigen Weibern zur Geltung zu bringen?«
»Seit ich ein achtbarer verheirateter Mann geworden bin. In fünfzehn Minuten treffen wir uns an der Eingangstür. Vergiss nicht, den Lippenstift zu nehmen, der nicht schmiert.«
»Oh, ich werde daran denken.« Sie erhob sich von der Couch und rauschte vor ihm hinaus. »Meine Güte, dieses ganze Gerede, das du von dir gegeben hast, von wegen Machtkarte und so. Ein wirklich faszinierendes Beispiel von Selbsttäuschung …« Sie winkte fröhlich und steuerte dann das Haus an.
Als sie mit dem Auflegen ihres Make-ups fertig war, sich mit den Fingern die glatten Haare zurechtgezupft und ein mintgrünes Marc Jacobs Baumwollkleid mit Ösen angezogen hatte, stieg von unten der Duft von frisch Gebackenem die Treppe hoch. Ihr knurrte der Magen. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so hungrig gewesen war. Bram wartete im Foyer, zusammen mit Chaz, die zu ihm aufblickte, als wäre er der Herr über Mond und Sterne.
Als Georgie neben ihm stand, legte er seinen Arm um ihre Schultern. »Chaz, du kümmerst dich doch darum, dass Georgie alles bekommt, was sie braucht?«
Chaz antwortete darauf mit einer Freundlichkeit, die Bram ihr zwar abkaufen mochte, Georgie aber keinen Moment für echt hielt. »Alles, Georgie. Sie brauchen es mir nur zu sagen.«
»Danke. Ich habe tatsächlich heute kaum was gegessen und hätte daher nichts dagegen …«
»Später, mein Liebling. Erst die Arbeit.« Bram gab ihr einen Kuss auf die Stirn und drehte sich dann um, um eins der beiden Tabletts zu nehmen, auf denen hausgemachte süße Plätzchen lagen. »Zum Zeichen unseres guten Willens
hat Chaz uns was gebacken, was wir an unsere Freunde von der Presse verteilen können.« Er reichte ein Tablett Georgie und nahm dann das andere selbst. »Wir werden die Kekse verteilen und dann für ein paar Fotos posieren.«
Nichts liebte die Presse mehr als Gratisessen. Es war eine gute Idee, sie wünschte, sie hätte selbst daran gedacht. Er hielt ihr die Tür auf. »Ich habe zusätzliches Wachpersonal eingestellt, bis das Tor drin ist«, sagte er. »Du wirst doch bestimmt nichts dagegen haben, für deinen Anteil daran aufzukommen.«
»Wie groß ist dieser Anteil denn?«
»Die ganze Summe. Was nur fair ist, da wirst du mir sicher zustimmen, denn schließlich sorge ich dafür, dass du ein Dach überm Kopf hast.«
»Wenn zu diesem Dach auch noch was Essbares kommt …«
»Denkst du denn nur an Essen?«
»Im Moment nicht.« Sie grapschte sich ein Plätzchen von ihrem Tablett und biss hinein. Es war noch warm … und köstlich.
»Dafür haben wir keine Zeit.« Er schnappte ihr das Plätzchen weg und stopfte es sich selbst in den Mund. »Die sind aber verdammt gut. Chaz kocht von Tag zu Tag besser.«
Sie sah zu, wie das Plätzchen verschwand. Seit einem Jahr hatten alle sie dazu zu überreden versucht, etwas zu essen, und nun, da sie endlich wieder Appetit hatte, nahm er ihr das Essen weg. Das machte sie noch hungriger. »Kann ich nicht beurteilen.«
Das
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