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Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition)

Titel: Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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Zeltschnüre gestolpert und so.
    Da hab ich zu ihm gesagt, es wäre besser für uns und die Zelte, wenn er sich einfach mal hinsetzt und es sich gemütlich macht. Dann kann er uns ja was erzählen, aber was Leichtes.
    Da war er ziemlich froh, das hab ich gleich gemerkt. Aber hingesetzt hat er sich nicht, sondern gleich lang ausgestreckt hingelegt ins Gras, mit Anorak als Kopfkissen.
    Von Celia und Baby ist wieder mal nichts zu sehen, ich glaube, die sind eingeschlafen im offenen Kofferraum …
    Also, seit Celia das Hündchen gefunden hat, nervt sie überhaupt nie mehr, das ist mir aufgefallen. Hoffentlich den anderen auch und besonders Lisa. Dann haben wir nämlich eine gemeinschaftliche Erfahrung. Baby tut der Celia gut, Celia tut dem Baby gut. Die Erfahrung schmeißen wir alle zusammen und schon haben wir ein Wissen.
    Jetzt schmeißt aber erst mal Lucas, nämlich unsere Schlafsäcke in die Zelte. Die stehen prima felsenfest. Blau das Kleine für den Prof, rot das Große für uns. Sieht schön aus auf dem grünen Gras, wie Riesenpilze, bloß viel knalliger.
    So, und erzählt uns der Prof jetzt was? Nee, tut er nicht, er hat sich richtig hingelümmelt und träumt in den Himmel, die Sonnenbrille ist ihm von der Nase gerutscht.
    Na gut, dann erzählen eben wir ihm was, was Philosophisches, da wird er staunen, wenn er nicht schon eingeschlafen ist …
    Leise hocken wir uns um ihn herum. So, und jetzt? Eigentlich ist uns das Thema klar, es heißt Baby. Baby ist für uns was Neues. Vorher noch nie gesehen. Und weil wir jetzt Philosophen sind, und zwar die Allerersten aus dem Griechenland, müssen wir uns wundern und dann denken.
    Los, mach schon, Lisa, fang an, sonst pennt uns der Prof wirklich weg.
    »Also, ich bin eine Philosophin im alten Griechenland«, flüstert Lisa und wirft uns strenge Blicke zu. »Haltet die Klappe, ich weiß, ich weiß, so was wie mich gab ’ s damals nicht, ich bin ’ s jetzt mal halt. Also, ich habe erst mal geglaubt, als ich Baby an einem so unerwarteten Ort gefunden habe, dass er vom Himmel gefallen ist. Kann sein, ich habe geglaubt, dass es Hunde regnen kann. Weil es einen Gott gibt, der Hunde vom Himmel runterwirft. Vielleicht heißt der Hundeglück-Gott, weil Hunde eigentlich ein Glück sind, das war meine Erfahrung.«
    »Sie sind es«, brummelt der Prof, die Augen macht er nicht auf. »Hoffentlich sehen das deine Eltern auch so.«
    »Es geht jetzt nicht um meine Eltern, es geht um Hundeglück-Gott und meinen Glauben«, sagt Lisa streng. »Bitte das nicht zu vergessen, ich bin eine Philosophin von vor zweitausendsechshundert Jahren, und ich glaube an die Götter.«

    Der Prof nickt und lächelt in den Himmel. Er hört uns zu, das merke ich genau.
    Tim schnauft und zupft an seiner Kappe. »Wenn mein Papa ein alter Philosoph aus Griechenland gewesen wäre, dann hätte er jetzt gesagt, dass das aber ein superdoofer Gott sein muss. Weil, bei so ’ nem Sturz aus ’ m Himmel, da brechen sich doch die Viecher alle Knochen. An so ’ nen Gott hätte mein Papa nie geglaubt.«
    Mensch, Tim, biste nur blöd oder was? Das von der Lisa war doch bloß ein Beispiel für die Götterglauberei damals. Und ich sag dir noch was, schieb doch nicht immer deinen Papa vor, wenn du was sagen willst, das nervt!
    Der Prof hebt die Hand und lässt sie wieder fallen.
    »Lass gut sein, Ida, Streit bei meiner Mittagsruhe ertrage ich nicht. Diese Götterglauberei heißt Mythos, das hat meine Philosophin Lisa sicher gewusst.«
    Lisa nickt stolz, Tim zieht beleidigt die Nase hoch und, ach je, leider ich auch.
    Aber ehe Lisa weiter Schlaues von sich geben kann, springt Lucas auf und lispelt los: »Aber jetzt kommt ’ s, Leute! Die Philosophin Lisa hat nämlich überhaupt noch gar nie Hunde regnen sehen, weil, immer wenn ’ s geregnet hat, war ’ s bloß Wasser, ein Hund war nie dabei. Da hat sie sich gedacht …«
    Aber weiter kommt er nicht, Lisa ist auch aufgesprungen und hält ihm den Mund zu, seine Zahnspange glitzert durch ihre Finger. »Denken kann ich selber!«, faucht sie. »Stör mich nicht!«
    Lucas zischelt durch ihre Finger ein »Besserwisserin«, und gleich passiert genau das, was sich unser Prof doch verbeten hat. Streit und Schreierei. Mensch, Leute, jetzt hockt euch wieder hin und leise, leise … kloppen könnt ihr euch später. Lisa und Lucas werfen sich böse Blicke zu, setzen sich aber wieder brav ins Gras. Und Lisa darf endlich weiter denken, sie denkt leise.
    »Ich als Philosophin habe mir

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