Phillips Susan Elizabeth
einen Schreibtisch, aber doch nicht Bram. Skip hatte außerdem eine gute Erziehung, war zielgerichtet und durch und durch moralisch.
Sie riss sich zusammen. »Aaron reserviert uns für morgen Abend einen Tisch zum Abendessen bei Mr Chow. Das wird zwar wie im Zoo sein, aber ich denke, das ist für uns der schnellste Weg, um …«
»Ein Brief an unsere Fans und Abendessen bei Mr Chow? Wie originell. Was hast du sonst noch auf Lager?«
»Am Mittwoch Mittagessen im Chateau, dann am Donnerstag Abendessen im Il Sole. In ein paar Wochen findet eine große Benefizveranstaltung für Alzheimerpatienten statt. Kurz darauf ein Wohltätigkeitsball. Wir essen, wir lächeln, wir posieren.«
»Keine Bälle. Keinen einzigen.«
»Tut mir leid, das zu hören. Hast du mit deinem Arzt Rücksprache gehalten?«
Sein Lächeln entrollte sich wie eine Schlange über seinen weiß schimmernden Zähnen. »Ich werde eine ganz tolle Zeit haben, die fünfzigtausend auszugeben, die du mir monatlich bezahlst, damit ich deine Gesellschaft ertrage.«
Er hatte kein Schamgefühl. Sie sah zu, wie er seine Füße auf der Schreibtischkante ablegte. »War’s das dann?«, fragte er. »Dein Plan, wie wir Furore machen? Wir gehen auswärts essen.«
»Wir könnten auch deinem Beispiel folgen und uns ein paar Mal betrunken am Steuer erwischen lassen, aber das fände ich dann doch etwas übertrieben, was meinst du?«
»Prima.« Er sprang auf. »Wir schmeißen eine Party.«
Fast hätte sie sich in ihrer Haut wohlgefühlt, aber nun beäugte sie ihn argwöhnisch.
»Was für eine Party?«
»Eine große, teure Party, um zu feiern, dass wir verheiratet sind, was denkst du denn? Von heute an in sechs Wochen, vielleicht auch in zwei Monaten. Das gibt uns genügend Zeit, die Einladungen zu verschicken und Erwartungen zu wecken, ist aber auch nicht so weit weg, dass die Öffentlichkeit das Interesse an unserer großen Liebesgeschichte schon wieder verloren hat. Warum schaust du mich so an?«
»Du hast dir das ganz allein ausgedacht?«
»Ich bin sehr kreativ, wenn ich dicht bin.«
»Du kannst doch diesen formellen Kram nicht ausstehen. Früher kamst du barfuß zu den Partys der befreundeten Sender.« Und warst so umwerfend ausschweifend, dass alle Frauen im Raum dich begehrt haben.
»Ich verspreche dir, dass ich Schuhe tragen werde. Bring deinen Typen dazu, dass er einen guten Partyplaner auftreibt. Das Thema liegt auf der Hand.«
Sie stellte ihre Beine parallel. »Was soll das heißen, das Thema liegt auf der Hand? Für mich nicht.«
»Das liegt daran, dass du nicht genügend trinkst, um kreativ zu sein.«
»Dann klär mich auf.«
» Skip und Scooter natürlich. Was sonst?«
Sie erhob sich von der Couch. »Ein Skip-und-Scooter -Motto? Bist du verrückt?«
»Wir werden alle bitten, sich zu kostümieren. Entweder als Scofields oder die Bediensteten der Scofields. Oben oder unten.«
»Das soll wohl ein Witz sein.«
»Wir werden den Konditormeister damit beauftragen, diese blöden Skip-und-Scooter-Puppen obendrauf zu setzen.«
»Puppen?«
»Der Florist soll sämtliche blauen Blumen verwenden, die im Vorspann zu sehen waren. Vielleicht auch Miniaturhäuser als süße Partyüberraschungen. So Zeug eben.«
»Bist du jetzt völlig übergeschnappt?«
»Man muss den Leuten geben, was sie haben wollen, Georgie. Das ist die erste Regel im Wirtschaftsleben. Es überrascht mich, dass jemand, der so dick im Geschäft ist wie du, das nicht weiß.«
Sie starrte ihn an. Er lächelte sie mit einer Unschuld an, die zu diesem Gesicht eines gefallenen Engels nicht recht passen wollte. Da begriff sie, worauf er hinauswollte. »O mein Gott … Es war dir also Ernst mit dieser Skip-und-Scooter -Reunionshow.«
Er grinste. »Ich denke, wir sollten das Scofield-Wappen auf die Speisekarte drucken. Und das Familienmotto … Wie hieß das noch mal? Gier kennt keine Grenzen ?«
»Du willst also tatsächlich eine Reunionshow.« Sie sank auf die Couch zurück. »Es ist nicht nur das Geld, das dich in diese Ehe hat einwilligen lassen.«
»Darauf würde ich nicht setzen.«
»Aber eine Reunionshow willst du außerdem.«
Sein Schreibtischstuhl quietschte, als er sich zurücklehnte. »Unsere Party wird viel mehr Spaß machen als dieser schlappe Empfang, den du gegeben hast, als du Lance geheiratet hast. Ihr habt doch wohl nicht im Ernst die Kirche in einer Kutsche mit sechs weißen Pferden verlassen?«
Die Kutsche war Lances Idee gewesen, sie hatte sich wie eine Prinzessin
Weitere Kostenlose Bücher